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Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Titel: Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit Tee zu füllen. Als er endlich fertig war, sagte er mit erstickter Stimme:
    »Ich bin bereit, meine Freunde.«
    Dann traten sie aus dem Häuschen und gingen schweigend hintereinander in die Wüste hinaus, wo Emma auf sie wartete. Da es schon beinahe Mittag war und die Luft in der Sonnenglut flimmerte, hatte das sonderbare Spiel der Fata Morgana seinen täglichen Höhepunkt erreicht. So erblickten die vier Wanderer, während sie auf die Lokomotive zugingen, rechts neben ihr ein riesenhaftes Reiterstandbild, auf dem ein Eichbaum wuchs, in dessen Zweigen viele Leute mit aufgespannten Regenschirmen saßen. Links neben Emma schwebten drei altmodische Badewannen hintereinander im Kreise herum und schienen Haschen zu spielen. In ihrer Mitte stand ein weiß gekleideter Verkehrsschutzmann auf einem Podest. Doch gleich lösten die Spiegelbilder sich wieder in nichts auf.
    Lukas schmunzelte. »So, Leute da wären wir.« Und er trat auf Emma zu und klopfte ihr auf den dicken Leib.
    Herr Tur Tur drehte sich noch einmal um und blickte wehmütig nach seiner Oase und dem kleinen weißen Häuschen mit den grünen Fensterläden zurück.
    »Leb wohl, du liebes kleines Haus«, sagte er leise und winkte ein wenig mit der Hand, »du warst mir so viele Jahre lang eine gute Heimat. Ich werde dich nicht mehr Wiedersehen. Was wird nun aus dir werden?«
    In diesem Augenblick erschien gerade über der Oase am Himmel ein riesiges Schiff mit vielen blutroten Segeln, auf denen in schwarzer Farbe eine große 13 gemalt war. Es zog in rasender Fahrt dem Horizont zu und verschwand.
    Lukas verfolgte die Erscheinung mit aufmerksamem Blick und auch Jim beobachtete sie, bis sie nicht mehr zu sehen war.
    »Meinst du«, fragte er, »dass es das Schiff der ›Wilden 13‹ war?«
    »Möglich«, knurrte Lukas, »sogar höchstwahrscheinlich. Wenn wir wüssten, wo das Spiegelbild hergekommen ist, dann wüssten wir jetzt schon eine ganze Menge. Aber leider wissen wir's nicht.«
    Und dann wandte er sich an seine beiden Fahrgäste und rief fröhlich: »Bitte einsteigen, meine Herrschaften!«
    Herr Tur Tur musste im Innern des Führerhäuschens auf dem Boden Platz nehmen, damit man möglichst wenig von ihm sah. Denn Lukas dachte vorsorglich daran, was für einen erschreckenden Eindruck es auf die Leute in Mandala machen müsste, wenn sie plötzlich einen Riesen von ungeheurer Größe über den Himmel schweben sähen, oder sogar nur ein Stück von ihm, zum Beispiel seinen Kopf, falls er gerade zum Fenster herausschauen würde. Der Scheinriese war mit dieser Vorsichtsmaßnahme vollkommen einverstanden. Ihm war es sowieso am liebsten, wenn er von der ganzen Reise durch die Luft so wenig wie möglich sah.
    Nepomuk krabbelte ebenfalls in das Führerhäuschen. Er postierte sich sofort erwartungsvoll an einem der Fenster. Er durfte ja gucken, so viel er wollte. Und er wollte natürlich sehr viel gucken, denn er war furchtbar neugierig.
    Dann nahmen die beiden Freunde auf dem Dach der Emma Platz, Lukas richtete den Mast in die Höhe und zog dann an der rechten Leine. Langsam und geräuschlos erhob sich das »Perpetumobil« vom Boden, gewann rasch an Geschwindigkeit und stieg in den Himmel empor.

SECHZEHNTES KAPITEL
     
    in dem zum ersten Mal seit hunderttausend Jahren ein Feuerwesen und ein Wasserwesen Freundschaft schließen
     
    Nach kurzer Zeit war »Die Krone der Welt« erreicht. Lukas lenkte die fliegende Lokomotive an dem Gebirgsmassiv entlang, bis sie zu der Stelle kamen, wo einstmals »Das Tal der Dämmerung« gewesen war. Die eingestürzten Berggipfel füllten die ehemalige Schlucht ungefähr bis zur halben Höhe des Gebirges aus. Felsblöcke von unvorstellbarer Größe lagen hier über- und untereinander, es war ein gewaltiger Anblick. Lukas und Jim schauten schweigend hinunter, während sie mit dem »Perpetumobil« geräuschlos darüber hin schwebten.
    Durch das Einstürzen der Felswände hatte sich die obere Hälfte der Schlucht natürlich beträchtlich verbreitert. Dennoch musste Lukas sehr achtgeben und seine ganze Geschicklichkeit zusammennehmen, damit Emma bei der riesigen Geschwindigkeit, mit der sie nun dahin schoss, nicht links oder rechts gegen einen stehen gebliebenen Felsenvorsprung raste. Mehrmals musste er blitzschnell den Mast herumreißen, um einen drohenden Zusammenstoß zu vermeiden. Aber trotz dieser Gefahren und Schwierigkeiten war der Flug unvergleichlich viel einfacher als der über die Gipfel durch die dünne Höhenluft.
    Bald war das

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