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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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hier ein Haus am Wasser. Ich fahre auch gern mit meinem Boot.«
    »Wie nett.«
    »Ich habe Mr. Tobin erst neulich gesehen... letzten Montag, ungefähr zur Cocktailzeit, schätze ich, in seinem kleinen Ruderboot. Ich dachte, ich hätte auch Sie an Bord gesehen.«
    Sie überlegte einen Augenblick, dann antwortete sie: »Oh... Montag... da bin ich den ganzen Tag in Manhattan gewesen. Fredric hat die Haushälterin und mich mit einem Wagen nach New York bringen lassen, und ich habe den ganzen Tag lang eingekauft.«
    Sie runzelte die Stirn, und ich sah ihr an, dass ihr kleines Gehirn angestrengt arbeitete. »Sie haben Fredric mit... mit jemand anderem im Boot gesehen?« fragte sie.
    »Vielleicht ist er's ja nicht gewesen, und falls er's doch war, kann er auch einen Mann an Bord gehabt...«
    Mir macht es Spaß , Unruhe zu stiften. Außerdem wusste ich jetzt, dass Ms. Wells und die Haushälterin zum Zeitpunkt des Doppelmords in New York gewesen waren. Wie praktisch! Ich erkundigte mich: »Teilen Sie Fredrics Interesse für Lokalgeschichte und Archäologie?«
    »Nein, gar nicht«, antwortete sie. »Und ich bin froh, dass er das aufgegeben hat. Ich meine, warum sollte ein Mann sich ausgerechnet für dieses Hobby entscheiden?«
    »Vielleicht hat die Archivarin der Peconic Historical Society etwas damit zu tun gehabt.«
    Sie musterte mich sehr kühl und hätte mich bestimmt stehen gelassen, aber in diesem Augenblick tauchte Fredric neben uns auf und fragte Ms. Wells: »Darf ich dich einen Augenblick entführen? Die Fishers möchten dich begrüßen.« Er sah mich an.
    »Sie entschuldigen uns bitte?«
    »Natürlich - es sei denn, die Fishers möchten auch mich begrüßen.«
    Fredric bedachte mich mit einem unfreundlichen Lächeln, und Ms. Wells starrte mich stirnrunzelnd an. Dann rauschten sie davon und überließen es ihrem ungehobelten Gast, sich für sein unmögliches Benehmen zu schämen. Gegen halb neun sah ich dann Max und Beth. Max trug ebenfalls einen Piratenhut, während Beth sich für einen strassbesetzten Dreispitz entschieden hatte, der ihr erstaunlich gut stand. In der weißen Hose und der blauweiß gestreiften ärmellosen Bluse sah sie ganz anders aus als sonst. Ich sah sie an dem langen Büffet stehen und ging zu ihnen hinüber. Max hatte sich den Teller mit heißen Würstchen vollgeladen. Während ich die beiden begrüßte, klaute ich ihm ein Würstchen. »Ein netter Abend«, sagte Beth. »Danke, dass du vorgeschlagen hast, ich sollte mitkommen.«
    »Man weiß nie, was man durch Zuhören alles erfährt.«
    »Beth hat mich über den bisherigen Stand der Ermittlungen informiert«, erklärte Max mir. »Sie ist in den letzten vier Tagen verdammt fleißig gewesen.«
    Ich blickte rasch zu Beth hinüber, um zu sehen, ob sie Max von ihrem Besuch bei mir erzählt hatte. Sie schüttelte kaum merklich den Kopf.
    »Nochmals vielen Dank für deine Hilfe«, sagte Max zu mir.
    »Kein Problem. Stets gern zu Diensten.«
    »Du hast mich nie zurückgerufen«, meckerte Max.
    »Nein, und ich werd's auch nie tun.«
    »Ich glaube nicht, dass du Grund hast, sauer zu sein.«
    »Nein? Dann versuch mal, dich in meine Lage zu versetzen, Max. Ich hätte dich mit Fußtritten von der Veranda jagen sollen.«
    »Nun... ich entschuldige mich, falls du durch mich Unan nehmlichkeiten gehabt hast«, antwortete Max.
    »Yeah. Danke.«
    Beth mischte sich ein. »John hat Schwierigkeiten mit seinem Boss, weil er Ihnen geholfen hat«, erklärte sie Max.
    »Sony«, sagte er. »Ich kann ein paar Leute anrufen, wenn du mir sagst, mit wem ich reden soll.«
    »Nichts für ungut, Max, aber die in New York wollen nichts von einem Landpolizisten hören.«
    In Wirklichkeit war ich gar nicht so sauer auf Max, und selbst wenn ich's gewesen w äre, hätte ich ihm nicht lange böse sein können. Max ist an sich ein guter Kerl, der nur einen echten Fehler hat: Er ist immer auf den eigenen Vorteil be dacht. Manchmal spiele ich den Verärgerten, damit der andere glaubt, mir etwas schuldig zu sein - zum Beispiel eine kleine Auskunft.
    »Weißt du, ob's auf Plum Island schon mal einen Todesfall gegeben hat?« fragte ich Max. »Vielleicht vor zwei bis drei Jahren?«
    Er überlegte einen Augenblick. »Im Sommer vor zwei Jahren ist jemand ertrunken. Ein Wissenschaftler... ein Dr. Soundso... ein Tierarzt, glaub' ich.«
    »Wie ist er ertrunken?«
    »Lass mich nachdenken... er ist mit dem Boot unterwegs gewesen... richtig, er hat nachts geangelt, und als er nicht heimgekommen ist,

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