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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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glaubt - vor allem in einem so großen Raum ohne Hindernisse.
    Ich tastete bei jeder Rolle, bei jedem Abw älzen nach der Schrotflinte, ohne sie in die Finger zu bekommen. Obwohl ich minder bewaffnet war als er, lag der Vorteil jetzt auf meiner Seite, und solange der Idiot seine Taschenlampe eingeschaltet ließ und um sich ballerte, wusste ich immer, wo er war. Der coole Freddie war offenbar ausgeflippt.
    Aber bevor er merkte, dass er die Taschenlampe hätte ausschalten sollen, raste ich wie ein Berserker auf ihn zu. Er hörte mich kommen und schwenkte gerade Taschenlampe und Pistole in meine Richtung, als ich auch schon mit ihm zusammenprallte.
    Er machte ein Ger äusch wie ein platzender Luftballon und kippte wie ein Kegel um. Ohne Gegenwehr. Ich entwand ihm mühelos die Pistole und riss ihm die Taschenlampe aus der anderen Hand. Dann kniete ich auf seiner Brust, leuchtete ihm ins Gesicht und hielt mein Messer an seine Kehle.
    Tobin bekam kaum Luft, aber er schaffte es trotzdem, stockend hervorzustoßen: »Also gut... also gut... Sie haben gewonnen ..,«
    »Richtig.« Ich schlug mit dem Messergriff zu und zertrümmerte ihm das Nasenbein. Ich hörte ein Krachen und sah Blut aus seinen Nasenlöchern schießen, während er gellend kreischte. Das Kreischen wurde zu einem Wimmern, und er starrte mich mit weit aufgerissenen Augen an. »Nein... bitte... genug...«, stöhnte er.
    »Nein, nein, nicht genug. Nicht genug.« Der zweite Schlag mit dem Messergriff zertrümmerte seine Jacketkronen, bevor ich das Messer am Griff packte, ihm den künstlichen Haaransatz aufschlitzte und sein Toupet abriss. Er schrie, aber er war jetzt in eine Art Schockzustand verfallen und reagierte kaum mehr richtig auf meine Gemeinheiten. Ich hörte mich im Dunkeln kreischen: »Du hast ihr den Schädel eingeschlagen! Du hast sie vergewaltigt! Du verdammter Schweinehund!«
    »Nein... o nein...«
    Ich wusste, dass ich nicht mehr bei Vernunft war, dass es besser gewesen wäre, einfach zu verschwinden. Aber in der Dunkelheit um uns herum schienen die Gestalten der Toten zu lauern, und nach den Schrecken der Überfahrt, der Verfolgungsjagd über Plum Island und der Angst vor einer tödlichen Kugel hatte John Corey sich in etwas zurückverwandelt, das am besten im Dunkel verborgen blieb. Ich schlug ihm zweimal den Messergriff auf die Stirn, ohne dass ich den Knochen zertrümmert hätte.
    Tobin gab einen langgezogenen, erbärmlichen Klagelaut von sich. »Neiiiiin...«
    Ich wollte wirklich aufstehen und weglaufen, bevor ich etwas unwiderruflich Böses tat, aber das schwarze Herz, das jeder von uns in der Brust hat, war in mir zum Leben erwacht.
    Ich griff mit dem scharfen Messer in der Hand hinter mich und schlitzte durch Tobins Hose hindurch seinen Unterleib auf - mit einem tiefen, quer verlaufenden Schnitt, der Fleisch und Muskeln durchtrennte und die Eingeweide aus der Bauchh öhle treten ließ.
    Tobin schrie auf, aber als ich jetzt von ihm ablie ß, wurde er seltsam stumm und blieb unbeweglich liegen, als versuche er herauszubekommen, was passiert war. Er musste die Wärme seines Blutes spüren, aber sonst war ihm praktisch nichts anzumerken. Wahrscheinlich dankte er Gott dafür, dass er noch lebte - bis seine suchend über den Bauch gleitende linke Hand die aus dem Körper quellenden Eingeweide ertastete.
    Unsere Blicke begegneten sich im Licht der Taschenlampe, und er starrte mich beinahe fragend an. Aber da er sich nicht erklären konnte, was seine Hände ertasteten, brauchte er eine kurze Erklärung von mir. Also sagte ich: »Das sind deine Eingeweide.«
    Tobin schrie gellend auf und hörte nicht mehr zu schreien auf, während er versuchte, seine Eingeweide mit beiden Händen zusammenzuhalten.
    Ich stand auf, wischte mir die Hände an meinen Jeans ab und ging davon. Hinter mir hallten Tobins Schreie von den Wänden des kalten, kalten Raumes wider.

37. Kapitel
    Ich hatte keine gro ße Lust, durch den langen dunklen Tunnel zurückzumarschieren. Außerdem ist's eine gute Taktik, nicht auf demselben Weg zurückzugehen; dort könnte jemand auf einen lauern.
    Ich sah zu der Öffnung in der Decke auf. Noch nie war mir ein dunkler, stürmischer Himmel so einladend erschienen. Ich trat an das Stahlgerüst, das vom Boden bis zur Decke des Munitionslagers führte. Dies war, wie schon gesagt, der Aufzug, der früher riesige Granaten, Kartuschen und Treibladungen in die Geschützstellungen hinaufbefördert hatte, so dass er stabil sein musste. Ich stieg auf

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