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Jhereg

Jhereg

Titel: Jhereg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Brust
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damit ich auch sichergehen konnte, daß er noch lebte. Zwar war er nicht bei Bewußtsein, aber noch am Leben.
    Jedenfalls kam ich dort an. Diese, ähm, Dame, die wir soeben verlassen haben, schleuderte mir irgendeinen Zauber entgegen. Vermutlich war das so vorbereitet. Ich habe natürlich gerade erst begriffen, daß sie es gewesen sein muß, aber was es auch war, es hat meinen Schutz vor körperlichen Angriffen beseitigt.« Er schüttelte den Kopf. »Ich muß wirklich den Hut ziehen vor dieser Planung. Das hätte dir gefallen, Vlad. Noch bevor ich überhaupt verstehen konnte, was geschah, traf mich etwas am Hinterkopf, und ein Messer flog auf mich zu. Höchst unangenehm. Ich hatte keine Zeit für einen Gegenangriff. Und das hatten sie ja auch beabsichtigt.«
    Ich nickte. »Die wußten genau, was sie taten. Das hätte mir früher klar sein müssen.«
    »Wie bist du überhaupt darauf gekommen?« fragte Aliera.
    »Gewisse Leute hatten erwähnt, daß sie einen Weg gefunden haben, Mellar umzubringen, ohne das ganze Haus der Dragon gegen sich aufzubringen. Ich habe viel zu lange gebraucht, aber letztendlich fiel mir ein, daß der einzige Weg, das zu schaffen, ohne daß Mellar das Schwarze Schloß verlassen müßte, ein plötzlicher Tod Morrolans sein mußte. Dann gäbe es günstigerweise keine Schwierigkeiten mehr, weil er sozusagen nicht mehr sein Gast wäre.«
    Traurig schüttelte Morrolan den Kopf.
    Ich fuhr fort. »Sobald ich erfahren hatte, daß Fentor und Uliron die Schichten getauscht hatten, wußte ich, daß etwas nicht stimmte. Dann kam ich darauf, was es sein mußte, setzte mich mit Aliera in Verbindung und, naja, den Rest kennst du ja.«
    Natürlich nicht ganz, aber mir war irgendwie nicht so danach, ihm zu erzählen, wie ich mich – und halb Adrilankha – beinahe im blanken Chaos aufgelöst hatte.
    Morrolan sah mich starr an. »Und wer«, fragte er, »ist diese Person, der diese zauberhafte List eingefallen ist?«
    Ich hielt seinem Blick stand und schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte ich. »Diese Information kann ich nicht einmal dir geben.«
    Er sah mich noch ein bißchen länger an, dann ließ er von mir ab. »Na, ich danke dir jedenfalls.«
    »Weißt du, was daran das eigentlich Komische ist?« fragte ich.
    »Was?«
    »Ich hab die ganze Zeit versucht, mir etwas einfallen zu lassen, um selbst einen neuen Krieg zwischen Dragon und Jhereg zu verhindern, und jetzt, wo mir eine Lösung in den Schoß fällt, schmeiß ich sie weg.«
    Morrolan ließ sich zu einem Lächeln herab. »Ich glaube eigentlich nicht, daß sie so weit gehen würden, du?«
    Ich wollte nicken, bremste mich aber. Klar würden sie so weit gehen! Und wie ich den Demon kannte, würde er auch nicht großartig Zeit mit Skrupeln verschwenden.
    »Was ist, Vlad?« fragte Aliera.
    Ich schüttelte den Kopf und nahm Kontakt zu Fentor auf.
    »Ja, Mylord?«
    »Bist du wieder im Dienst?«
    »Ja, Mylord.«
    »Überprüfe alle unsere Sicherheitszonen. Sofort. Stelle sicher, daß sie nicht manipuliert wurden. Ich will, daß du vor einer Stunde damit fertig bist. Zackzack!«
    Ich blieb in Verbindung, während er die nötigen Befehle erteilte. Wenn ich selbst Mellar erledigen wollte, wie würde ich Morrolans Sicherheitssystem überwinden? Ich überlegte. Ich hatte das verdammte Ding natürlich selbst installiert, daher konnte ich natürlich keine Macken darin erkennen. Sollte ich Kiera fragen? Später, wenn noch Zeit blieb. Wenn es nicht bereits zu spät war.
    »Alles überprüft, Mylord.«
    »Okay. Gedulde dich einen Moment.«
    Morrolan und Aliera starrten mich verwundert an, doch ich ignorierte sie einfach. Also … die Fenster konnte ich vergessen – niemand kommt auf diese Weise rein. Tunnel? Ha! Aus der Luft, aus einer Meile Höhe? Wenn Morrolan jede Zauberei im Umkreis des Schlosses feststellen konnte? Keine Chance. Ein Loch in der Wand? Wenn sie keine Zauberkraft benutzten, und das müßte uns auffallen, würde es zu lange dauern. Türen? Der Haupteingang hatte Hexenkunst, Zauberei und Lady Teldra. Das konnte ich vergessen. Hintertüren? Angestellteneingänge? Nein, wir hatten Wachen.
    Wachen. Könnten die Wachen bestochen worden sein? Man brauchte wie viele? Mist! Bloß zwei. Wie lange hatte er Zeit gehabt, sich darum zu kümmern? Höchstens zwei Tage. Nein, er konnte keine zwei gierigen Wachen in maximal zwei Tagen gefunden haben, ohne daß eine vorher geredet hätte. Und wenn er jeden, der nein gesagt hatte, umbrachte?
    »Fentor, hatten wir in den

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