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JFK -Staatsstreich in Amerika

JFK -Staatsstreich in Amerika

Titel: JFK -Staatsstreich in Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Bröckers
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Warren-Report nicht einmal erwähnt, seine Aussage stand in direktem
Widerspruch zum Ergebnis des Reports: ein tödlicher Schuss von hinten.
    Abgesehen von den drei bis sechs
Motorrädern, von denen die Präsidentenlimousine bei einer Parade normalerweise
eskortiert wurde, fehlten in Dallas auch noch weitere Sicherheitsvorkehrungen,
insbesondere die zwei Secret-Service-Agenten, die üblicherweise und bei allen
vorangegangenen Fahrten auf den hinter dem Kofferraum der Limousine
angebrachten Plattformen standen. In einem kurzen Filmausschnitt des
ABC-Fernsehsenders, der die Abfahrt der Wagenkolonne vom Flugplatz in Dallas
zeigt, ist zu sehen, wie die beiden Agenten zuerst im langsamen Trab hinter dem
offenen Wagen herlaufen und Anstalten machen, sich auf die Plattform zu
schwingen, dann aber von ihrem im Wagen dahinter fahrenden Schichtleiter, Emory
Roberts, zurückbeordert werden. Einer der beiden ist angesichts dieses Befehls
sichtlich verwirrt, hebt fragend beide Hände und schüttelt den Kopf.
    Vor der Warren-Kommission gaben sich
der Leiter des Secret Service, James Rowley, und seine Kollegen alle Mühe,
jegliche Verantwortung für die mangelnden Sicherheitsvorkehrungen von sich zu
weisen. Vor allem habe der durch die Presse kurz nach dem Mord bekannt
gewordene Umstand, dass neun Agenten am Abend zuvor noch bis 3 Uhr in der Früh
in einer Bar getrunken und gefeiert hatten, keine Rolle gespielt. Dass keine
Agenten auf den Plattformen der Limousine mitgefahren seien, so behaupteten
einige Secret-Service-Leute, sei auf einen Wunsch des Präsidenten selbst
zurückzuführen gewesen. Auch dass die transparente Kuppel über der Rückbank der
Limousine in Dallas nicht angebracht worden sei, sei ein Wunsch Kennedys
gewesen.
    Der Autor Vincent Palamara hat seit
1988 in jahrelanger Arbeit das getan, was die Warren-Kommission unterließ, und
zahlreiche der damaligen Secret-Service-Agenten ausfindig gemacht, um den
überaus nachlässigen Sicherheitsvorkehrungen auf den Grund zu gehen. 37 Aus den mehr als 80 Interviews, die er mit
Agenten, Angestellten des Weißen Hauses und Familienangehörigen geführt hat,
geht eindeutig hervor, dass es keine Order und keinen persönlichen Wunsch des
Präsidenten gab, auf die beiden Sicherheitsleute auf der Plattform seines
Wagens zu verzichten. Mit seiner akribischen Recherche konnte Palamara zeigen,
dass die mit großem Medienspektakel 2010 publizierten Versuche des damaligen
Secret-Service-Agenten Gerald Blaine, Kennedy selbst die Schuld für die
mangelnde Sicherheit in Dallas in die Schuhe zu schieben, nichts anderes sind
als Schutzbehauptungen. 38 Wer aber dem Secret Service den Befehl gab, die Sicherheitsvorkehrungen in
Dallas zu reduzieren, wer dafür sorgte, dass die Meldungen über die
Anschlagsvorbereitungen in Chicago und Miami nicht kommuniziert wurden, konnte
Palamara ebensowenig herausfinden wie zuvor das ARRB. Warum nur ein einziger
von der in der Wagenkolonne mitfahrenden Leibwache des Präsidenten nach den
Schüssen auf der Dealey Plaza seinem Job nachkam – der für Jackie Kennedy
zuständige Agent Clint Hill, der nach dem tödlichen Schuss den nachfolgenden
Wagen verließ und auf die Plattform des Präsidentenautos sprang, um der First
Lady zu helfen –, bleibt eine der großen ungelösten Fragen des
Kennedy-Attentats.
    Was es gibt, das sind die Aussagen
des gemobbten schwarzen Secret-Service-Agenten Abraham Bolden, dass seine meist
aus dem Süden stammenden Kollegen nicht nur ihn hassten, sondern auch Kennedy
verachteten – wegen seines Lebenswandels und seines Engagements für die
Bürgerrechte. Was es auch gibt, das sind ein paar aufgestellte Behauptungen,
dass für die laxe Sicherheit in Dallas eine Bestechung des Secret Service
verantwortlich war. Doch dafür fehlen alle Beweise. Sehr gute Beweise
allerdings gibt es, dass am Tatort von Dallas Secret-Service-Agenten an Stellen
anwesend waren, an denen sie gar nichts zu suchen hatten.
    Einer der zwei Polizisten, die
während der Tatzeit auf dem Platz aktiv im Dienst waren, war Joe Marshall
Smith. Man hatte ihn mit der Verkehrsregelung beauftragt. Am 23. Juni 1964
wurde er von Wesley J. Liebeler, einem Assistenten der Warren-Kommission,
interviewt. Ähnlich wie bei seinem Kollegen Bobby W. Hargis in der
Motorradeskorte hinter dem Wagen, der Blut und Splitter des Gehirns abbekommen
hatte, wurde auch Smith’ Befragung denkbar kurz gehalten und in den Dokumenten
des Warren-Reports eher versteckt als ernstgenommen. 39

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