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JFK -Staatsstreich in Amerika

JFK -Staatsstreich in Amerika

Titel: JFK -Staatsstreich in Amerika Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathias Bröckers
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hatte, ist kaum nachvollziehbar – es sei denn, ihm oblag, was die Nachbereitung
des Attentats betrifft, eine Art Kommandofunktion. Also das zu bewerkstelligen,
was weder die Mafia, noch irgendwelche kubanischen oder sowjetischen Attentäter
oder sonst ein sinistrer Verschwörer hätte bewerkstelligen können: die Aufsicht
über die Manipulation und das Ergebnis des medizinischen Befunds qua Befehlsgewalt
zu garantieren. Die von Douglas Horne, dem ARRB und William M. Law dargelegten
Beweise für die Fälschungen der Autopsie- und Obduktionsdokumente sind der
vielleicht deutlichste Beleg für die Mittäterschaft des Militärs, denn ohne sie
hätte allein der medizinische Befund ausgereicht, um einen Tag nach dem Mord
unumstößlich klarzumachen, dass mehr als ein Schütze am Werk gewesen ist, dass
es sich somit um eine Verschwörung gehandelt hat.
    Eine weitere Spur für die
Beteiligung des Militärs an der Verschwörung liefert der merkwürdige Fall von
General Edwin Walker, auf den Lee Harvey Oswald am 10. April 1963 angeblich
geschossen haben soll. Als Kommandeur der 24. Infanteriedivision in Augsburg
hatte er an seine Truppe ein rüdes Manifest der John Birch Society verteilen
lassen, in dem der Kommunismus als »satanischer Gegner der Menschheit«
bezeichnet wurde, der durch »konzentrierte und entschlossene Anstrengung aller
gottesfürchtigen Menschen vernichtet« werden müsse. Daraufhin veranlasste
Verteidigungsminister McNamara eine Untersuchung wegen »Indoktrination« und
entzog dem General das Kommando, der daraufhin im November 1961 empört
zurücktrat. Nach einem erfolglosen Versuch, bei der Gouverneurswahl in Texas
anzutreten, machte der Exgeneral im September 1962 weltweit Schlagzeilen, als
er die gewalttätigen Proteste gegen die Einschreibung von James Meredith, des
ersten Afroamerikaners an der Universität Mississippi, anführte, bei denen zwei
Menschen zu Tode kamen und 70 weitere verletzt wurden. Von der von Kennedy
aktivierten Nationalgarde wurde Walker tags darauf verhaftet und einer
psychiatrischen Untersuchung zugeführt. Gegen eine Kaution von 50 000 Dollar
aus der Haft entlassen, wurde er bei seiner Rückkehr nach Dallas von der
rassistischen Rechten als Held gefeiert.
    Am Abend des 10. April 1963 wurde
auf den General, der in seinem hell beleuchteten Arbeitszimmer saß, geschossen,
Nachbarn sahen drei Männer in zwei Autos fliehen. Der Anschlag, der nur ein
Loch im Fensterrahmen hinterlassen hatte, wurde nicht aufgeklärt – bis Marina
Oswald, seit dem Kennedy-Mord im Dauerverhör des Militärgeheimdiensts und des
Secret Service, ihren Mann bezichtigte. »Das FBI hatte keinerlei Kenntnisse,
dass Oswald für den Anschlag verantwortlich war, bis Marina Oswald darüber am 3.
Dezember Informationen preisgab«, heißt es im Warren-Report. Dieses Zeugnis der
22-jährigen verunsicherten und mittellosen Mutter zweier Kleinkinder und
Ehefrau des vermeintlichen Präsidentenmörders ist der einzige Beleg, der Oswald
mit dem Walker-Anschlag in Verbindung brachte, und wie viele andere ihrer
Aussagen kein wirklicher Beweis. Ebensowenig wie der undatierte Zettel, den
ihre mysteriöse Betreuerin und Mitbewohnerin Ruth Paine zusammen mit weiteren
»Beweisen« später angeblich in ihrer Garage entdeckte – ein Zettel, auf dem
angeblich Oswald auf Russisch etwas über den Schuss auf Walker geschrieben
haben soll.
    Der Anschlag auf den Exgeneral
diente im Warren-Report und allen den Einzeltäter Oswald nachzeichnenden
Medienberichten zwar als hilfreiches Argument für das psychologische Profil
eines zum Mord fähigen Schützen, verströmt allerdings wie viele andere
»Beweise« den deutlichen Geruch einer vorbereiteten, konstruierten Spur, die
einmal mehr in rechtsgerichteten Kreisen der militärischen Nachrichtendienste
ihren Ursprung zu haben scheint. Denn während laut Warren-Report das FBI erst
am 3. Dezember durch die Aussage von Mariana von dem Zusammenhang des
Walker-Anschlags und Oswald erfahren hat, wird es schon vier Tage zuvor, am 29.
November, erstmals öffentlich erwähnt – und zwar ausgerechnet in der Deutschen
National-Zeitung des rechtsradikalen Verlegers Gerhard Frey. Als der
Kennedy-Forscher Dick Russell den Exgeneral 1976 zu dieser merkwürdigen
Diskrepanz befragte, gab der sich überrascht: »Das ist interessant – aber
natürlich haben die Deutschen hervorragende Quellen hier.« 62
    Eine dieser Quellen war, wie Peter
Dale Scott herausfand, ein weiterer Exgeneral, Charles

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