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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Mühe, weiteres Belastungsmaterial zusammenzutragen, kannst du dir sparen.«
    Sie gab keine Antwort.
    Ich dachte wieder an Emma. H ätte sie noch gelebt, wäre ich vielleicht mit ihr glücklich geworden. Auch wenn ich scheinbar noch zwischen Stadt- und Landleben schwankte, hatte ich mir in Wirklichkeit schon vorgestellt, hier mit Emma Whitestone zu leben, zu angeln, zu baden und Nachttöpfe zu sammeln oder was die Leute hier draußen sonst noch so machten. Dann fiel mir ein, dass ich nun gar keine persönlichen Beziehungen mehr zur North Fork hatte: Tante June war tot, Onkel Harry wollte das Haus verkaufen, Max und ich würden uns nie mehr richtig vertragen, Tom und Judy Gordon waren tot, und nun hatte ich auch noch Emma verloren.
    Um Founders Landing gab es massenhaft alte B äume, von denen leider große Teile die Fahrbahnen und Rasenflächen bedeckten. Ich brauchte eine weitere Viertelstunde, um mich bis zu Tobins Haus durchzuschlängeln.
    Das schmiedeeiserne Tor war geschlossen. »Augenblick, ich sehe nach, ob es sich öffnen lässt«, sagte Beth, aber um Zeit zu sparen, preschte ich durch.
    »Willst du nicht wenigstens versuchen, deinen Adrenalin spiegel zu senken?« fragte Beth.
    »Das tue ich schon.«
    Als wir die lange Auffahrt hinauffuhren, sah ich, dass der Rasen, auf dem erst kürzlich die Party stattgefunden hatte, jetzt mit Ästen, Mülltonnen, Gartenmöbeln und allen möglichen Trümmern bedeckt war.
    Die Bay jenseits des Rasens war aufgewühlt. Riesige Wogen brandeten über den steinigen Strand bis aufs Gras. Der Steg hielt sich bisher gut, aber dem Bootshaus fehlten schon etliche Dachziegel. »Merkwürdig«, sagte ich.
    »Was?«
    »Sein Chris-Craft ist nicht da.«
    »Es liegt bestimmt in einem sicheren Hafen«, meinte Beth. »Niemand wäre bei diesem Wetter auf dem Wasser unterwegs.«
    »Richtig.«
    In der Einfahrt stand kein Auto, und das Haus war völlig dunkel. Ich fuhr zu der seitlich angebauten Doppelgarage und rammte das Falttor, das nach und nach herunter krachte. Ein Blick in die Garage zeigte mir einen weißen Porsche, auf den ein Teil des Garagentors gefallen war, und rechts daneben einen Ford Bronco. »Hier stehen zwei Autos«, sagte ich zu Beth. »Vielleicht ist der Dreckskerl zu Hause.«
    »Dann überlässt du ihn mir.«
    »Natürlich.« Ich stieß zurück, wendete und fuhr ums Haus herum über den rückwärtigen Rasen zu einem kleinen Glasvorbau. Dort hielt ich zwischen sturmgepeitschten Gartenmöbeln.
    Mit der Brandaxt in der Hand stieg ich aus dem Auto. Beth klopfte an die Glast ür. Wir warteten unter dem Vordach. Als niemand aufmachte, schlug ich die Tür mit meiner Axt ein. »Um Himmels willen, beruhig dich endlich, John!« rief Beth.
    Wir gelangten in die K üche. Der Strom war ausgefallen, und das Haus war still und dunkel. »Du passt auf, dass hier niemand reinkommt«, forderte ich Beth auf.
    Ich ging in die Diele und rief die Treppe hinauf: »Mr. Tobin!« Keine Antwort. »Sind Sie da, Fredric? Hey, Kumpel!« Ich hacke dir deinen beschissenen Kopf ab.
    Über mir knarrte ein Fußbodenbrett. Ich ließ die Axt fallen, zog meinen Revolver und stürmte die Treppe hinauf, indem ich jeweils zwei Stufen auf einmal nahm. Oben im ersten Stock rannte ich nach links, wo das Knarren hergekommen war. »Hände hoch!« rief ich laut. »Polizei!«
    Ich h örte ein Geräusch in einem der Schlafzimmer, stürzte hinein und sah gerade noch, wie sich die Tür des Einbau kleiderschranks schloss. Als ich sie aufriss, kreischte eine Frau. Und kreischte erneut. Sie war Mitte Fünfzig, anscheinend die Haushälterin. Ich fragte: »Wo ist Mr. Tobin?«
    Sie schlug die H ände vors Gesicht.
    »Wo ist Mr. Tobin?«
    Jetzt tauchte auch Beth auf. Sie drängte sich an mir vorbei und fasste die Frau am Arm. »Alles in Ordnung«, sagte sie beruhigend. »Wir sind von der Polizei.« Dann zog sie die Frau mit sanfter Gewalt aus dem Schrank und drückte sie aufs Bett.
    Nach einigen Minuten guten Zuredens erfuhren wir, dass die Frau Eva hieß, dass sie nicht gut Englisch sprach und dass Mr.
    Tobin nicht da war.
    »Seine Autos stehen in der Garage«, sagte Beth.
    »Er kommen heim, dann wieder gehen.«
    »Wohin?« fragte Beth.
    »Er nehmen Boot.«
    »Das Boot?«
    »Ja.«
    »Wann? Wie lange ist er schon fort?«
    »Nicht lange«, antwortete Eva.
    »Wissen Sie das genau?« fragte Beth.
    »Ja. Ich ihn sehen.« Sie zeigte aus dem Fenster. »Er fahren dort hinaus.«
    »War er allein?«
    »Ja.«
    »Stellen Sie sich ans Fenster«,

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