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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
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Miene.
    »Inga«, sagte Jinx. »Du bist Inga, stimmt’s?«
    »Woher kennst du meinen Namen, Zauberjunge?«, fragte das Mädchen argwöhnisch.
    »Du …« Jinx verstummte. Inga hatte ihn öfters gehauen, und einmal hatte sie im Schweinestall sein Gesicht in den Matsch gedrückt. Doch das wollte Jinx vor seinen Freunden lieber nicht erwähnen. »Ich kenne dich von früher.«
    »Weißt du vielleicht, wie man zum Haus von Donna Glimmer kommt?«, fragte Elfwyn.
    »Donna Glimmer … Du meinst, eine Hexe?«, sagte Inga.
    »Ja.« Elfwyn war so klug, besser nicht zu erwähnen, dass die Hexe ihre Großmutter war. »Wir wollen zu ihr, aber wir haben uns verlaufen.«
    »Ihr solltet nicht zum Haus einer Hexe gehen«, sagte Inga. »Bleibt zu Hause auf eurer Lichtung. Es ist gefährlich, woandershin zu gehen.«
    »Selbst wenn man auf dem Pfad bleibt«, sagte Jinx.
    Es war sarkastisch gemeint, doch Inga nickte zustimmend, und das machte ihn traurig. Unglaublich, dass er sich von einem Mädchen, das sich nicht mal traute, die Stachelbeerlichtung zu verlassen, das Gesicht in den Schweinematsch hatte drücken lassen.
    Na, das würde sie heute jedenfalls nicht mehr schaffen – sie war zwar größer als er, aber er war garantiert stärker.
    Aber vielleicht wäre er nun nicht so stark, wenn er hier hängen geblieben wäre und nur Krötenbrei und Kohlsuppe zu essen bekommen hätte. Nicht mal lesen könnte er! Unvorstellbar. Wäre er hiergeblieben, wäre er nicht er selbst.
    Außerdem hatten sie ihn ja nicht gewollt. Sie hatten ihn vom Pfad geführt.
    Und ich habe ihnen nie dafür gedankt
, dachte Jinx.

Flüche
    A ls sie die Stachelbeerlichtung hinter sich ließen, hatte Jinx das Gefühl, als würde ihm eine Last, so groß wie ein Troll, von den Schultern fallen. Er fand es schade, dass er dort nichts über seine verlorene magische Kraft erfahren hatte. Aber er war erleichtert, dass alle ihn vergessen hatten. Es war nicht mehr seine Heimat. Er gehörte jetzt zu Simons Haus.
    Simon mochte seine Fehler haben, aber wenigstens war er nicht trüb und trostlos.
    Sie waren schon den ganzen Tag unterwegs, gut gelaunt und ohne groß an das zu denken, wovor die Bäume sich fürchteten (was Reven »den Schrecken« nannte).
    »Und da bist du wirklich geboren?«, fragte Elfwyn.
    »Ja.«
    »Tja, das ist ja wirklich …« Elfwyn verstummte, dann versuchte sie es erneut. »Wirklich sehr …«
    »Armselig«, sagte Jinx.
    »Ich kann es dir nicht verdenken, dass du bei einem bösen Zauberer in die Lehre gegangen bist«, sagte Reven.
    »Er ist nicht böse«, sagte Jinx. Immerhin war Simon der Feind des Knochenmeisters, das musste doch heißen, dass er gut war. Zwar hatte er Jinx seine magische Kraft geraubt. Aber vielleicht verstand Simon gar nicht richtig, wie schlimm das für Jinx war. Meistens war er doch nett, oder? Im Großen und Ganzen? »Und ich hatte auch gar keine Wahl. Meine Stiefeltern haben mich ausgesetzt, weil sie ein neues Baby bekommen haben.«
    »Ermengarde?«, fragte Reven.
    »Nein – wer ist Ermengarde?«
    »Das Mädchen in der Hütte«, sagte Reven.
    Jinx überlegte. »Wie alt ist Ermengarde?«
    »Drei«, sagte Reven.
    »Dann kann sie es nicht sein. Sie ist nicht alt genug.«
    »Dann frage ich mich, was mit deiner Stiefschwester passiert ist«, sagte Reven.
    »Sie muss gestorben sein«, sagte Elfwyn. »Oder sie haben sie auch im Wald ausgesetzt.«
    Jinx hatte das Gefühl, dass er hätte nachfragen sollen. Aber er hatte nie an seine Stiefschwester gedacht – Gertrude, so hatte sie geheißen. »Ich glaube, das hier ist der Pfad.«
    Diesmal erkannte er den Weg zu Donna Glimmers Haus tatsächlich. Als sie ihn betraten, hatte Jinx das seltsame Gefühl, dass ihn jemand beobachtete.
    »Ich soll auf der Brücke bleiben und sie rufen«, sagte Elfwyn.
    »Vielleicht warten wir besser bis morgen früh«, sagte Reven. Es wurde dunkel.
    »Wo denn?«, fragte Elfwyn. »Wozu sollen wir noch eine Nacht auf dem Pfad verbringen, wenn meine Großmutter in der Nähe wohnt?«
    Sie hielt die Hände an den Mund und rief ganz laut: » GROOSSMUTTEEER !«
    Sie hörten das Poltern eines Butterfasses.
    »Ah, da sind sie ja.« Donna Glimmers Augen leuchteten orange im Zwielicht, und in ihrer Stimme lag ein Grinsen. »Genau wie Donna Esper es mir gesagt hat. Drei kleine Schnuckelchen, die eine alte Hexe in ihrem Häuschen besuchen wollen.«
    »Hallo, Großmutter«, sagte Elfwyn.
    Ohne aus ihrem Butterfass zu steigen, beugte Donna Glimmer sich vor, um Elfwyn zu

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