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Jodeln und Juwelen

Jodeln und Juwelen

Titel: Jodeln und Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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fpäter holen, aber dann kamen die Gäfte und ich
hatte keine Feit mehr.«
    Vincent stand eine ganze Weile
kopfschüttelnd da und stieß dann einen Seufzer aus, der aus tiefstem Herzen zu
kommen schien. »Ich kann’s nich’ fassen. Da liegt das Zeug die ganze Zeit
direkt vor unserer Nase. Muss durch die Winterstürme oder so hochgewühlt worden
sein. Vielleicht auch durch ‘n Erdbeben. Bubbles, ich weiß verdammt nochmal
nich’, was ich tun soll.«
    »Als allererstes sollten wir uns darauf
einigen, es niemandem zu erzählen«, schlug die praktische Theonia vor.
    »Und als Zweites sollten wir Parker
Pence herkommen lassen«, fügte Emma hinzu. »Er kümmert sich um Adelaides
Angelegenheiten und weiß sicher, was zu tun ist. Ich rufe ihn morgen in seinem
Büro an. Dann sind Sie Ihre Sorgen erst mal los, Vincent. Wie ich Parker kenne,
wird die Insel so lange in der Familie bleiben, bis sich kein einziger Smaragd
mehr im Schlamm befindet. Wenn die Pocapuk-Legende stimmt, müssten an der
Stelle, wo Bubbles das hier gefunden hat, noch Unmengen an Schätzen liegen.«
    Sie griff in die Schüssel und nahm
eines der matten grünen Steinchen heraus. »Ich muss zugeben, dass ein Smaragd,
der so groß wie ein Daumen ist, verflixt überzeugend wirkt. Sie werden sicher
einen ordentlichen Finderlohn bekommen, Bubbles.«
    »Daf reicht beftimmt nicht für unfer
Hofpif!«
    »Woher wollen Sie das wissen? Wie dem
auch sei, es müssen ohnehin noch alle möglichen Formalitäten erledigt werden,
bevor irgendjemand etwas bekommt. In der Zwischenzeit«, Emma warf den Smaragd
zurück und wandte sich mit glänzenden Augen und leuchtendem Gesicht dem
verzweifelten Koch zu, »organisieren wir eine Wohltätigkeitsveranstaltung.«
    Hier sprach keine ältere Frau, die der
längst vergangenen Jugend und dem verstorbenen Gatten nachtrauerte oder sich um
eine sterbenskranke Freundin, ein sterbendes Haus und eine Liste mit ungelösten
Katastrophen sorgte. Hier sprach Emma Kelling, wie sie leibte und lebte,
gestiefelt und gespornt, bereit, sich sofort in den Sattel zu schwingen.
    »Am besten fangen wir auf der Stelle
mit der Planung an. Theonia, du hast geschicktere Finger als ich, du nimmst die
Reisetasche mit und kümmerst dich um den Feenschmuck. Und dann fängst du an,
deine Rolle einzustudieren.«
    »Welche Rolle? Ich bin doch keine
Schauspielerin.«
    »Selbstverständlich bist du das. Wir
brauchen für Iolanthe eine Feenkönigin, und du bist die Idealbesetzung.
Und Alexei bitten wir, den Schatzkanzler zu spielen«, fügte Emma nachdenklich hinzu.
»Die Lieder kennt er bereits. Kannst du dir die hübschen Gaze-Flügelchen schon
vorstellen, die aus seinen Schultern sprießen? Ich werde ihn einladen, die Zeit
während der Proben und der Aufführung in meinem Haus zu verbringen.«
    Theonia lächelte. »Das wird den Damen
im Gartenclub einiges zu reden geben.«
    »Ja, sie werden bestimmt ihren Spaß
haben. Den Erlös der Aufführung stiften wir dem Hospiz, aber das wird erst im
nächsten April möglich sein. Daher müssen wir sofort aktiv werden. Was haltet
ihr von einem Gartenfest hier auf Pocapuk, bevor Parker zu baggern anfängt und
alle Welt von dem Schatz erfährt? Die Gäste werden auf Booten hergebracht, und
wir veranstalten eine Art Gala-Tee mit Musik und vielleicht sogar eine
improvisierte kleine Schatzsuche mit vielen lustigen Preisen. Ich werde mein
Orchester informieren und die Einzelheiten planen. Bubbles könnte sich um unser
leibliches Wohl kümmern, Neil kann mir bei der Vorbereitung der Schatzsuche
helfen. Sandy und Bernice stecken wir in lustige alte Kostüme. Mit Häubchen, es
sei denn, wir schaffen es, das schreckliche Haargel zu finden und irgendwo zu
vergraben.«
    »Nichts gegen das Haargel«, sagte
Vincent. »Das Zeug hat dem Kind das Leben gerettet, das darf man nich’
vergessen.«
    »Stimmt auch wieder. Einverstanden,
Sandy kann ihren Haarlack behalten, muss aber ein Häubchen tragen. Da fällt mir
ein, dass Bubbles und ich noch ein kleines Problem zu klären haben.«
    »Wie meinen Fie daf?« fragte der Koch
sichtlich nervös.
    »Ich meine damit, dass Sie Alding Fath
die ganze Zeit sediert haben, weil sie am ersten Abend mit ihren Visionen am
Abendbrottisch der Wahrheit zu nahe gekommen ist. Als sie von Schwarz und Weiß
sprach, meinte sie nicht etwa Shag Rock, wie Joris Groot uns glauben machen
wollte, sondern Ihren Schatz, die Smaragde in der Mehlkiste. Außerdem haben Sie
mir einen Schlag auf den Kopf gegeben, als ich

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