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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
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die Tür.
    »Eine Gruppe nasser Wanderer auf der Suche nach Obdach«, sagte Jinx.
    »So fein sind wir hier nicht!« Die Tür ging nach innen auf. »Auf der Suche nach Obdach? Hier wollen wir nur ins Trockene. Kommt rein.«
    Jinx duckte sich, obwohl der Eingang gar nicht so niedrig war. Irgendwie kam er sich in der kleinen Hütte zu groß vor.
    Elfwyn und Reven folgten ihm ins Haus.
    »Die Axt kannst du runternehmen, von uns braucht keiner zerhackt zu werden«, sagte die Frau.
    Jinx starrte sie an. Er vergaß nie ein Gesicht.
    »Setzt euch, wenn ihr möchtet«, sagte die Frau. »Wenn ihr hier so rumsteht, kommt keiner mehr durch.«
    Außer der Frau waren da noch ein etwa dreijähriges Mädchen und ein Mann, der ausgestreckt auf einem Bett in der Ecke lag.
    Jinx und Elfwyn setzten sich an das Feuer, im Schneidersitz, um weniger Platz einzunehmen. Durch den Schornstein fiel Regen zischend in die Flammen, der Wind blies darauf nieder und erfüllte das Zimmer mit stechendem Rauch.
    Reven streckte dem kleinen Mädchen lächelnd die Hände hin und sagte: »Hallo, Prinzessin.«
    Sie rannte zu ihrer Mutter und versteckte sich hinter ihrem Rücken, dann spähte sie misstrauisch zu Reven.
    Jinx schaute von der Frau zu dem Mann auf dem Bett und beschloss, es einfach rundheraus zu sagen. »Du erkennst mich nicht, oder?«
    »Sollte ich? Mit reichen Leuten hatte ich nie was zu schaffen.« Sie beugte sich vor und rührte in dem großen Topf, der über dem Feuer hing.
    »Du bist meine Stiefmutter«, sagte Jinx.
    Sie ließ die Schöpfkelle in den Topf fallen. »Quatsch!« Sie strich sich die Haare aus dem Gesicht und starrte ihn wütend an.
    Er starrte ungerührt zurück.
    »Wie soll ich das Ding jetzt wieder da rauskriegen?« Sie griff nach der Feuerzange.
    Jinx wusste selbst nicht genau, warum er das Folgende tat. Vielleicht, weil er keine Suppe essen wollte, in der eine Feuerzange voller Asche gesteckt hatte, wahrscheinlicher jedoch eher, weil er seiner Stiefmutter eine Reaktion abringen wollte. Was er ihr gerade erzählt hatte, schien sie nicht im Geringsten zu berühren.
    Also stand er auf, schaute in den blubbernden, dampfenden Topf, bis er zwischen Kürbisstückchen und Kohlblättern die Kelle schwimmen sah, und ließ sie schweben. Er war besser darin geworden, Gegenstände schweben zu lassen, und er hatte gemerkt, dass er außerhalb von Simons Haus aus Stein besser zaubern konnte. Mühelos erhob sich die Kelle aus der Suppe. Sie blieb ein paar Zentimeter über dem Topf in der Luft hängen. Alle starrten darauf. Jinx zog sich einen Ärmel hoch, nahm die Kelle und reichte sie seiner Stiefmutter.
    Sie nahm sie, schrie auf und ließ sie fallen.
    »Tut mir leid. Sie ist heiß«, sagte Jinx. Er hatte nicht vorgehabt, seine Stiefmutter zu verbrennen. Jedenfalls nicht bewusst.
    Er wusste nicht recht, wie er zu ihr stand.
    Jinx schaute sie und ihre Familie an. Ihre Kleider waren geflickt und verblichen, vermutlich war die Farbe schon vor Jahren von den Vorbesitzern herausgewaschen worden, die jetzt wohl schon tot waren. Die Leute hier würden niemals neue Kleider tragen.
    »Du hast wohl wieder geheiratet«, sagte er.
    Er hörte, wie Elfwyn scharf Luft holte und »Tss!« machte. Anscheinend war er mal wieder
nicht sehr freundlich
.
    Er versuchte von nun an netter zu sein. Immerhin hatte die Frau – Cottawilda – sie nicht im Regen stehen lassen.
    »Bist du ein Zauberer oder ein Kobold oder was?«, fragte Cottawilda, während sie rückwärts zum Bett ging und sich neben ihren Mann setzte. Sie wandte sich an Elfwyn, von Frau zu Frau redete es sich vielleicht besser, und fragte: »Was ist er?«
    »Er ist der Gehilfe eines Zauberers«, sagte Elfwyn.
    Cottawilda und ihr Mann zuckten vor Schreck zusammen.
    »Das hättest du nicht sagen sollen«, murmelte Jinx.
    Elfwyn warf ihm einen entschuldigenden Blick zu.
    »Was?! Vom Knochenmeister?«, fragte Cottawilda.
    »Nein, von dem bösen Zauberer Simon«, sagte Elfwyn.
    »Kannst du denn gar nichts für dich behalten?«, schimpfte Jinx, und dabei war es ihm ganz egal, ob sie ihn freundlich fand oder nicht. Was für eine Tratschtante!
    »Nein«, sagte Elfwyn.
    »Ich bin dein Stiefsohn«, sagte er zu Cottawilda. »Jinx. Erinnerst du dich?«
    Er war sich bewusst, dass er im Mittelpunkt stand, alle in dem kleinen Haus schauten ihn an. Reven saß an der Wand und hatte das kleine Mädchen irgendwie auf seinen Schoß gelockt.
    »Du siehst aber überhaupt nicht aus wie er. Er war ein winziger

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