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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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früher zu kommen.
    Max und ich schlenderten über den in leichtem Nebel liegenden Parkplatz, während das Hörn der Fähre erneut ertönte. Detective Penrose hatte sich zu Mr. Nash und Mr. Foster gesellt, die sich angeregt mit ihr unterhielten. Nash sah zu Max und mir herüber und winkte uns ungeduldig zu, wir sollten uns beeilen. Ich habe Leute schon für weniger umgelegt.
    Als wir die Pier erreichten, fragte Nash, ohne auch nur guten Morgen zu sagen, mit einem Blick auf meine Shorts: »Ist Ihnen nicht ein bisschen kalt, John?«
    Fuck you, Ted. Er sprach in dem gönnerhaften Ton, den Vorgesetzte im Gespräch mit Untergebenen gebrauchen, und ich musste den Kerl zurechtstutzen. Deshalb antwortete ich, indem ich auf seine dämliche rosafarbene Golfhose zeigte: »Die gibt's wohl gleich mit Windeleinlagen?«
    George Foster lachte, und Ted Nashs Gesicht nahm die Farbe seiner Hose an. Max gab vor, nichts gehört zu haben, und Beth verdrehte die Augen.
    »Guten Morgen allerseits«, sagte Mr. Foster etwas verspätet. »Sind alle bereit zum Ablegen?«
    Als wir fünf uns nach der Fähre umdrehten, kam der Gentleman im blauen Blazer über die Gangway auf uns zu. »Guten Morgen«, sagte er, »ich bin Paul Stevens, der Sicherheitsdirektor von Plum Island.« Seine Stimme klang wie ein Computer.
    »Ich bin Ted Nash vom Landwirtschaftsministerium«, antwortete Mr. Rosa Hose.
    Alles lauter Scheiß. Nicht nur waren die drei Clowns eben erst gemeinsam von Plum Island herübergekommen, sondern Nash erzählte noch immer diesen landwirtschaftlichen Mist.
    Stevens, der ein Klemmbrett in der Hand hielt, sah wie einer dieser Typen mit Klemmbrett und Trillerpfeife aus - kurzes blondes Haar, kalte blaue Augen, ein Macher, ehemaliger D üsenjägerpilot, schlank und sportgestählt, stets bereit, einen Wettkampf zu organisieren oder Menschen auf Güterwagen zu laden -je nachdem, was gerade gefordert wurde.
    Beth trug übrigens wieder ihr beiges Kostüm von gestern, woraus ich schloss, dass sie nicht geahnt hatte, dass sie hier würde übernachten müssen, als sie diesen Fall übernommen hatte.
    Nach einem Blick auf sein Klemmbrett sagte Mr. Stevens zu Max: »Und Sie sind George Foster?«
    »Nein, ich bin Chief Maxwell.«
    »Ich bin Beth Penrose«, erklärte ich Stevens.
    Er sch üttelte den Kopf. »Nein, Sie sind John Corey.“
    »Richtig. Kann ich jetzt an Bord gehen?«
    »Nein, Sir. Erst muss ich Sie alle auf der Liste abhaken.« Er sah Beth an und sagte: »Guten Morgen, Detective Penrose.« Danach wandte er sich an George Foster. »Guten Morgen -Mr. Foster vom FBI. Richtig?«
    »Richtig.«
    »Willkommen an Bord. Bitte folgen Sie mir.«
    Wir gingen an Bord der Plum Runner, die kaum eine Minute später ablegte, und folgten Mr. Stevens in die große, be hagliche, holzgetäfelte Kabine, in der ungefähr dreißig Männer und Frauen in Flugzeugsesseln plauderten, lasen oder dösten. Da hier Platz für etwa hundert Fahrgäste war, vermutete ich, dass die Mehrzahl der auf Plum Island Arbeitenden die nächste Fähre benutzen würde.
    Wir setzten uns nicht zu den übrigen Fahrgästen, sondern folgten Mr. Stevens einen Niedergang hinunter in einen kleinen Salon. In der Raummitte stand ein runder Tisch mit einer Thermoskanne. Mr. Stevens bot uns Stühle und Kaffee an, aber niemand ging darauf ein. Unter Deck war es stickig, und Motorenlärm füllte den kleinen Salon.
    Stevens öffnete die Klammer seines Klemmbretts, gab jedem von uns einen auf der Vorderseite bedruckten Selbstdurchschreibesatz und erklärte: »Dies ist ein Haftungs verzicht, den Sie unterschreiben müssen, bevor Sie auf Plum Island an Land gehen. Ich weiß, dass Sie im weitesten Sinne alle Polizeibeamte sind, aber unsere Vorschriften müssen eingehalten werden. Bitte lesen Sie den Text durch, und unterschreiben Sie ihn.«
    Ich studierte den Vordruck mit der Überschrift Visitor Affi davit. Er gehörte zu den seltenen amtlichen Schriftstücken, die in verständlichem Englisch abgefasst sind. Im Prinzip verpflichtete ich mich darin, stets bei der Gruppe zu bleiben, mit den anderen Händchen zu halten und mich überallhin von einem Angestellten von Plum Island begleiten zu lassen.
    Außerdem versprach ich, alle Sicherheitsbestimmungen zu beachten, nach dem Verlassen der Insel mindestens sieben Tage lang jeglichen Kontakt mit Nutztieren wie Rindern, Schafen, Schweinen, Pferden und dergleichen zu meiden und keine Farm, keinen Zoo, keine Tierschau oder auch nur einen öffentlichen Park zu

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