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Joanna Bourne

Joanna Bourne

Titel: Joanna Bourne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Geliebte des Meisterspions
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Lederjacke und dem in leuchtenden Farben gepunkteten Halstuch sah er aus wie ein einfacher Mann. »Lazarus ist ziemlich sauer. Hauptsächlich auf diesen jungen Dummkopf hier.«
    »Ich habe ihn schon früher verärgert.«
    »Wie du es nur geschafft hast, so lange am Leben zu bleiben … « Marguerite brachte Doyle ein Glas Wein vom Büfett und küsste ihn gleich da im Salon auf den Mund. Es war der seriöse Kuss eines Ehepaares, das den Eindruck machte, dies schon häufiger praktiziert zu haben.
    »Gefällt dir wohl, ihn so ungehobelt gekleidet zu sehen, was, Marguerite?« Adrian wich der kleinen Faust aus, die Marguerite drohend in seine Richtung erhob. Er benahm sich wirklich wie eine lästige Stubenfliege, wenn er dazu aufgelegt war. »Muss sich anfühlen, als hättest du eine Affäre mit dem Stallburschen. Du musst es mal ausprobieren, wenn er in Frankreich unterwegs ist.«
    »Du, Hawker, Freundchen, wirst eines schönen Tages deine gerechte Strafe bekommen«, versprach Doyle. »Maggie braucht keine Ratschläge, mit wem sie ’ne Affäre hat. Sie ist schließlich ’ne Frau mit Verstand.«
    Marguerite gluckste. »Mir ist lieber, wenn meine Liebhaber etwas gepflegter sind, aber eine Frau meines Alters kann nicht so wählerisch sein. Ich glaube, dass dieser hier sich wieder ordentlich zurechtmacht, wenn ich ihn mit nach Hause nehme.«
    Adrian half Giles dabei, Wein einzuschenken. »Lazarus hat mir nicht die Kehle durchgeschnitten, die Schmuggler schulden uns einen großen Gefallen, und der Geheimdienst kommt sauber aus der ganzen Sache heraus. »Herr im Himmel, manchmal muss ich über mich selbst staunen.«
    Und Grey war zu ihr gekommen, so als ob niemand anders mit im Raum wäre. Er drückte ihr ein Glas in die Hand und schloss ihre Finger darum. Wie sollte sie da überhaupt noch in der Lage sein zu denken, wenn er sie auf diese Weise ansah … als würde er sie am liebsten nach oben in seine Höhle schleppen und ausziehen?
    Adrian erhob das Glas. »Auf die Spionage. Das Schwert ohne Klinge … «
    »… und Heft«, brachte Galba den Toast zu Ende. »Herzlichen Glückwunsch. Gute Arbeit, von allen.«
    Sie stieß mit den anderen an. Wie leicht man hier von kameradschaftlichen Gefühlen überwältigt werden konnte, so tun konnte, als gehörte man dazu.
    Es war allerhöchste Zeit, aus diesem Haus zu verschwinden. Viele der Gedanken, die sie hatte, brachten sie neuerdings aus der Fassung. Sie spürte, wie ihre Entschlossenheit Tag für Tag bröckelte. Nacht für Nacht lag sie in Greys Armen und wurde vom Grollen seines Atems gewärmt, während er schlief. Sie merkte, wie sie allmählich zur Waliserin wurde, wie eine Raupe, die verwirrt in ihrem Kokon lag, träumte und sich veränderte. Schon bald würde sie nicht mehr gehen wollen. Schon bald würde sie den Briten vielleicht vertrauen und ihnen all ihre Geheimnisse verraten. Sie spürte, wie sie darauf warteten … Grey und die anderen.
    Marguerite spazierte durchs Zimmer und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Durchs Fenster fielen Sonnenflecken auf ihr blaues Kleid, als sie daran vorbeiging. Der Wind bewegte die dünnen Gardinen, legte sie um die Gitter und blähte sie leicht auf. Draußen näherte sich eine Kutsche. Sie wurde langsamer.
    Wie ein Speer machte sich plötzlich Unbehagen in ihr breit. Etwas stimmte nicht. Irgendetwas stimmte nicht. Als Marguerite am Fenster vorbeigegangen war, hätte ihr Profil das jeder Frau sein können. »Marguerite!«
    »Maggie«, herrschte Doyle sie an. »Du wirfst einen Schatten. Komm vom Fenster weg.«
    Die Kutsche draußen … fuhr immer langsamer. Irgendetwas stimmte nicht. Stimmte ganz und gar nicht.
    Adrian streckte bereits die Hand nach Maggie aus. Die Kugel durchschlug die Scheibe, und Maggie stürzte wie ein Stein zu Boden.
    Dieser Schuss war das Signal. Die ganze Welt versank im Chaos. Fensterscheiben explodierten eine nach der anderen nach innen. Glassplitter schwirrten wie Millionen Pfeilspitzen durch die Luft. Sie stürzte zu Boden und verbarg ihr Gesicht. Zerbrochenes Glas regnete auf sie herab. Sofort waren ihre Arme mit blutenden Wunden übersät. Die Gardinen wanden sich wie wild gewordene Gespenster. Weitere Schüsse. Chaos.
    »Maggie!«
    Adrians Stimme übertönte Doyles Schrei. »Kein Treffer. Sie ist nicht getroffen worden.«
    Was gelogen war. Sie konnte das Blut an Marguerites Kopf erkennen. Aber sie wusste, was Adrian meinte – dass Maggie nicht tot war.
    Draußen wieherten Pferde voller Panik. Hufe

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