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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
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der Hand.
    »Jetzt zünde es an!«, rief Reven.
    »Nein, nicht!«, sagte Elfwyn.
    Das Tier streckte eine Tatze aus und packte ihren Knöchel. Es riss sie zu Boden, Elfwyn schrie. Reven stürzte sich mit der Axt auf das Tier. Jinx zog Elfwyn fort. Er sah, dass ihr Bein unverletzt war, und er versuchte das Hacken im Dunkeln nicht zu beachten. Mit wackligen Beinen stand Elfwyn auf.
    »Reven, lass gut sein«, sagte sie. »Er ist ganz bestimmt tot.«
    Mit einer Fackel ging sie zu ihm hin.
    »Es ist ein Werbär, oder? Vielleicht Urson.«
    »Aber warum hat er dann Hörner?«, fragte Reven. »Haben Bären Hörner?«
    »Nein … Vielleicht ist es ein Monster. Jinx, guck mal.«
    »Nein«, sagte Jinx. Ihm war übel. »Lasst uns gehen.«
    »Aber jetzt kann uns nichts mehr passieren«, sagte Reven. »Das Baumhaus …«
    »Du kannst ja bleiben, wenn du willst«, sagte Jinx. »Wir gehen.«
    »Wenn Reven bleibt, bleibe ich auch.«
    »Gut«, sagte Reven. »Ich hole unsere Sachen.« Er schaute auf die blutige Axt, lächelte und reichte sie Jinx. »So langsam bekomme ich ein Gefühl für das Ding.«
     
    In der Dunkelheit folgten sie dem Pfad. Jinx ließ die Fackel so hell leuchten, dass sie die Wegränder sehen konnten. Er hoffte, das Licht würde Wölfe und Bären fernhalten.
    »Warum bist du uns nachgelaufen?«, fragte Jinx.
    »Damit ich euch davon abbringen kann, zum Knochenmeister zu gehen«, sagte Elfwyn.
    »So leicht lasse ich mich nicht von irgendetwas abbringen, holde Jungfer«, sagte Reven.
    Jinx musste immer wieder an den Vorfall mit dem Werbären denken, an das Hacken, das noch lange weitergegangen war, nachdem der Werbär – oder was auch immer es gewesen sein mochte – schon tot war. Nein, auch wenn Reven freundlich und allzeit gut gelaunt war, ihm etwas auszureden dürfte äußerst schwierig sein.
    »Na ja …« Elfwyn hielt inne. »Ihr habt gesehen, wie meine Großmutter ist. Sie … erlaubt sich gern einen Spaß mit anderen. Ich glaube, sie schickt euch zum Knochenmeister, weil sie wissen will, was er mit euch anstellt. Und ich persönlich glaube, das wird kein großer Spaß.«
    »Sie schickt mich nicht«, sagte Reven. »Ich gehe aus freien Stücken.«
    »Ich will nur wissen, was er mir über meine magische Kraft erzählen kann«, sagte Jinx.
    »Vielleicht kann er dir gar nichts erzählen. Meiner Großmutter darfst du nicht vertrauen. Und Simon hat dir geraten, dich von ihm fernzuhalten.«
    »Weil Simon weiß, dass der Knochenmeister mir sagen kann, was er mir angetan hat.«
    »Wenn man meiner Großmutter glauben will!«, sagte Elfwyn. »Er saugt dir die Seele mit einem Strohhalm aus und macht eine Kette aus deinen Augäpfeln. Zwei Männer von der Butterholzlichtung sind zu seinem Haus gegangen, um ihm Butter zu verkaufen, und nie zurückgekehrt. Er schleicht sich nachts in die Lichtungen und klaut Babys direkt aus der Wiege.«
    »Und in seinen Gedanken stecken lauter blutige Messer«, sagte Reven.
    »Was?«, fragte Elfwyn.
    »Jinx kann Gedanken lesen.«
    »Echt?«, fragte Elfwyn.
    »Nein«, sagte Jinx. Reven war genauso schlimm wie Elfwyn, alles musste er ausplaudern.
    Voller Unbehagen dachte Jinx daran, dass er Sophie auch das eine oder andere weitererzählt hatte, als er mit Simon Streit gehabt hatte. »Ich konnte es mal.«
    Er erzählte Elfwyn davon, dass er die Farbe von Gedanken sehen konnte.
    Sie blieb stehen. »Du konntest also wirklich Gedanken lesen? Kein Wunder, dass er dir die Gabe weggenommen hat. Wahrscheinlich hat er dir das Leben gerettet.«
    Jinx schüttelte den Kopf – sie verstand ihn nicht. »Nein. Es war entsetzlich. Eher so, als hätte er mir mein Leben genommen.«
    »Aber wenn du Gedanken lesen konntest, hätten die anderen dich irgendwann umbringen wollen. Du warst eine Gefahr für die Gesellschaft. Vertrau mir, mit so was kenne ich mich aus.« Elfwyn schien einen Moment zu überlegen. »Obwohl es bestimmt sehr schwierig gewesen wäre, dich umzubringen.«
    Sie gingen weiter. Ein Wind war aufgekommen, und die Flamme der Fackel flackerte hin und her. Über ihnen knackten Zweige.
    »Wie hat er dir deine magische Kraft weggenommen?«, fragte Elfwyn.
    »Mit einem Zauber. Und dann hat er sie in eine Flasche getan.«
    »Vielleicht kannst du sie aus der Flasche wieder rausholen«, sagte Reven.
    »Er hat die Flasche irgendwo versteckt. Und selbst wenn ich sie gefunden hätte, was hätte ich dann damit machen sollen? Einfach öffnen und trinken?«
    »Hm, kannst du die Magie nicht einfach wieder

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