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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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nochmals auf seine Uhr. »Die Hälfte, die ich getrunken habe, war sehr gut«, berichtete ich. »Nicht zu schwer.«
    »Eine schreckliche Vergeudung dieses edlen Weins«, sagte Mr. Tobin.
    »Ich hab' gewusst, dass Sie das sagen würden.«
    Er ging durch die Tür in den Empfangsbereich hinaus. Ich blieb an seiner Seite.
    Auf dem Parkplatz sagte ich: »Diese Lady, mit der ich gesprochen habe, als zufällig Ihr Name gefallen ist... Sie erinnern sich?«
    »Ja.«
    »Sie hat behauptet, mit Ihnen befreundet zu sein. Andererseits geben sich viele Leute wie die Gordons als Ihre Freunde aus, obwohl sie eigentlich nur Bekannte sind, die sich in Ihrem Glanz sonnen wollen.«
    Er blieb stumm. Es ist schwierig, einen Mann zu reizen, der den großen Herrn spielt. Mr. Tobin hatte anscheinend vor, unter allen Umständen cool zu bleiben.
    »Sie hat jedenfalls gesagt, sie sei mit Ihnen befreundet«, fuhr ich fort. »Kennen Sie Emma Whitestone?«
    Er wurde einen Augenblick langsamer, ging dann weiter und blieb neben seinem Wagen stehen. »Ja, sie ist bis vor ungefähr einem Jahr meine Freundin gewesen.«
    »Und Sie sind noch befreundet?«
    »Warum nicht?«
    »Meine Ehemaligen wollen mich alle umbringen.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, warum.«
    Ich schmunzelte darüber. Verrückterweise hatte ich diesen Kerl noch immer irgendwie gern, obwohl ich ihn verdächtigte, meine Freunde ermordet zu haben. Trotzdem würde ich mein Bestes tun, um ihn zu überführen, falls er wirklich der Mörder war, und ihn in die Todeszelle oder wenigstens lebenslänglich hinter Gitter zu bringen. Aber solange er höflich war, würde ich auch höflich sein.
    »Mr. Corey«, sagte Fredric Tobin, »ich spüre, dass Sie annehmen, ich wüsste mehr über die Gordons, als ich zugebe. Ich versichere Ihnen, dass das nicht stimmt. Sollte die Suffolk Police oder die County Police mich befragen wollen, bin ich jederzeit bereit, meine Aussage zu Protokoll zu geben. Sie sind hier als Kunde willkommen, und Sie sind als geladener Gast in meinem Haus willkommen. Nicht willkommen sind Sie in meinem Büro und bei dem Versuch, mich weiter auszuhorchen.«
    »Klingt vernünftig.«
    »Guten Tag, Mr. Corey.«
    »Guten Appetit!«
    Er stieg in seinen Porsche und brauste davon.
    Ich sah mich nach dem Tobin-Turm um, auf dem die schwarze Tobin-Flagge wehte. Falls Mr. Tobin irgendwas zu verstecken hatte, kamen sein Haus am Strand und vielleicht die Turmwohnung in Frage. Da er keiner Durchsuchung zustimmen und kein Richter mir einen Durchsuchungsbefehl ausstellen würde, sah es ganz danach aus, als müsste ich mir den mitternächtlichen Durchsuchungsbefehl selbst ausstellen.
    Als ich wieder in meinem Jeep saß, fragte ich telefonisch meinen Anrufbeantworter ab und h örte, dass zwei Nachrichten hinterlassen worden waren. Die erste stammte von einer namenlosen schnippischen Beamtin der NYPD-Personalabteilung, die mir erklärte, meine amtsärztliche Untersuchung sei auf Dienstag vorverlegt worden, und mich aufforderte, den Empfang dieser Nachricht zu bestätigen. Wenn die Bosse einen nicht erreichen können, lassen sie einen von jemandem aus der Personalabteilung oder der Lohnbuchhaltung wegen einer Sache anrufen, die einen Rückruf unumgänglich macht. Ich hasse diese hinterlistige Art.
    Die zweite Nachricht kam von meiner ehemaligen Partnerin Beth Penrose. »Hi, John«, sagte sie. »Entschuldige, dass ich nicht früher zurückgerufen habe, aber hier geht's echt rund. Ich weiß, dass du nicht mehr offiziell mit diesem Fall befasst bist, aber es gibt ein paar Dinge, über die ich mit dir reden möchte. Willst du nicht morgen Nachmittag zu mir ins Büro kommen? Ruf mich an, oder ich rufe dich an, und wir vereinbaren einen Termin. Pass gut auf dich auf.«
    Aha. Ihr Tonfall war freundlich, aber nicht so freundlich wie bei unserem letzten Zusammensein - von dem Kuss auf die Wange ganz zu schweigen. Sie wollte also ein paar Dinge mit mir besprechen, was bedeutete, dass sie hören wollte, ob ich irgendwas in Erfahrung gebracht hatte. Für Beth Penrose war ich jetzt ein Zeuge wie jeder andere. Nun, vielleicht war das eine etwas zynische Auffassung. Andererseits musste ich Beth Penrose vielleicht aus meinen Gedanken streichen, damit Emma Whitestone darin Platz hatte. Ich hatte mich nie darauf verstanden, mehrere Beziehungen gleichzeitig zu unterhalten. Das ist schlimmer, als ein Dutzend Mordfälle gleichzeitig zu bearbeiten - und verdammt viel gefährlicher.
    Jedenfalls brauchte ich ein Geschenk f

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