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Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Jinx und der magische Urwald (German Edition)

Titel: Jinx und der magische Urwald (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sage Blackwood
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kletterten hinab, hervorstehende Baumwurzeln dienten ihnen als Trittstufen. Als Jinx sich mit den Händen an den Wurzeln festhielt, hörte er die Bäume murmeln. Sie sprachen davon, dass der Feind nun in der Falle säße.
    Der Fluss hatte sich tief in das Felsgestein hineingegraben. Durch das rauschende Wasser konnte Jinx nicht auf den Grund blicken. Die Strömung war schneller, als er laufen konnte.
    »Da kommen wir nicht hinüber«, sagte Reven. »Die Strömung würde uns die Knochen zermahlen.«
    Um sie herum waren keine Bäume, und hier unten war der Wind nicht zu spüren. Jinx schaute nach oben und sah, dass die Bäume sich jetzt nur noch schwach im Wind bewegten.
    »Wir können umkehren«, sagte Elfwyn. »Der Sturm hat sich gelegt.«
    »Wenn wir umkehren, steht er bestimmt wieder auf«, sagte Jinx.
    Elfwyn nickte.
    »Donna Glimmer hat gesagt, von hier aus können wir die Schlucht hochklettern«, sagte Reven.
    »Nur wenn wir wirklich den Knochenmeister finden wollen«, sagte Elfwyn.
    Jinx war unschlüssig. Zwar wollte er in die Nähe des Knochenmeisters kommen und mit ihm reden. Aber hier unten in der Schlucht, ohne Bäume in der Nähe, fühlte er sich hilflos und ausgeliefert. Es war wohl doch keine so gute Idee.
    Aber Reven marschierte los, und Jinx und Elfwyn folgten ihm.
    Sie gingen wenige Zentimeter über dem schäumenden Fluss am flachen Felsrand entlang. Zu ihrer Rechten kauerten Hemlocktannen an der Klippe, einige reckten die Wurzeln empor wie Hände, die Jinx und seine Gefährten anflehten, nicht weiterzugehen.
    Jinx fasste eine Wurzel an, aber der Baum sprach nur davon, wie er an diesem kargen Felsen darben musste. Er verschwendete keinen Gedanken an den Knochenmeister oder Jinx’ Sorgen.
    Die Wände der Schlucht wurden zu beiden Seiten immer höher, steil ragten sie empor.
    Ohne Bäume um ihn her war Jinx noch nie so weit gelaufen, nicht einmal in Samara. Es war ein seltsames, kaltes Gefühl. Er schaute immer wieder nach oben, um sich zu vergewissern, dass der Urwald noch da war. Oben an den Klippen war er auf beiden Seiten gerade noch zu sehen.
    »Wie schön«, sagte Elfwyn.
    »Was?«, fragte Jinx.
    »Das hier.« Sie machte eine weite Handbewegung zum Fluss, zu den Felsen und der farbigen Klippenwand. Jinx konnte nichts Schönes darin sehen. Er spürte die Lebenskraft des Urwalds nicht mehr, und er wusste, dass er nicht daraus schöpfen konnte.
    Nach einer Weile machten sie Rast, und Reven zog los, um Treibholz für ein Feuer zu suchen. Mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck kam er zurück und warf alles auf einen Haufen.
    »Das sind Knochen«, sagte Elfwyn.
    Jinx nahm einen in die Hand. Er fühlte sich glatt und kalt an. Ein Beinknochen vielleicht – aber wovon? Er versuchte mit den Gedanken ein Feuer in den Knochen zu entfachen. Fern der Bäume war das Zaubern viel schwieriger, obwohl das Feuer in ihm steckte. Als der Knochen endlich brannte, stellte er ihn mitten in den Knochenhaufen.
    »Jinx, mach das bitte wieder aus«, sagte Elfwyn. »Das ist nicht richtig.«
    Jinx saugte die Flamme mit einem Gedanken fort. »Vielleicht sind es ja Tierknochen.« Aber er sah ein, dass sie recht hatte.
    »Wir brauchen nicht unbedingt ein Feuer«, sagte Reven.
    Während die anderen beiden den Proviant auspackten, ging Jinx zum Fluss und untersuchte die anderen Knochen. Sie waren alle zusammen angespült worden. Nirgendwo war ein Schädel zu sehen. Am Schädel ließ sich immer schnell erkennen, dass es sich nicht um einen Menschen handelte – es sei denn natürlich, es handelte sich um einen Menschen.
    Hinter sich hörte er Schritte auf dem Kies. Er fuhr herum. Es war nur Reven.
    »Das sind keine Menschenknochen«, sagte Reven. Aber ganz überzeugt klang er auch nicht.
    Jinx stocherte in dem Haufen herum, er suchte nach einem Huf, einem Reißzahn oder irgendetwas anderem, woran er erkennen könnte, dass die Überreste nicht menschlich waren.
    »Ich finde, wir sollten umkehren«, sagte er.
    Elfwyn kam dazu. »Finde ich auch.«
    »Wir schauen uns die Sache aber vorher wenigstens mal kurz an«, sagte Reven. »Ich jedenfalls.«
    Elfwyn und Jinx wechselten einen Blick. Wenn Reven nicht umkehrte, gingen sie auch weiter.
    Keiner von ihnen hatte großen Appetit. Also packten sie ihren Proviant wieder ein und marschierten weiter.
    »Seht mal, da vorn ist der Felsvorsprung, der wie eine Gabel aussieht. Davon hat Donna Glimmer gesprochen. Dort sollen wir ihn finden«, sagte Reven.
    Der hohe, graue Felsvorsprung, eine

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