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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
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Zauberer Simon?«
    »Nein«, sagte Jinx und dachte an die Begegnung von Simon und dem Knochenmeister auf dem Pfad. »Eher ein Todfeind.«
    »Dann würde er dich vielleicht genau aus diesem Grund von dem Fluch befreien. Ich meine, dass wir zu ihm gehen und ihn fragen sollten. Einverstanden?«
    »Nein!«, sagte Jinx. »Er ist … Sag mal, hast du mir überhaupt zugehört? Ich konnte seine Gedanken sehen. Sie bestanden nur aus bösen rosa Wolken mit blutigen Messern, die darin herumschnellten.«
    Es nützte nichts. Reven starrte Jinx an, als wäre er verrückt.
    »Kannst du meine Gedanken sehen?«, fragte Reven ganz sanft.
    »Nein. Das ist ja gerade die magische Kraft, die Simon mir geraubt hat.«
    »Und du glaubst nicht, dass der Knochenmeister sie dir zurückgeben könnte?«
    Jinx zögerte. Der Knochenmeister war wahrscheinlich viel mächtiger als Simon. Das hatte Donna Glimmer gesagt, und Simon hatte es im Grunde selbst zugegeben. Was hatte er noch gesagt? Jeder könnte mächtig sein, wenn er bereit wäre, so etwas zu tun wie der Knochenmeister.
    »Vielleicht könnte er sie mir zurückgeben«, sagte Jinx. »Aber allein schon zu ihm zu gehen und ihn zu fragen wäre lebensgefährlich. Er würde uns die Seele und das Blut heraussaugen und unsere Knochen aufstapeln.«
    »Hast du etwa Angst?«
    Jinx ärgerte sich über Revens überhebliches Lächeln. Wer hatte hier Bergthold den Troll besiegt?
    »Unsinn!«
    »Gut!« Reven schlug ihm auf den Rücken. »Frisch gewagt ist halb gewonnen!«
    »Oder halb tot«, sagte Jinx.
     
    »Ich finde, ihr solltet nicht gehen«, sagte Elfwyn.
    Jinx packte seine Tasche und band seine Decke fest. »Ja, das finde ich auch, aber …«
    Er schaute Reven an, der am Holzstapel mit der Axt übte. Reven war jetzt so weit, dass er einen Baumstamm spalten konnte, wenn er denn traf.
    »Du willst ihn bloß beschützen? Wie süß«, sagte Elfwyn.
    Süß. Oje. Aber immerhin besser als
nicht sehr freundlich
.
    »Ich muss zu ihm«, sagte Jinx. »Um herauszufinden, was mit mir passiert ist.«
    »Aber du kennst den Weg doch gar nicht.«
    »Deine Großmutter hat uns erklärt, wie wir zu ihm kommen.«
    »Aber der Knochenmeister ist böse.«
    »Ich weiß«, sagte Jinx. »Aber er kann mir sagen, was Simon mit mir angestellt hat. Wenn das überhaupt irgendjemand sagen kann, dann er, oder? Er ist der Fachmann.«
    »Aber der Knochenmeister saugt den Menschen die Seele mit einem Strohhalm aus.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Er saugt ihnen das Mark aus den Knochen und stapelt dann die Knochen kreuzweise auf.«
    »Ich weiß.«
    »Er pult ihre Augäpfel heraus und reiht sie zu Halsketten auf.«
    »Er macht
was

    »Du solltest dich wirklich von ihm fernhalten«, sagte Elfwyn.
    »Wir gehen nicht ganz bis zu seinem Haus«, sagte er. »Nur so nah, dass wir … na ja, mal gucken können.«
    »Was wollt ihr mal gucken?«, fragte Elfwyn.
    »Ob wir mit ihm sprechen können. Einen Handel mit ihm machen. Wir könnten ihm zum Beispiel einen Brief schreiben oder so.«
    Hinter Jinx ging knarrend die Tür auf. »Simon würde auf keinen Fall wollen, dass du gehst, Streifenhörnchen.«
    »Wir gehen nicht ganz bis zu seinem Haus«, wiederholte Jinx.
    Donna Glimmer sah ihn mit orange glühenden Augen an, und er wurde nervös. Er ging zu Reven und sagte ihm, dass sie losmussten.
    Sie verabschiedeten sich von Elfwyn und Donna Glimmer, dann gingen sie den Pfad entlang und überquerten die Brücke aus zwei Baumstämmen.

Die Knochenschlucht
    S ie gingen in Richtung Norden, wie Donna Glimmer es ihnen gesagt hatte.
    Jinx hatte den Schrecken des Waldes nicht wirklich vergessen. Aber Donna Glimmer selbst war so schrecklich, dass seine Gedanken zunächst noch um sie gekreist waren. Jetzt jedoch fiel ihm der Schrecken wieder ein.
    »Ich muss den Bäumen lauschen«, sagte Jinx. »Ich will wissen, wo der Schrecken ist.«
    »Ich dachte, wir hätten ihn dahinten zurückgelassen.« Reven zeigte unbestimmt nach Osten.
    »Ja, aber er kann sich fortbewegen, genau wie wir.«
    Jinx zog Stiefel und Socken aus und grub neben dem Pfad die Zehen in die Erde. Er lauschte. Er rechnete damit, dass der Schrecken noch weiter ostwärts gewandert war. Aber die Bäume belehrten ihn eines Besseren. Der Schrecken war genau da, wo auch er war.
    Jinx riss die Augen auf. Reven balancierte die Axt auf dem Fuß und strich mit dem Daumen über die Klinge.
    Er lächelte Jinx an. »Was ist?«
    Jinx wusste nicht, was er sagen sollte. Er wischte sich die Erde von den Füßen und

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