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Jodeln und Juwelen

Jodeln und Juwelen

Titel: Jodeln und Juwelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlotte MacLeod
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ungewöhnliche
Anspannung, Angst, Misstrauen. Ich würde vielleicht nicht verstehen, was ich
empfange, aber ich würde spüren, dass etwas nicht stimmt, und anfangen
nachzuhaken, genau wie ich es eben mit Ted gemacht habe. Möglicherweise würde
ich das Objekt selbst nicht identifizieren, aber ich würde sicher etwas finden.
Alding Fath scheint mir eine sehr begabte Frau zu sein. Sie hätte
möglicherweise sogar eine Vision des Colliers haben können. Vielleicht hätte
sie sogar geschildert, was sie sah. Anscheinend ist sie so stolz auf ihr
Talent, dass sie gern ein bisschen damit angibt. Das hätte für die Person mit
dem Collier ein ziemliches Desaster werden können.«
    »Aber wenn Alding Fath den Dieb
verunsichert hat, kann nur einer der Gäste die Tasche gestohlen und mir das
Schlafmittel gegeben haben«, sagte Emma. »Mrs. Fath hat mir erzählt, dass Dr.
Wont ihr die Fahrt bezahlt hat, und soweit ich weiß, hat sie nur mit den Leuten
aus seiner Gruppe gesprochen.«
    Theonia zuckte mit den Achseln. »Wir
dürfen keine voreiligen Schlüsse ziehen. Sollen wir zurückgehen und sehen, ob
ich bei den Schatzsuchern etwas spüre?
    »Auf jeden Fall. Welche Eingebungen
hattest du denn bei Dr. Franklin?«
    »Dass er sich seine Patientinnen
wahrscheinlich nur mit Gewalt vom Leib halten kann.«
    Emma lachte. «Das hätte selbst ich
sehen können. Ich habe mir schon überlegt, ob er nicht vielleicht ein klein
wenig beleidigt war, weil wir nicht sofort auf ihn angesprungen sind. Obwohl es
für eine Frau in meinem Alter absolut lächerlich gewesen wäre.«
    »Was für ein Unsinn, Emma. Du bist eine
charmante, intelligente, ungeheuer attraktive Frau und hast tonnenweise Geld.
Erzähl mir bloß nicht, dass dich die Männer nicht immer noch umschwirren wie
Motten, sobald du grünes Licht gibst.«
    »Na ja«, gab Emma zu, »seit Beds Tod
hat es ein paar Ouvertüren gegeben, aber ich habe immer angenommen, dass nicht
mein Charme, sondern Beds Geld sie angezogen hat.«
    »Wenn du das glaubst, sollten wir dich
mal zusammen mit Cousine Mabel und sechs geeigneten Bewerbern in ein Zimmer
setzen und sehen, für wen sich alle sechs sofort entscheiden.«
    Emma war belustigt. «Mabel ist wirklich
keine sonderlich große Konkurrenz.«
    »Wie kommst du denn darauf?«
widersprach Theonia. »Sie ist nicht hässlicher als viele andere Kelling-Frauen
und sehr viel reicher als die meisten.«
    »Jedenfalls sehr viel reicher als ich.
Schon gut, Theonia, bei Mabel magst du Recht haben. Allerdings bin ich mir
nicht sicher, ob Graf Radunov sie nicht vielleicht verführerisch finden würde.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er
so verzweifelt ist, aber man kann nie wissen. Lade sie doch einfach mal beide
zu einem deiner Musikabende ein, wenn du wieder in Pleasaunce bist, und warte
ab, was passiert. Ist es nicht merkwürdig, wie man seinen Geschmack in Bezug
auf Männer ändert, Emma? Radunov ist genau der Typ Mann, von dem ich früher
geträumt habe. Doch er hat keinerlei Wirkung auf mich.«
    »Dafür hast du umso mehr Wirkung auf
ihn.« Emma klang ein klein wenig spitzer als beabsichtigt.
    »Du übertreibst«, meinte Theonia
bescheiden. »Ich würde sagen, es handelte sich lediglich um eine Art Reflex.
Radunov ist viel zu intelligent, um sich von einer in die Jahre gekommenen
Abenteurerin hinreißen zu lassen, denn dafür hält er mich.«
    »Dann kann er so intelligent nicht
sein.«
    »Sei nicht so streng mit ihm, Emma. Ich
bin schließlich nicht gerade die typische Bostoner Hausfrau, auch wenn ich mir
noch so viel Mühe gebe.«
    »Wenn du das wärst, hätte Brooks dich
gemieden wie die Pest.«
    »Und was wäre dann wohl aus mir
geworden? Sterben Menschen tatsächlich an gebrochenen Herzen?«
    Dazu musste angemerkt werden, dass
Brooks Kelling ein ganzes Stück kleiner war als seine stattliche Frau, etwas
älter und weitaus weniger attraktiv. Er erinnerte manche Leute an ein
Backenhörnchen und andere an den ehemaligen Gouverneur von Massachusetts und
späteren Präsidenten Calvin Coolidge, an den man sich eher wegen seiner
puritanischen Anschauungen als wegen seines Charismas erinnerte. Man sollte
außerdem anmerken, dass Coolidge ebenfalls eine groß gewachsene, schöne,
charmante Frau geheiratet hatte.
    »Ich wüsste nur gern, wer vom Personal
so brutal sein konnte, die arme kleine Sandy niederzuschlagen«, sagte Emma.
»Mir ist die Vorstellung lieber, dass es Jimmy war. Der Gedanke, dass sein
Komplize noch frei auf der Insel herumläuft, ist

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