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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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nie zu sehen bekommen.«
    Ich erwiderte sein L ächeln. Es macht richtig Spaß, Leute zu ärgern, die ich nicht leiden kann. Ich mochte Max, ich mochte George Foster, ich liebte Beth, aber Ted Nash und Paul Stevens konnte ich nicht ausstehen. An sich nicht übel, drei von fünf Anwesenden zu mögen - oder vier von sechs, wenn ich mich selbst mitzählte. Jedenfalls werde ich Lügnern, Dummköpfen, Verbohrten und Machtbesessenen gegenüber immer intoleranter. Irgendwie kam es mir so vor, als sei ich vor meiner Verwundung toleranter gewesen. Irgendwann muss ich Dom Fanelli danach fragen.
    Der ehemalige Exerzierplatz endete an einem steilen Abhang über einem felsigen Strand, und wir blieben dort stehen, um aufs Meer zu schauen. Die Aussicht war atemberaubend, aber sie unterstrich nur die Einsamkeit der Insel. Dies muss te ein sehr abgelegener Dienstort gewesen sein, ein äußerst langweiliger Vorposten, auf dem man kaum etwas anderes tun konnte, als die See zu beobachten. Vermutlich hätten die hier stationierten Artilleristen den Anblick einer feindlichen Armada begrüßt.
    »Dort unten am Strand versammeln sich jedes Jahr im Spätherbst die Seehunde«, berichtete Stevens.
    »Erschießen Sie die auch?« fragte ich ihn.
    »Natürlich nicht. Solange sie am Strand bleiben.«
    Auf dem Rückweg vom Strand machte Stevens uns auf einen am Rand des Exerzierplatzes stehenden Felsblock aufmerksam. In einem Spalt des Felsblocks steckte eine rostige Kanonenkugel. »Die stammt aus dem Unabhängigkeitskrieg -britisch oder amerikanisch«, erklärte er uns. »Sie gehört zu den hiesigen Funden der Gordons.«
    »Wo haben die beiden sie entdeckt?«
    »Vermutlich irgendwo in der Nähe. Sie haben viel am Seehundstrand und auf dem Exerzierplatz gegraben.«
    »Tatsächlich?«
    »Sie hatten eine Art sechsten Sinn für die richtigen Stellen. Sie haben genügend Musketenkugeln ausgegraben, um ein ganzes Regiment zu bewaffnen.«
    »Ach, wirklich?« Nur weiter so, Mr. Stevens.
    »Sie haben dazu einen dieser Metalldetektoren benutzt.«
    »Gute Idee.«
    »Jedenfalls ein interessantes Hobby.«
    »Ja, das stimmt. Meine Tante hat oft nach Altertümern gegraben. Ich habe gar nicht gewusst, dass die Gordons auch Grabungen unternommen haben. Sie haben mir ihre Funde nie gezeigt.«
    »Nun, sie haben alle auf der Insel lassen müssen.«
    »Wegen der Verseuchung?«
    »Nein, weil die Insel dem Staat gehört.«
    Das war interessant, und ich merkte, dass Nash und Foster ebenfalls zuh örten, was mir nicht recht war. Deshalb wechselte ich rasch das Thema. »Unser Busfahrer versucht Ihre Aufmerksamkeit zu erregen, glaube ich«, teilte ich Mr. Stevens mit.
    Mr. Stevens sah zu dem Kleinbus hin über, aber der Fahrer beobachtete nur eine über ihn hinweg fliegende Schar Graugänse. Nach einem Blick auf seine Uhr sagte Stevens: »Gut, wir wollen uns den Rest der Insel ansehen, bevor Sie Dr. Zollner treffen.«
    Wir stiegen in den Bus und fuhren der aufgehenden Sonne entgegen auf die Landzunge zu, die den vorstehenden Knochen des Schweinekoteletts bildete, dem Plum Island glich. Der Strand war herrlich: ein etwa zwei Meilen langer, makellos sauberer, von keinem Menschen betretener Sandstreifen am blauen Long Island Sound. Keiner von uns sprach angesichts dieses majest ätischen Naturschauspiels. Nicht mal ich.
    Stevens, der wie zuvor stand, sah mehrmals zu mir her über, und ich lächelte ihn an. Er erwiderte mein Lächeln. Aber wir lächelten nicht richtig freundlich.
    Dann hielt der Bus am schmal auslaufenden Ende der Insel. »Weiter können wir nicht fahren«, ließ Mr. Stevens uns wissen. »Ab hier gehen wir zu Fuß.«
    Wir stiegen aus und fanden uns mitten in einer höchst erstaunlichen Ruine wieder. Wohin ich auch blickte, sah ich mit Ranken und Buschwerk überwucherte massive Festungs bauten aus Stahlbeton: MG-Nester, Bunker, Geschützstellungen, Munitionsmagazine, Tunnels, gemauerte und betonierte Verbindungsgänge und gewaltige, meterdicke Wälle mit rostigen Eisentüren.
    »Einer dieser Tunnels führt zu einem Geheimlabor«, sagte Mr. Stevens, »in dem internierte Nazi-Wissenschaftler noch immer daran arbeiten, ein unzerstörbares Supervirus zu entwickeln, das die gesamte Menschheit ausrotten kann.«
    Er ließ das Gesagte einige Sekunden lang einwirken, bevor er hinzufügte: »In einem weiteren unterirdischen Labor bewahren wir die sterblichen Überreste der vier Außerirdischen auf, die beim Absturz ihres UFOs in Roswell, New Mexico, ums Leben

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