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Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13

Titel: Jim Knopf 02 - Jim Knopf und die Wilde 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich nur, ob Nepomuk für einen so verantwortungsvollen Beruf der Richtige ist.«
    »Meinst du«, fragte Jim gedämpft, »dass er die Magnetischen Klippen ...?«
    »Man könnte es mit ihm versuchen«, antwortete Lukas. »Warum soll er es schließlich nicht können? Mir scheint, Nepomuk ist durch das schwere Schicksal, das er durchgemacht hat, einigermaßen geläutert worden.«
    »Ich bin ganz bestimmt sehr geläutert worden«, quiekte Nepomuk ganz aufgeregt. »Um was handelt sich's denn?«
    »Um eine sehr ernste Aufgabe, mein lieber Nepomuk«, erwiderte Lukas, »um eine Aufgabe, die wir nur einer durch und durch zuverlässigen Person übertragen wollen.« Und dann erklärte er dem Halbdrachen, was es mit den Magnetischen Klippen auf sich hatte und warum ein Wärter notwendig war, der je nach Bedarf die Riesenkraft an- oder abstellen sollte.
    »Du siehst also«, schloss Lukas und stieß dicke Rauchwolken aus, »dass es sich um einen sehr verantwortungsvollen Beruf handelt. Du darfst niemals irgendwelche drachenhaften Ungezogenheiten und Bosheiten begehen, darauf musst du uns dein feierliches Ehrenwort geben. Wir setzen großes Vertrauen in dich, Nepomuk.«
    Der Halbdrache war während dieser Worte ganz still und ernst geworden, aber seine kugeligen Augen begannen zu glänzen. Er streckte zuerst Lukas und dann Jim seine Tatze hin und sagte:
    »Ich gebe euch mein großes Ehrenwort unter Freunden, dass ihr euch auf mich verlassen könnt. Drachenhafte Ungezogenheiten mache ich sowieso keine mehr, wo die Drachen doch jetzt meine Feinde sind. Und ich will ihnen gar nicht mehr ähnlich sein. Dafür seid ihr jetzt meine Freunde und drum will ich euch durch und durch gleichen.«
    »Gut«, sagte Lukas, »wir werden es mit dir versuchen. Ich frage mich nur, wovon du dich dort ernähren könntest. Du musst doch irgendwas zu essen haben.«
    »Unbedingt!«, quiekte Nepomuk. »Ihr habt aber doch erzählt, dass es so heiß da unten ist, weil das feuerflüssige Erdinnere schon ganz nah drunter liegt. Da baue ich mir einfach einen Ziehbrunnen mit zwei Eimern und dann habe ich so viel Lava, wie ich nur will, und sogar die nahrhafteste, die es überhaupt gibt.«
    Nepomuk leckte sich das Maul bei dieser Vorstellung.
    Lukas wechselte mit Jim einen belustigten Blick, dann brummte er: »Famos, ich glaube, Nepomuk ist tatsächlich der Richtige für die Sache. Was meinst du, Jim?«
    »Ich glaub auch«, sagte Jim.
    »Danke!«, seufzte Nepomuk aus tiefster Seele. Und von der überstandenen Sorge und Aufregung bekam er den Schluckauf und produzierte gleich ein paarmal hintereinander grüne und violette Rauchringe aus Nase und Ohren.
    »Liebe Freunde«, sagte Lukas und erhob sich, »damit wäre alles besprochen. Ich denke, wir halten uns nicht länger auf, sondern fliegen so schnell wie möglich mit unserem ›Perpetumobil‹ zu den Magnetischen Klippen zurück. Dort wartet nämlich unsere kleine Molly auf uns und wir wollen sie nicht zu lange allein lassen.«
    Jim dachte besorgt an den Rückflug über die Berggipfel. Wie würde wohl der Scheinriese den Flug durch die dünne Höhenluft aushalten? Und was, wenn er ihn vielleicht nicht aushielt? Er wollte eben sein Bedenken äußern, als Herr Tur Tur mit erschrockener Miene fragte: »Haben Sie eben von Fliegen gesprochen, verehrter Freund?«
    »Ja, Herr Tur Tur«, antwortete Lukas ernst, »das wird sich nicht vermeiden lassen. Anders kommen wir ja aus dieser Wüste nicht heraus, seit das ›Tal der Dämmerung‹ eingestürzt ist ...«
    Plötzlich unterbrach er sich und schnippte mit dem Finger.
    »Das ›Tal der Dämmerung‹«, rief er, »Jim, warum haben wir daran nicht gedacht?«
    »Woran?«, fragte Jim verständnislos.
    »Wir können doch durch das ›Tal der Dämmerung‹ fliegen«, erklärte Lukas, »oder jedenfalls dort, wo es früher war. Da sind doch die Berggipfel eingestürzt, und wir brauchen nicht so riesig hoch hinaufzufliegen. Das vereinfacht die Sache beträchtlich.«
    Jim nickte seinem Freund erleichtert zu.
    »Das is' eine gute Idee, Lukas.«
    Dem Scheinriesen war anzusehen, dass ihn jede Art von Fliegen, ganz gleich, ob hoch oder weniger hoch, mit entsetzlichem Unbehagen erfüllte. Wenn die Aussicht, auf Lummerland Leuchtturm zu werden, ihn nicht so mächtig angezogen hätte - er wäre ganz bestimmt noch jetzt in seinem Entschluss wankend geworden. Mit bleichem Gesicht machte er sich daran, eine große Tüte voll belegter Brote als Reiseproviant einzupacken und eine Kürbisflasche

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