John Corey 01 - Goldkueste
hat seine Frau uns alarmiert. Wir haben die K üstenwache losgeschickt, die sein leeres Boot gegen ein Uhr morgens aufgefunden hat. Er ist am nächsten Tag dort drüben angetrieben worden...« Max nickte zu Shelter Island hinüber.
»Irgendwelche Anzeichen für einen gewaltsamen Tod?«
»Nun, er hatte eine Beule am Kopf, aber die Autopsie hat ergeben, dass er offenbar im Boot ausgerutscht ist, sich den Kopf angeschlagen und über Bord gegangen ist. So was kommt vor.« Er sah mich fragend an. »Warum interessiert dich das?«
»Ich habe Mr. Tobin genauso wie du versprochen, Max, solche Themen auf seiner Party auszusparen.« Dann fügte ich hinzu: »Ich brauche ein Bier.« Ich drehte mich um und ließ Max mit einem Würstchen in der Hand stehen.
Beth holte mich ein und sagte: »Das ist sehr unfreundlich gewesen.«
»Er hat's verdient.«
»Denk daran, dass ich mit ihm zusammenarbeiten muss.«
»Das ist deine Sache.« Ich sah meine liebste Serviererin, und sie sah mich. Sie hatte ein Glas Bier auf ihrem Tablett, das sie mir gab. Beth nahm ein Glas Wein.
»Ich möchte, dass du mir von den archäologischen Grabungen, von Fredric Tobin, deinen bisherigen Erkennt nissen und allen Schlussfolgerungen erzählst, die du daraus ge zogen hast«, bat Beth. »Dafür verschaffe ich dir ganz offiziell die Möglichkeit, mit der Suffolk County Police zusammenzu arbeiten. Was sagst du dazu?«
»Nicht interessiert«, antwortete ich. »Ich habe schon genügend Schwierigkeiten. Morgen erzähle ich dir alles, was ich weiß. Danach ist dieser Fall für mich erledigt.«
»John, spiel bitte nicht den Störrischen.«
Ich gab keine Antwort.
»Soll ich mich offiziell an deinen Boss wenden? Wie heißt er?“
»Chefinspektor Arschloch. Aber mach dir deswegen keine Sorgen.« Die Band spielte »As Time Goes By«. Ich fragte Beth: »Möchtest du tanzen?«
»Nein. Können wir miteinander reden?«
»Klar.«
»Glaubst du, dass der Ertrunkene auf Plum Island etwas mit diesem Fall zu tun hat?«
»Vielleicht. Möglicherweise lässt sich das nicht mehr fest stellen. Aber ich sehe ein bestimmtes Muster.«
»Welches Muster?«
»Dieser Dreispitz steht dir gut.«
»Ich möchte über den Fall reden, John.«
»Nicht hier, nicht jetzt.«
»Wo und wann?«
»Morgen.«
»Heute Abend. Du hast heute Abend gesagt. Wir könnten zu dir fahren.«
»Nun... ich weiß nicht, ob das geht...«
»Hör zu, John, ich biete dir nicht an, mit mir zu schlafen. Ich muss nur mit dir reden. Wir können uns in irgendeine Bar setzen.«
»Nun... ich glaube, wir sollten die Party nicht gemeinsam verlassen.«
»Oh... natürlich. Du bist verliebt.«
»Nein... nun... vielleicht doch... jedenfalls hat diese Sache Zeit bis morgen. Wenn ich recht habe, ist das dort drüben unser Mann - unser liebenswürdiger Gastgeber. An deiner Stelle würde ich ihn ab morgen überwachen lassen. Er darf nur nichts davon merken. Okay?«
»Okay, aber...«
»Wir treffen uns morgen, damit ich dir erzählen kann, wie alles zusammenhängt, bevor ich abhaue. Am Montagmorgen fahre ich endgültig wieder nach Manhattan zurück. Am Dienstag habe ich den ganzen Tag Arzt- und Besprechungs termine. Okay? Morgen. Ehrenwort. «
»Okay.« Sie stieß mit mir an, und wir tranken.
Wir plauderten ein bisschen, und dabei entdeckte ich in einiger Entfernung Emma. Sie stand inmitten einer Gruppe von Leuten, zu denen sich auch Fredric Tobin, Exliebhaber und Mordverdächtiger, gesellt hatte. Ich wusste nicht, warum es mich ärgerte, die beiden miteinander plaudern zu sehen. Bloß keine kindische Eifersucht, John. Hatte ich mich aufgeregt, als meine Frau lange Geschäftsreisen mit ihrem Boss, der scharf auf sie war, gemacht hatte? Kaum.
Beth sah, wen ich beobachtete. »Sie scheint sehr nett zu sein«, meinte sie.
Ich schwieg.
»Ich habe zufällig mit Max über sie gesprochen«, fuhr Beth fort.
Dazu äußerte ich mich erst recht nicht.
»Sie ist Fredric Tobins... Freundin gewesen«, fügte Beth hinzu. »Aber das weißt du vermutlich. Ich erwähne es nur für den Fall, dass du's nicht weißt. Ich meine, du solltest dich bei Bettgesprächen vorsehen, wenn du Tobin verdächtigst. Oder hast du dich deshalb mit ihr angefreundet? Um mehr über Tobin rauszukriegen? John? Hörst du mir überhaupt zu?«
Ich starrte sie an. »Weißt du, Beth«, sagte ich, »manchmal wünsche ich mir wirklich, eine dieser Kugeln hätte mich kastriert. Dann wäre ich endlich von jeglicher Weiberherrschaft frei.«
»Wenn du wieder
Weitere Kostenlose Bücher