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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
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lassen.
    Sie kreuzten mehrere Wege, und natürlich gab es nirgendwo ein Schild, das ihnen verraten hätte, wo es langging.
    »Bist du dir sicher, dass wir hier richtig sind?«, fragte Elfwyn, nachdem sie mehrmals abgebogen waren.
    »Ja«, sagte Jinx. »Wir gehen nach Westen.«
    »Wir bewegen uns wieder auf mein Land zu«, sagte Reven.
    »Aus welchem Land kommst du?«, fragte Jinx.
    »Aus Prahlreich. Das liegt in dieser Richtung.«
    »Dann warst du auf dem Weg nach Schlüsselland?«, fragte Elfwyn.
    Jinx erinnerte sich, dass Tolliver der Wanderer ihm erzählt hatte, Prahlreich liege im Westen und Schlüsselland im Osten.
    Reven tat so, als hätte er die Frage nicht gehört. »Ich muss Prahlreich verlassen, und das habe ich noch nicht getan.«
    »Hast du wohl«, sagte Jinx. »Du hast doch gesagt, du bist schon seit zehn Tagen im Urwald.«
    »Der Urwald gehört zu Prahlreich«, sagte Reven.
    »Das stimmt nicht!«
    »König Rufus erhebt aber Anspruch darauf.«
    »König Blauzahn von Schlüsselland erhebt auch Anspruch auf den Urwald«, sagte Elfwyn. »Er lebt zehn Tage östlich von der Butterholzlichtung.«
    »Der Urwald gehört überhaupt keinem König!«, sagte Jinx. »Er gehört … Er gehört sich selbst!«
    »Da bin ich ganz deiner Meinung«, sagte Elfwyn. »Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass König Blauzahn behauptet, der Urwald sei Teil von Schlüsselland.« Sie wandte sich zu Reven. »Warum hast du Prahlreich verlassen?«
    »Ich wurde verbannt«, sagte Reven stolz.
    »Weswegen?«, hakte Elfwyn nach.
    »Der König sagte, ich sei ein Anathema.«
    »Ein Ana-was?«
    »Ein Anathema ist jemand, der verflucht ist«, erklärte Jinx. »Wahrscheinlich, weil er Leute ausgeraubt hat.«
    »Nein, nicht deswegen«, sagte Reven.
    »Weswegen bist du verbannt worden?«, fragte Elfwyn.
    »Weil ich ein zu freundliches Verhältnis zu des Königs Tochter hatte.« Reven sagte es mit abgewandtem Blick, und Jinx hatte den Eindruck, dass er log. »Aber gewiss ist
dein
König mit dir zufrieden, holde Jungfer«, fügte er hinzu.
    »Ich hab keinen König«, sagte Elfwyn. »Ich bin Urwäldlerin.«
    »Verzeih, du sagtest doch, König Blauzahn …«
    »Ich weiß nur, wer er ist, mehr nicht. Aber er ist böse. Das wissen alle. Er hat seinen Bruder, den richtigen König, umgebracht, und auch dessen Frau und ihr kleines Baby.«
    »Ah ja. Davon habe ich gehört«, sagte Reven.
    »Der Bruder war natürlich auch ziemlich böse. Seine Frau ist gleich nach der Geburt des Babys gestorben, und keiner wusste, woran, und dann hat er sich eine andere Frau genommen.«
    Das hatte Jinx schon mal gehört, von Tolliver dem Wanderer. Das einzig Interessante daran war für ihn, dass die Könige offenbar ein genauso chaotisches Privatleben hatten wie die Urwäldler.
    Er hob die Axt über die Schulter. Sie kamen zu einer Gabelung. Der eine Weg führte ein wenig zu weit nach Süden, der andere ein wenig zu weit nach Norden. Er entschied sich für Süden.
    »Könige sind mir jedenfalls egal«, sagte Elfwyn. »Ich komme von der Butterholzlichtung. Das ist die beste Lichtung. Wir sind berühmt für unsere Butter, unsere Kühe und – ach ja, gerade sind Barbaren bei uns eingefallen.«
    »Wie entsetzlich!«, sagte Reven.
    »Nein, es war alles halb so wild. Manche Barbaren sind ganz nett. Meine Mutter heiratet sogar einen von ihnen.«
    »Ach so«, sagte Reven.
    »Allerdings hat sie gedacht, dass sie mich vielleicht nicht mögen würden, weil … na ja, darum. Deshalb hat sie gesagt, ich soll zu meiner Großmutter ziehen. Bist du dir sicher, dass wir auf dem richtigen Weg sind, Jinx?«
    »Klar bin ich mir sicher«, sagte Jinx.
    »Er ist viel breiter als alle anderen Pfade, die ich bisher gesehen habe«, sagte Reven. »Könnte es der Trollweg sein? Mir wurde gesagt, vom Trollweg soll ich mich fernhalten.«
    »Es ist nicht der Trollweg«, sagte Jinx. »Der Trollweg führt hoch in die Glasberge. Dieser Weg führt überhaupt nicht bergauf.«
    »Vielleicht steigt er ganz allmählich an«, sagte Elfwyn.
    »Hier im Matsch sind Abdrücke von Tatzen«, sagte Reven.
    »Überall im Urwald gibt es Abdrücke von Tatzen«, sagte Jinx. »Meinst du, wir bekommen richtige Trolle zu sehen?« Reven schien ganz wild darauf zu sein.
    »Das hier ist nicht der Trollweg!« Die beiden gingen Jinx langsam auf die Nerven, vor allem, weil dieser Pfad tatsächlich viel breiter zu sein schien als der Pfad, auf dem er mit Simon zu Donna Glimmer gegangen war.
    Elfwyn legte ihm eine Hand

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