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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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ebenfalls normal war. Aber die nächste Schicht war ein rostroter Streifen, und darunter folgte nochmals weißer Sand, der wie unten am Strand in einen weiteren rostroten Streifen überging. »Bin gleich wieder da.«
    »Verlaufen Sie sich nicht«, ermahnte Mr. Stevens mich. Das klang nur halb scherzhaft.
    Ich ging um den H ügel herum, hob ein Stück trockenes Holz auf und fing an, im grasbewachsenen Steilhang zu scharren. Unter der Erdschicht kamen auch hier weiße und rote Streifen zum Vorschein. Als ich hineingriff, erwies sich die rötlichbraune Schicht als eine Mischung aus Ton, Sand und vermutlich Eisenoxid. Sie sah dem Zeug in den Sohlenrillen von Tom und Judys Schuhen verdammt ähnlich. Interessant.
    Ich steckte eine Handvoll in meine Hosentasche. Als ich mich umdrehte, stand Stevens hinter mir und beobachtete mich.
    »Ich dachte, ich hätte erwähnt«, sagte er, »dass nichts die Insel verlassen darf.«
    »Richtig, davon haben Sie gesprochen.«
    »Was haben Sie in Ihre Tasche gesteckt?«
    »Meinen Pimmel.«
    Wir standen da und starrten uns an, bis er mir erkl ärte: »Auf dieser Insel, Detective Corey, bin ich das Gesetz. Nicht Sie, nicht Detective Penrose, nicht einmal Chief Maxwell und auch nicht die beiden Gentlemen in Ihrer Begleitung.« Er fixierte mich mit seinem eiskalten Blick. »Darf ich sehen, was Sie eingesteckt haben?«
    »Ich kann's Ihnen zeigen, aber danach muss ich Sie erschießen.« Ich lächelte.
    Er überlegte einen Augenblick, ging anscheinend die Möglichkeiten durch, die ihm offenstanden, gelangte zum richtigen Schluss und sagte: »Der Bus fährt gleich ab.«
    Ich ging an ihm vorbei, und er folgte mir. Ich war auf eine Drahtschlinge um den Hals, einen Schlag auf den Sch ädel oder ein Stilett in den Rücken gefasst, aber von solchen groben Methoden hielt Paul Stevens offenbar nichts. Wahrscheinlich würde er mir später einen mit Milzbranderregern versetzten Kaffee anbieten.
    Wir stiegen wieder in den Bus und fuhren los.
    Wir saßen auf unseren früheren Plätzen, und Stevens blieb wie zuvor stehen. Der Bus fuhr nach Westen in Richtung Fährhafen und Hauptlabor. Unterwegs begegneten wir einem Pickup, in dem zwei mit Gewehren bewaffnete Männer in blauen Uniformen saßen.
    Insgesamt hatte ich mehr erfahren als gedacht, mehr gesehen als erwartet und genug geh ört, um neugieriger und neugieriger zu werden. Ich war jetzt endgültig davon überzeugt, dass die Erklärung für den Mord an Tom und Judy Gordon auf dieser Insel zu finden war. Und sobald ich das Tatmotiv kannte, würde ich auch herausbekommen, wer die beiden ermordet hatte.
    George Fester, der bisher ziemlich schweigsam gewesen war, fragte Stevens: »Wissen Sie bestimmt, dass die Gordons gestern Mittag mit ihrem Boot weggefahren sind?«
    »Hundertprozentig. Das Diensttagebuch zeigt, dass sie vormittags im Labor gearbeitet, sich dann ausgetragen, geduscht und einen Bus wie diesen zum Fährhafen genommen haben. Zwei meiner Leute haben dort beobachtet, wie sie ihr Boot bestiegen und ins Plum Gut hinausfuhren.«
    »Hat jemand die Gordons danach vom Hubschrauber oder einem Patrouillenboot aus gesehen?« fragte Foster weiter.
    Stevens sch üttelte den Kopf. »Nein. Ich habe mich bereits erkundigt.«
    »Gibt's an dieser Küste irgendwelche Stellen, an denen man ein Boot verstecken k önnte?« warf Beth ein.
    »Keine einzige. Plum Island hat keine Buchten, keine Einschnitte. Bis auf den künstlich angelegten Fährhafen ist die Inselküste vollkommen gerade.«
    »Nehmen wir mal an«, fragte ich, »Ihr Patrouillenboot hätte das Boot der Gordons irgendwo vor der Insel vor Anker liegen sehen - hätten Ihre Leute die beiden dann verjagt?«
    »Nein. Die Gordons haben oft vor Plum Island geankert, um zu angeln oder zu schwimmen. Unsere Patrouillen haben sie natürlich gekannt.«
    Dass die Gordons begeisterte Angler gewesen sein sollten, war mir neu. »Haben Ihre Leute ihr Boot jemals nach Einbruch der Dunkelheit in Strandnähe vor Anker liegen sehen? Vielleicht sogar spät nachts?«
    Stevens überlegte kurz, dann antwortete er: »Das ist mir nur einmal gemeldet worden. In einer Julinacht hat die Besatzung eines Patrouillenboots das Boot der Gordons gegen Mitternacht vor dem Südstrand liegen sehen. Da es unbenutzt war, haben meine Leute den Strand mit ihrem Scheinwerfer abgeleuchtet. Die Gordons sind am Strand gewesen und haben...« Sein Räuspern deutete an, was die Gordons am Strand gemacht hatten. Mr. Stevens sagte: »Meine Männer sind

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