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Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Jinx - der verfluchte Liebeszauber

Titel: Jinx - der verfluchte Liebeszauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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ausgemacht, dieser Jemand zu sein.
    Als ich an dem Tag, an dem Paula verkündet hatte, dass Philipp die Reise nach New York gewonnen hatte, mittags Torys Tisch in der Cafeteria ansteuerte und mein Tablett abstellte, hob sie den Kopf und sagte kalt: »Denk. Noch. Nicht. Mal. Dran.«
    Tja, was sollte ich darauf sagen? Selbst ein zurückgebliebenes Landei wie ich versteht einen Wink mit dem Zaunpfahl.
    Also nahm ich mein Tablett und ging zu einem Tisch, an dem ich schon öfter Leute vom Schulorchester hatte sitzen sehen. Zwar saß im Moment noch niemand dort, aber ich hoffte, dass sie mir erlauben würden, sitzen zu bleiben, wenn sie auftauchten. Um nicht allzu sehr als armes Opfer zu wirken, das keine Freunde hat, zog ich mein Geschichtsbuch aus der Tasche und schlug es auf.
    Ich hatte gerade angefangen, das Kapitel über die Gründerväter der Vereinigten Staaten zu lesen, als jemand mit lautem Knall sein Tablett neben mir abstellte.
Ich blickte auf und sah Chanelle, die sich auf den Stuhl neben mir fallen ließ.
    »Gott!«, stöhnte sie und riss eine Dose Pepsi Light auf. »Deine Cousine ist echt krank .«
    Ich hob die Augenbrauen und schwieg. Aber anscheinend erwartete Chanelle auch gar keine Antwort, sie redete nämlich gleich weiter. »Ich meine, ich bin auch ein Partymensch. Ich liebe Partys! Aber doch nicht jeden Abend !« Sie riss ihre braunen Augen auf und sah mich kopfschüttelnd an. »Schließlich braucht ein Mädchen seinen Schönheitsschlaf. Ich kann nicht jeden Abend bis nach Mitternacht unterwegs sein. Erstens würde meine Kosmetikerin mich umbringen und zweitens …« Sie deutete mit einer dramatischen Geste auf ihre Augen. »Siehst du das? Das sind eindeutig Tränensäcke. Tränensäcke! Und dabei bin ich erst sechzehn !«
    Sie packte eine Frischhaltedose mit Karottensticks aus, nahm einen heraus und biss herzhaft hinein. »Aber das ist nicht das Einzige. Es geht auch um diese neuen Freundinnen, die sie hat. Diese sogenannten Hexen  – Gretchen und Lindsey … Hey, ich bin allem Neuen gegenüber total aufgeschlossen, wirklich. Ich war sogar mal auf einem ihrer Treffen. Du weißt schon, so einem Hexensabbat. Voll bescheuert, kann ich dir sagen. Lauter schwarz gekleidete Mädchen, die Geister und Dämonen beschwören … also wirklich. Denkst du, da wäre irgendjemand dabei gewesen, der gewusst hätte, was in der letzten Folge von ›Glee‹ passiert ist?« Chanelle
seufzte erschöpft. »Vergiss es, Jinx. Die sind einfach komplett durchgeknallt.«
    Ich trank einen Schluck von meiner Cola und sagte: »Vielleicht ist das ja nur eine Phase, und die Sache wird ihr bald wieder langweilig.«
    »Wem? Tory? Garantiert nicht!« Chanelle riss die Verpackung eines Schokotörtchens auf und biss hungrig hinein. Anscheinend war sie der Meinung, dass sie sich mit einem kalorienlastigen Nachtisch belohnen durfte, wenn sie zum Mittagessen nichts zu sich nahm als Karotten und Pepsi Light. »Seit sie das mit eurer Ur-Ur-Ur-Urgroßmutter erfahren hat, hat sie sich total verändert. Plötzlich dreht sich alles nur noch darum, zu feiern, sich die Nägel schwarz zu lackieren und zu zaubern. Tory hält sich wirklich für eine Hexe. Was von mir aus völlig okay ist  – ich respektiere die religiösen Ansichten anderer Menschen  –, aber seit sie angefangen hat, Leute zu verfluchen, wird mir das alles echt zu viel. Am Anfang waren es nur irgendwelche blöden Lehrer oder Jungs oder fiese Zicken aus der Zwölften. Aber jetzt macht sie nicht mal mehr vor mir halt. Ich vertrage wirklich eine Menge, glaub mir, aber wenn mir jemand damit droht, mich zu verfluchen, bloß weil ich nicht mit ihr bei zunehmendem Mond Pilze sammeln …«
    »Was für Pilze?«, unterbrach ich sie.
    »Was weiß ich. Irgendwelche Pilze, die angeblich nur auf Grabsteinen wachsen. Sie will, dass ich mitten in der Nacht mit ihr auf einen Friedhof in der Wall Street gehe
und Pilze von irgendwelchen halb verrotteten Steinen kratze … aber ich hab ihr gesagt, dass ich da nicht mitmache. Hallo? Ich gehe bestimmt nicht nachts auf den Friedhof! Außerdem haben Robert und ich heute Abend schon was anderes vor. Und Robert ist schließlich mein Freund, auch wenn er ein bisschen viel kifft. Aber wenn er nüchtern ist, ist er echt süß. Wenn er bloß nicht so viel mit Shawn abhängen würde. Ich weiß nicht, was Torrance an ihm findet. Wirklich nicht. Der Typ ist mir irgendwie suspekt. Aber er ist ziemlich beliebt. Deswegen trifft sich Tor ja auch jeden Tag im

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