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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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der langgestreckten Bucht, die ich auf der Autokarte und mit eigenen Augen gesehen hatte. Eine dritte Möglichkeit war, dass die Karte einen hiesigen Klippenabschnitt zeigte, aber bei den Klippen verlief die Küste sehr gerade, während diese hier halbmondförmig war und außerdem eine Bucht aufwies.
    Die letzte Möglichkeit war, dass es sich um irgendeine alte Karte handelte, die Tobin zu Dekorationszwecken hatte rahmen lassen. Richtig? Falsch. Ich starrte sie weiter an, versuchte die Schrift zu entziffern und stieß endlich auf zwei Wörter, die ich lesen konnte: Founders Landing.
    Nun war mir schlagartig klar, dass diese Karte etwa eine Viertelmeile der hiesigen Küste mit Founders Landing, einer unbenannten Bucht und dem heute Mr. Fredric Tobin gehörenden Grundstück zeigte.
    Das Geschriebene am unteren Kartenrand war offenbar eine Wegbeschreibung, von der ich nur einige Zahlen und das Wort Eiche entziffern konnte.
    Ich hörte ein Geräusch im Wohnzimmer und zog meine Waffe.
    »John?« fragte Beth.
    »In der Küche.« Beth kam herein. »Ich dachte, du wolltest wegfahren?«
    »Die Southold Police ist gekommen, weil ein Wachmann sie angerufen hat. Ich habe den Beamten erklärt, dass wir alles unter Kontrolle haben.«
    »Danke.«
    Sie blickte ins Wohnzimmer und bemerkte: »Dort liegt alles in Tr ümmern.«
    »Hurrikan John.«
    »Fühlst du dich besser?«
    »Nein.«
    »Was hast du da?«
    »Eine Schatzkarte. Sie hat in diesem Goldrahmen für jeden sichtbar an der Wand gehangen.«
    Beth betrachtete sie. »Plum Island?«
    »Nein. Die Karte von Plum Island - oder was sie sonst zu dem Schatz geführt hat - ist längst vernichtet. Diese Karte zeigt Founders Landing mit einem Grundstück, das heute Tobin gehört.«
    »Und?« fragte sie.
    »Tja, das hier ist bestimmt eine Fälschung. Ich weiß, dass man leeres Pergament jeden Alters kaufen kann. In der Stadt gibt's Fälscher, die dann mit der richtigen Tinte alles drauf- schreiben, was man haben will.«
    Beth nickte. »Tobin hat also diese Karte herstellen lassen, die zu beweisen scheint, dass auf seinem Grundstück ein Schatz liegt.«
    »Richtig. Bei genauem Hinsehen merkt man, dass der Text eine Wegbeschreibung ist. Und siehst du auch das hier... dieses Kreuz hier?«
    Sie hielt das Pergament ans Licht. »Ja, das sehe ich.« Sie ließ es sinken. »Er hat nie zulassen wollen, dass die Gordons den Schatz an den Klippen vergraben.«
    »Nein. Er hat vorgehabt, ihnen den Schatz abzunehmen, sie zu ermorden und das Gold auf seinem Besitz zu vergraben.«
    »Ist es jetzt auf Tobins Grundstück vergraben?«
    »Das müssen wir feststellen.«
    »Noch ein Einbruch?«
    »Schlimmer. Erwische ich ihn dort, breche ich ihm mit dieser Axt die Beine und drohe ihm, wirklich Gewalt anzuwenden, wenn er nicht auspackt.« Einlenkend fügte ich hinzu: »Ich kann dich unterwegs irgendwo absetzen.«
    »Ich komme mit. Du brauchst eine Aufpasserin, und ich muss Omas Medaillon auf dem Rasen suchen.«
    Ich steckte das Pergament unter mein Hemd, zog den Reißverschluss meiner Seglerjacke hoch und nahm die Brandaxt in die Hand. Beim Hinausgehen warf ich eine Tischlampe durch eines der hohen Bogenfenster. Ein Windstoß pfiff durch die zersplitterte Scheibe und blies ein paar Zeitschriften vom Couchtisch. »Haben wir schon fünfundsechzig Knoten?«
    »Nein, aber bald.“

32. Kapitel
    Die normalerweise etwa zwanzigminütige Fahrt von Tobin Vineyards nach Founders Landing dauerte wegen des Sturms gut eine Stunde. Die Straße war mit Ästen und Zweigen übersät und der Regen so stark, dass ich auch mit Licht nur langsam fahren konnte. Mehrere Male wurde der Jeep vom Sturm fast von der Straße getragen.
    Beth stellte das Radio an. Ein Nachrichtensprecher meldete, der Sturm habe noch nicht ganz Hurrikanstärke erreicht, sei aber kurz davor. Jasper, so hieß es, ziehe mit fünfzehn Meilen pro Stunde nach Norden und sei noch sechzig Meilen von der Küste Long Islands entfernt. »Diese Kerle versuchen bloß, uns Angst einzujagen«, brummte ich.
    »Von meinem Vater weiß ich, dass der Hurrikan von neun- zehnhundertachtunddreißig große Teile von Long Island völlig verwüstet hat.«
    »Das hat mein Vater auch erzählt. Alte Leute übertreiben gern.«
    Sie wechselte das Thema und sagte: »Falls Tobin zu Hause ist, übernehme ich ihn.«
    »Okay.«
    »Das ist mein Ernst. Du hältst dich gefälligst an die Regeln, John. Wir tun nichts, was die Ermittlungen erschweren könnte.«
    »Das haben wir schon getan. Und die

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