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Joanna Bourne

Joanna Bourne

Titel: Joanna Bourne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Geliebte des Meisterspions
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Leblanc.« Sie fühlte sich schlecht, weil sie wusste, dass das Haus nur ihretwegen angegriffen worden war. »Das war sein erster Versuch.«

35
    Grey drückte sie in die Kissen und presste seinen Mund auf die Wunde an ihrer Stirn. Er fuhr mit der Zunge darüber.
    »Suchst du nach Glassplittern?«, fragte sie. »Das brauchst du nicht. Die Schnitte sind sauber. Ich habe sie gründlich ausgewaschen, und Maggie und ich haben uns gegenseitig die Haare gebürstet, um alles zu entfernen. Jetzt, wo ich mich mit ihr unterhalten habe, finde ich, dass sie eine interessante Frau ist, auch wenn sie zur Aristokratie gehört. Wusstest du, dass ihre älteste Tochter vier Sprachen spricht und dabei erst elf Jahre alt ist? Doyle hat Maggie in diese unanständige Badewanne mitgenommen, um sie zu waschen.«
    »Ja, das hat er.«
    »Ich kann heraushören, was du damit andeuten willst, aber ich bin mir sicher, dass sie in dieser Wanne nicht mehr machen, als sich zu waschen.«
    »Darauf würde ich nicht wetten.« Jetzt schien er von ihrem Ellbogen fasziniert zu sein. Er näherte sich ihm mit den Zähnen und knabberte daran. Manchmal trieb er sie an den Rand des Wahnsinns, bevor er endlich in sie eindrang und das Verlangen befriedigte, das er aufgebaut hatte.
    »Ich hätte gedacht, dass eine Adelige ehrbarer wäre.« Diese Nacht würde sie über nichts Ernsthaftes mehr sprechen, sondern nur lachen. Eine kurze Stunde lang werde ich nicht an das denken, was ich tun muss . »Bist du sicher, dass du kein Franzose bist? Das kommt mir doch sehr französisch vor.«
    »Engländer seit Menschengedenken. Was willst du denn schon über das Liebesleben von Franzosen wissen?« Er ließ die scharfen Kanten seiner Zähne über ihre Schulter wandern.
    »Ich habe da so einiges gehört, ja, genau, ich … wenn auch noch nie von den Dingen, die du machst. Ich glaube nicht einmal, dass es Namen dafür gibt.«
    Seine Hände glitten unter sie und hoben sie an, sodass sich ihre Brüste seinem Mund entgegenwölbten. Er neckte sie mit ganz zarten Bissen, bis sie sich an die Laken klammerte, nicht mehr losließ und schon zuckte, noch ehe er sie berührte.
    »Du fängst an, französisch zu sprechen, wenn wir im Bett sind. Wusstest du das?« Seine Stimme klang viel tiefer, wenn er erregt war; wie die tiefen Töne auf dem Klavier.
    Sie war wie eine straff gespannte Trommel, die vibrierte, während er ihren Brustkorb mit Küssen übersäte und dabei jede einzelne Rippe mit der Zunge erforschte. Sie hörte sich selber leise schmachtend seufzen. Vielleicht war es Französisch. Wer konnte das schon wissen?
    Nachdem er sie so weit gebracht hatte, machte er es sich neben ihr bequem, um zu reden. Er liebte es, im Bett zu reden, während sie in solchen Augenblicken ganz und gar nicht in der Stimmung dazu war.
    Die Kerzen waren erloschen. Er hatte die schweren blauen Vorhänge vor dem Fenster zurückgezogen. Mondlicht legte sich auf ihn und hob jeden Knochen, jeden Muskel hervor. Quer über seinen Deltamuskel verlief eine von einer Messerattacke stammende, gerade, weiße Narbe, die so flach war, dass sie sie kaum mit den Fingerspitzen fühlen konnte. Diese Narbe würde sie vermissen, wenn sie ihn verließ. Sollte Soulier sie nicht töten, würde sie ihr zeit ihres Lebens fehlen.
    »Du grübelst.« Er fuhr mit dem Daumen über ihre Unterlippe. »Ich möchte, dass du damit aufhörst. Du sollst hingebungsvoll und sanft sein, nicht voller Gedanken und widerspenstig.«
    »Wenn ich widerspenstig wäre, mon ami , wüsstest du es.«
    »Vielleicht sträubst du dich gegen dich selbst.« Sein Daumen fuhr weiter über ihre Kehle, das Brustbein und ihren Busen zu ihrem Bauchnabel hinab. Sein Ausdruck war nicht zu deuten. »Wenn du könntest, würdest du sofort vor mir weglaufen.«
    Er sah einfach zu viel, sah immer alles. Wie hätte sie ihn da nicht lieben können? »Grey, ich … «
    »Ich sehe es in deinem Blick, jedes Mal, wenn du an einem Fenster vorbeikommst. Du fragst dich, wie du hier herauskommen kannst. Was hast du nur da draußen zu erledigen?«
    »Dies und das. Ich möchte nicht darüber reden.« Ihr blieben nur noch ein, zwei Stunden. Die wollte sie nicht vergeuden.
    »Womit wir wieder verfeindete Spione wären.« Er schob seinen Arm unter ihre Schulter, und sie lagen mit dem Blick zur Zimmerdecke da. »Ich wünsche bei Gott, dass wir uns auf andere Weise begegnet wären. Du hättest am ersten Mai nach Littledean – so heißt mein Dorf – kommen können. Du wanderst herum, so

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