Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
Vom Netzwerk:
habe vor überhaupt nichts Angst«, sagte Jinx.
    »Nein, Streifenhörnchen?« Sie zeigte mit dem Löffel auf ihn. »Nur ein Dummkopf fürchtet sich nicht im Urwald. Und du bist zwölf Jahre alt und immer noch am Leben.« Sie tippte ihm mit dem Löffel auf die Nase. »Ich glaube, du bist kein Dummkopf.«
    »Aber ich kann immer noch … andere Sachen«, sagte Jinx und wischte sich mit dem Ärmel Suppe von der Nase.
    »Was denn für andere Sachen, Streifenhörnchen?«
    »Bäume belauschen und so«, sagte Jinx. »Ist das auch tiefe Urwaldmagie? Warum habe ich die nicht verloren?«
    »Das ist die Hälfte von dir, die unter der Erde lebt, Streifenhörnchen. Wenn jemand deine menschlichen Anteile verzaubert, kann das deinen Wurzeln nichts anhaben.«
    »Menschen haben keine Wurzeln«, sagte Elfwyn.
    »Jeder hat Wurzeln«, sagte Donna Glimmer.
    »Ich bin kein Baum«, sagte Jinx. Er war sich ziemlich sicher, dass er nichts anderes war als ein Mensch. Er hatte schließlich keine Blätter.
    »Von dir ist viel mehr unter der Erde, als du denkst, Streifenhörnchen.«
    »Wie kommt es dann, dass ich immer noch die normale Magie beherrsche? Zaubereien, zum Beispiel.«
    »Tust du das?« Donna Glimmer grinste. »Dann lass mal sehen.«
    Jinx versuchte den Löffel aus seiner Suppe zu heben. Aber das war viel schwerer, als die Kelle in Cottawildas Haus schweben zu lassen. Der Löffel wackelte ein kleines bisschen, erhob sich jedoch nicht.
    »Hoffentlich verlässt du dich nicht auf diese Magie, wenn es ums Überleben im Urwald geht, Streifenhörnchen.« Donna Glimmer grinste. »Sollte Simon wirklich Todesmagie bei dir angewendet haben, musst du wohl den Experten fragen.«
    »Du hast doch gesagt, es war keine Todesmagie«, sagte Elfwyn.
    »Hat sie nicht«, sagte Jinx, der solche Doppelzüngigkeiten der Magier schon kannte. »Du willst damit sagen, dass ich den Knochenmeister fragen soll, oder?«
    »Von dem Knochenmeister musst du dich fernhalten«, sagte Donna Glimmer. »Hat Simon dir das nicht gesagt?«
    »Doch«, sagte Jinx.
    »Er könnte dir bestimmt etwas über Simon erzählen.«
     
    Spät in der Nacht, Jinx und Reven schliefen auf dem Dachboden, wachte Jinx auf und hörte, wie Elfwyn und Donna Glimmer am Küchentisch miteinander sprachen.
    »Wie hast du dir diesen fürchterlichen Fluch eingefangen, Schnuckelchen?«, murmelte Donna Glimmer. »War es bei einer Art Taufe? Eine böse Fee?«
    »Ja«, sagte Elfwyn. »Die dreizehnte Fee.«
    »Deine Mutter ist so eine dumme Gans.«
    »Bitte rede nicht so über meine Mutter, Großmutter.«
    »Meinst du denn, ich rede gern so über sie? Schließlich ist sie mein eigen Fleisch und Blut. Sie hat die Ausbildung zur Hexe angefangen, sie müsste es besser wissen – Taufen? Feen? Bah.«
    »Meinst du, ein Zauberer könnte den Fluch ungeschehen machen, so wie den von Reven?«
    Jinx rutschte zur Kante des Dachbodens vor, sodass er hinunterspähen und Donna Glimmers Gesicht sehen konnte. In dem verlöschenden Feuer warfen die Falten tiefe Schatten auf ihr Gesicht, was sie noch böser aussehen ließ.
    »Warum willst du ihn denn loswerden?«
    »Weil er schrecklich ist!«, sagte Elfwyn.
    »Ach, du hast nur noch nicht gelernt, ihn richtig einzusetzen, Schätzchen. Nein, vom Knochenmeister halt dich lieber fern.« Ihr Blick huschte zum Dachboden. »Bei den Zauberern sind Jungs besser aufgehoben. Mädchen gehören zu Hexen.«
    »Ich würde ihn wirklich gern loswerden«, sagte Elfwyn. »Er ist so lästig.«
    »Vielleicht ließe sich das einrichten«, sagte Donna Glimmer. »Ich behaupte nicht, dass es unmöglich ist. Aber möchtest du nicht vielleicht selbst Hexe werden, Schätzchen?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Elfwyn. »Ich möchte bloß meinen Fluch loswerden.«
    »Vielleicht hast du Talent zur Hexerei. Bestimmt. Deine Mutter hatte jedenfalls welches, aber nein, sie musste ja unbedingt heiraten. Na ja, darüber reden wir heute Nacht nicht, Schnuckelchen.« Sie schaute geradewegs hoch zu Jinx. »Die Wände haben Ohren.«
     
    Am nächsten Morgen nach dem Frühstück wollte Jinx Reven beibringen, wie man mit der Axt umgeht. Er hatte eine Stelle ausgesucht, wo es totes Holz zum Üben gab, denn Reven hatte die beunruhigende Neigung, auf lebende Bäume zu zielen, auch wenn er bisher glücklicherweise nie getroffen hatte.
    Reven stellte sich mit der Axt nicht besonders geschickt an.
    »Ich bin an ein Schwert gewöhnt«, erklärte er. »Mit dem Schwert bin ich ziemlich gut. Soll ich es dir

Weitere Kostenlose Bücher