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Jodeln und Juwelen

Jodeln und Juwelen

Titel: Jodeln und Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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Tukansitter
gesucht und will vorbeikommen, um mich abzuholen. Aber vorher würde er sich
gern mit dir in die Lüfte erheben und dir seine Papageitaucher zeigen.«
    »Ich weiß nicht, ob ich in der
richtigen Stimmung für Papageitaucher sein werde.«
    »Er hat außerdem etwas von
Drachenfliegen gesagt.«
    »Ach ja?« Emmas Lebensgeister begannen
sich zu regen. »Was zieht man für so etwas an?«
    »Aber Emma, das kann doch nicht ihr
Ernst sein!« rief Alexei Radunov entgeistert.
    Theonia lachte. »Oh doch, Graf Radunov.
Könntest du deine Entscheidung vielleicht auf später verschieben, Emma? Bubbles
erwartet uns nämlich in der Küche. Sie übrigens auch, Vincent.«
    Was für eine Überraschung. Vincent sah
genauso verblüfft aus wie Emma. Doch beide folgten Theonia ohne Widerrede. Erst
als sie durch das Esszimmer gingen, fragte Vincent: »Warum will er uns denn
sehen?«
    »Von Wollen kann gar nicht die Rede
sein«, meinte Theonia. »Aber es gibt immer noch ein kleines Geheimnis, das ich
vor meiner Abreise gern aufklären würde.«
     
     

Kapitel
26
     
     
    Bubbles erwartete sie keineswegs. Er
stand am Spülstein und wusch Gemüse, als sie hereinkamen. »Oh, hallo. If waf
paffiert, Vinfent?«
    Sein Chef wies mit dem Kopf auf
Theonia. »Da musst du Mrs. Brooks fragen.«
    »Wir würden gern sehen, was Sie in
Ihrer Mehlkiste aufbewahren«, sagte Theonia.
    »Nein!« Bubbles rannte durch die Küche,
vergaß dabei völlig, vorher den Wasserhahn zuzudrehen, und stellte sich mit
ausgebreiteten Armen vor den Kasten. »Daf dürfen Fie nicht! Daf gehört mir!«
    »Was zum Teufel soll der Quatsch?«
Vincent packte seinen pummeligen Freund, hob ihn hoch und stellte ihn beiseite.
»Hol mir ‘ne große Suppenkelle oder sowas.«
    Bubbles schlich gehorsam wie ein
geschlagener Hund zur Wandleiste mit den Küchenutensilien und reichte Vincent
eine riesige Schöpfkelle, die fast einen Meter lang war. Vincent steckte sie so
tief wie möglich ins Mehl und begann zu rühren. Eine halbe Sekunde später
starrte er entgeistert auf eine Kette und zwei alte Münzen, die er aus dem
Kasten gefischt hatte. Nachdem er das Mehl abgeblasen hatte, glänzten sie wie
pures Gold.
    »Menschenskind, Bubbles! Wen has’ du
denn beklaut?«
    »Pocapuk«, seufzte der Koch. »Ich hab’
den Fatf gefunden.«
    »Da hol mich doch der Teufel!« Vincent
rührte so heftig in dem Mehl, dass ein kleiner weißer Wirbelwind entstand. »Was
wills’ du denn mit all den Kieselsteinen?«
    Theonia nahm einen der vermeintlichen
Steine aus der Kelle und rieb es an ihrem Ärmel. »Ich glaube, es sind
ungeschliffene Smaragde«, teilte sie ihm ruhig mit. »Vincent, seien Sie bitte
vorsichtig. Sie machen die ganze Küche voll Mehl. Emma, würdest du wohl eine
Schüssel oder so etwas holen, damit wir die Steine hineinlegen können? Wie viel
ist denn noch von dem Schatz übrig, Bubbles?«
    Der Koch zuckte mir mit den Achseln.
    »Warum zum Henker has’ du das Zeug nich’
in Plastik oder sowas gepackt?« Vincent hatte inzwischen Mehl in die Nase
bekommen und wurde mehrfach von Niesanfällen unterbrochen. »Wieso has’ du nich’
gesagt, dass du den Schatz gefunden has’? Herrgott, Bubbles, du wolltest das
Zeug doch wohl nich’ etwa behalten? Du doch nich’!«
    »Doch, daf wollte ich!« Wütend,
verzweifelt, den Tränen nahe, klang Bubbles wie ein störrisches Kind. »Ich
brauch ef für daf Hofpif. Wir ham nicht genug Geld. Wir müffen schliefen, wenn
wir nicht irgendwoher Geld kriegen. Ich kann daf einfach nicht ertragen, Vinf.«
    »Okay, beruhig’ dich ers’ mal.« Vincent
streckte seine riesige, mehlbestäubte Rechte aus, um dem Freund besänftigend
auf die zuckenden Schultern zu klopfen. »Ich kann dich gut verstehen. Aber
verdammt nochmal, Bubbles, denk doch mal nach! Wem willst du denn das
Piratengold verkaufen?«
    Bubbles schniefte laut. »Ich wollte um
Erleuchtung beten.«
    »Von wegen Erleuchtung. Du landest im
Kittchen, wenn du so weiter machst. Weißt du denn nich’, dass es für vergrabene
Schätze alle möglichen Bestimmungen und Gesetze gibt? Außerdem is’ das hier
nich’ dein Land, sondern Mrs. Sabines. Wenn irgendwer ‘n Recht auf das Zeug
hat, dann is’ es Mrs. Sabine und sons’ niemand. Wo has’ du es überhaupt
gefunden?«
    »Unten in der Bucht, in der Nähe von
Aldingf Hütte. Ich wollte an unfrem erften Tag Mufeln aufgraben. Dabei hab’ ich
ef gefunden. Ich hab’ den Fatf einfach raufgeharkt und unter den Mufeln
verfteckt. Den Reft wollte ich

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