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Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer

Titel: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ende
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außer sich. »Über all dem Trubel mit eurer Ankunft und der Ausrüstung des Schiffes für die Kinder und der Geschichte mit dem Drachen habe ich das Wichtigste vergessen. Ach, ich Unglückswurm! Ich vergeßliches Fliegengehirn!«
    »Beruhige dich Ping Pong!« mahnte der Kaiser, »und sage uns, was es gibt!«
    »Schon vor drei Tagen ist ja ein Brief für die beiden ehrenwerten Lokomotivführer angekommen«, jammerte der Oberbonze. »Ein Brief aus Lummerland!«
    »Was? Her damit!« riefen Jim und Lukas wie aus einem Mund.
    Ping Pong raste davon, wie er bisher nur einmal gerast war, damals, als es um die Rettung der beiden Freunde vor der Palastwache ging.
    »Woher können sie denn in Lummerland wissen, wo wir sind?« fragte Jim aufgeregt.
    »Na, erinnerst du dich denn nicht mehr?« sagte Lukas. »Wir haben ihnen doch geschrieben, eh’ wir in die Drachenstadt aufbrachen. Das muß der Antwortbrief sein. Jetzt muß es sich entscheiden. Wo bleibt denn Fing Pong?«
    Aber noch bevor Lukas ausgesprochen hatte, war der winzige Oberbonze schon wieder da und überreichte Lukas einen ziemlich dicken Brief, der mit rotem Siegellack verschlossen und mit dem Wappen König Alfons des Viertel-vor-Zwölften versehen war. Die Adresse lautete:
An Lukas den Lokomotivführer und Jim Knopf
    zur Zeit in Fing (Hauptstadt von Mandala)
    Kaiserlicher Palast.
    Und auf der Rückseite stand:
Absender: König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte
    Frau Waas
    Herr Ärmel
    Lummerland
    Lukas riß den Umschlag auf, und seine dicken Finger zitterten ein wenig, als er das Papier auseinanderfaltete. Es waren drei Blätter. Er las vor, was auf dem ersten stand:
    »Lieber Lukas der Lokomotivführer! Lieber Jim Knopf! Durch euren Brief wissen wir ja nun Gott sei Dank endlich, wo ihr seid. Glaubt mir, als wir merkten, daß ihr nicht mehr hier wart, trauerte das ganze Volk von Lummerland, das heißt, soviel vom Volk eben noch da war. Auch ich selbst trauerte ganz erheblich. Alle Fahnen auf meinem Schloß tragen seither Trauerflor. Es ist sehr still und einsam geworden auf unserer kleinen Insel. Niemand pfeift mehr zweistimmig in den Tunnels , wie Lukas und Emma es taten, und niemand rutscht mehr von dem großen Gipfel herunter wie Jim Knopf. Wenn ich an Sonn-und Feiertagen um Viertel vor zwölf ans Fenster trete, ist kein Jubel mehr zu hören. Meine restlichen Untertanen stehen so traurig da, daß es mir das Herz bricht. Das gute Erdbeereis von Frau Waas will keinem von uns mehr schmecken.
    Das hatte ich natürlich nicht beabsichtigt, als ich damals anordnete, die dicke alte Emma abzuschaffen. Ich habe inzwischen eingesehen, daß diese Maßnahme für uns alle keine befriedigende Lösung darstellt.
    Darum bitte ich euch nun alle drei, zurückzukehren, so bald ihr könnt. Wir sind euch bestimmt nicht böse und hoffen nur, daß auch ihr uns nicht mehr böse seid. Ich weiß mir zwar noch immer keinen Rat, was einmal werden soll, wenn Jim Knopf größer wird und eine eigene Lokomotive und ein eigenes Eisenbahngleis braucht, aber wir werden schon irgendeinen anderen Ausweg finden. Also kommt bald!
    Mit besonders huldvoller Gnade schreibt dies
    König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte.«
    »Lukas!« stammelte Jim, dessen Augen größer und größer geworden waren, »das bedeutet doch… «

    »Lebt… wohl… lebt… wohl«, hauchte er kaum noch vernehmbar.
    »Augenblick!« sagte Lukas, »es geht noch weiter.« Er faltete das zweite Papier auseinander und las:
    »Mein lieber kleiner Jim! Lieber Lukas!
    Wir sind alle furchtbar traurig und wissen gar nicht mehr, was wir anfangen sollen ohne euch. Ach Jim, warum hast du mir denn nichts davon gesagt, daß du unbedingt fortfahren wolltest. Ich hätte es schließlich schon verstanden. Und ich hätte dir wenigstens ein paar warme Sachen zum Anziehen mitgegeben und ein paar Taschentücher, weil du sie doch immer so schnell schmutzig machst. Vielleicht muß du jetzt frieren, und am Ende erkältest du dich noch. Ich mache mir schreckliche Sorgen um dich. Ist das auch nicht zu gefährlich, in die Drachenstadt zu fahren? Gib nur schön acht auf dich, daß dir nichts passiert, und sei immer recht brav, mein kleiner Jim. Und wasch dir auch immer schön den Hals und die Ohren, hörst du? Ich weiß ja nicht, was Drachen eigentlich für Leute sind, aber sei auf jeden Fall stets höflich. Und wenn ihr die Prinzessin nach Hause gebracht habt, dann komm schnell zu deiner Frau Waas.
    PS: Lieber Lukas! Nun hat Jim also erfahren, daß ich nicht

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