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JFK -Staatsstreich in Amerika

JFK -Staatsstreich in Amerika

Titel: JFK -Staatsstreich in Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Bröckers
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eintraf.
Castro, schwer erschüttert: »Das sind schlechte Nachrichten … Jetzt ist alles
vorbei, alles wird sich ändern.«
    Dann gibt es die These, dass der
israelische Geheimdienst Mossad für den Mord verantwortlich gewesen sein soll.
Schließlich habe Kennedy eine atomare Aufrüstung Israels verhindern wollen und
darüber mit dem israelischen Premier David Ben Gurion im Streit gelegen. Daraus
sowie aus den schon erwähnten Verbindungen von Clay Shaw und der Firma
Permindex zum Mossad hat Michael Piper in dem fast 700-seitigen Werk The
Final Judgment seine Darlegung einer zionistischen Großverschwörung
gestrickt.
    Einer weiteren unhaltbaren Theorie
zufolge steckte Peking hinter den Schüssen von Dallas, weil Kennedy dagegen
opponierte, dass die Volksrepublik bei den Vereinten Nationen den Sitz von
Nationalchina (Taiwan) einnehmen wollte, und sich bei seiner letzten
Pressekonferenz am 14. November 1963 zudem gegen Handelsbeziehungen mit China
ausgesprochen hatte. Allerdings wurden sowohl auf dem Grashügel an der Dealey
Plaza als auch ansonsten in den Randbezirken der Mordgeschichte weit und breit
keine Chinesen gesichtet.
    Und dann gibt es noch den weiten
Bereich der Illuminaten, Freimaurer, sinistren Geheimbünde und galaktischen
Besucher, aus denen Verschwörungstheorien angesichts ungeklärter Geschehnisse
gerne schöpfen. Nur ein Beispiel: Kennedy sei umgebracht worden, weil er beim
Militärgeheimdienst Unterlagen über UFO-Sichtungen angefordert und somit
Anstalten gemacht habe, den bereits 1947 erfolgten und sagenumwobenen Absturz
eines außerirdischen Flugobjekts samt Insassen in der Wüste bei Roswell in New
Mexico aufzudecken. Damit wird zwar ein Motiv unterstellt, aber so recht kein
Täter ins Spiel gebracht und jeder Beweis schuldig geblieben.
    Auf jeden Fall hat sich im Laufe der
letzten 50 Jahre ein Labyrinth von Verschwörungstheorien herausgebildet, das
ganze Bücherregale und Tausende von Webseiten füllt und es dem Rezipienten
nahezu unmöglich macht, sich in diesem Wust von Fakten, Faktoiden und
Phantasien zurechtzufinden. Insofern erscheint der Kennedy-Mord in der Tat wie
das interpretationsoffene Klecksbild eines Rorschachtests, in dem jeder
entdecken kann, was ihm zu entdecken beliebt bzw. was sein Unbewusstes oder
Unterbewusstes darin als Realität wahrnimmt. Freilich nur so lange, wie man
bloß danach fragt, wer ein Interesse daran gehabt könnte, Kennedy zu ermorden
oder ermorden zu lassen. Entscheidender als die Frage nach den Motiven sind
zwei andere: Verfügten die möglichen Täter auch über die entsprechenden Mittel
und Möglichkeiten, um ihrem Motiv entsprechend handeln zu können? Und:
Verfügten sie zudem über die Mittel und Möglichkeiten, die Umstände der Tat so
erfolgreich und dauerhaft zu vertuschen?
    Im Lichte dieser beiden Fragen
scheiden alle angesprochenen Theorien als haltlos aus. Und auch die zweite
offizielle Theorie, nach der allein die Mafia für den Mord an Kennedy verantwortlich
war, ist dann nicht mehr haltbar. Natürlich steht außer Frage, dass die
Kartelle des organisierten Verbrechens ein starkes Motiv hatten: Sie wollten
ihre millionenschweren Pfründe im Prostitutions- und Glücksspiel-Business auf
Kuba zurück, wobei ihnen der Präsident im Wege stand, und ihnen war die von
dessen Bruder in Gang gebrachte Verfolgung ihrer kriminellen Aktivitäten ein
Dorn im Auge. Natürlich steht auch außer Frage, dass Mob-Bosse wie Sam
Giancana, Carlos Marcello oder Jimmy Hoffa ein solches Attentat hätten
durchführen können. Doch wie es den Syndikaten gelungen sein soll, die Medien
nachhaltig auf den Einzeltäter Oswald einzuschwören, die Warren-Kommission zu
manipulieren, Autopsieberichte zu fälschen und dafür zu sorgen, dass
inkriminierende Akten und Dokumente jahrzehntelang unter Verschluss geblieben
sind, ist schlicht nicht auszudenken. Und wäre die Tat allein von Kreisen der
organisierten Kriminalität begangen worden, hätte es seitens der CIA und des
FBI auch keinerlei Grund zu den massiven Vertuschungen gegeben, die
mittlerweile bekannt geworden sind. Ganz im Gegenteil: Das hätte den Behörden
einen willkommenen Anlass geboten, den Mob noch massiver zu verfolgen, als es
Robert F. Kennedy schon begonnen hatte. Deshalb ist die vor allem von Robert
Blakey, dem Leiter des HSCA, in die Welt gesetzte Mafiatheorie ebenso
fragwürdig wie das Einzeltätermärchen des Warren-Reports, auch wenn sie auf
irrsinnigen Humbug wie die »magische Kugel« verzichtet und

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