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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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kamen.«
    Danach herrschte erneut Schweigen, bis ich fragte: »Können wir die Nazi-Wissenschaftler zuerst sehen?«
    Alle lachten - gewisserma ßen.
    Mr. Stevens lächelte sein gewinnendes Lächeln. »Das sind nur zwei der völlig absurden Mythen, die sich um Plum Island ranken«, erklärte er uns. »Immer wieder melden angebliche Augenzeugen, auf unserem Exerzierplatz seien nach Mitternacht rätselhafte Flugobjekte gestartet oder gelandet. Andere Leute behaupten, Aids und auch die Lyme-Borreliose stammten von hier.« Er sah sich um, dann fuhr er fort: »Wahrscheinlich regen diese alten Festungsanlagen mit ihren unterirdischen Gängen und Kasematten die Phantasie an. Wenn Sie wollen, dürfen Sie sich ruhig darin umsehen. Gehen Sie, wohin Sie wollen. Sollten Sie auf Außerirdische stoßen, sagen Sie's mir bitte.« Er lächelte wieder. Sein Lächeln war wirklich so unheimlich, dass ich mich fragte, ob vielleicht er ein Außerirdischer war. Mr. Stevens gab eine letzte Anweisung: »Aber wir müssen natürlich trotzdem zusammenbleiben. Ich muss Sie alle ständig im Auge haben.«
    Das passte zwar nicht recht zu »Gehen Sie, wohin Sie wollen«, aber es war immerhin eine Art Freibrief. Also verwandelten John, Max, Beth, Ted und George sich wieder in Jugendliche, die Spaß daran hatten, über Ruinen zu klettern, Treppen hinaufzusteigen und durch Schießscharten zu schauen, während Mr. Stevens sie überall beaufsichtigte. An einer Stelle führte eine lange gepflasterte Schräge zu Eisentoren hinunter. Die Tore standen offen, und wir traten vorsichtig ein. Drinnen war es dunkel, kühl und muffig feucht - wahrscheinlich ein ideales Klima für allerhand Ungeziefer.
    »Von hier aus gelangt man in ein riesiges Munitionslager«, erklärte Mr. Stevens. Seine Stimme hallte in dem schwarzen Nichts wider. »Hier auf der Insel hat es eine Schmalspurbahn zum Transport von Pulver und Granaten vom Hafen zu diesen unterirdischen Magazinen gegeben. Ein sehr komplexes und weitverzweigtes System. Aber wie Sie selbst sehen, ist es längst außer Betrieb. Diese Katakomben enthalten keine Geheimnisse. Hätte ich eine Taschenlampe mitgebracht, könnten wir weiter hineingehen, damit Sie selbst sehen, dass hier niemand arbeitet, spielt oder gefangen gehalten wird.«
    »Wo sind dann die Nazis und die Außerirdischen?« erkundigte ich mich.
    »Die habe ich vorübergehend im Leuchtturm untergebracht«, antwortete Mr. Stevens.
    Ich fragte weiter: »Aber Sie verstehen unsere Sorge, die Gordons könnten in dieser Umgebung heimlich ein Labor eingerichtet haben?«
    »Wie ich bereits sagte, verdächtige ich die Gordons in keiner Weise«, erwiderte Mr. Stevens. »Aber seit ihrer Ermordung durchsuchen meine Leute den gesamten Komplex. Außerdem stehen auf der Insel etwa neunzig verlassene ehemalige Militärgebäude. Wir haben also viel zu durchsuchen.«
    »Lassen Sie den Busfahrer ein paar Taschenlampen holen«, schlug ich vor. »Ich möchte mich hier unten umsehen.«
    Nach kurzer Pause antwortete Stevens: »Nach Ihrer Besprechung mit Dr. Zollner können wir, wenn Sie wollen, gern zurückkommen und die Kasematten besichtigen.«
    Wir gingen wieder in die Sonne hinaus. »Folgen Sie mir«, forderte Stevens uns auf.
    Wir folgten ihm und erreichten eine zur Ostspitze der Insel f ührende schmale Straße. »Wenn Sie sich umsehen, sehen Sie weitere Geschützstellungen«, sagte Stevens unterwegs. »Früher haben wir die Räume innerhalb dieser kreisrunden Wälle als Viehstallungen benutzt, aber jetzt sind alle Tiere im Hauptkomplex untergebracht.“
    »Das klingt grausam«, warf Beth ein.
    »Es ist sicherer«, antwortete Mr. Stevens.
    Schließlich erreichten wir die Ostspitze der Insel, wo die Klippen zwölf bis fünfzehn Meter hoch über einem Felsstrand aufragten. Die fortschreitende Erosion hatte einen Betonbunker zum Einsturz gebracht, dessen Trümmer nun teilweise im Wasser lagen.
    Von dort aus hatte man eine prachtvolle Aussicht bis zur schwach sichtbaren K üste Connecticuts, während in etwa zwei Meilen Entfernung die Felseninsel Great Gull Island lag.
    Stevens zeigte nach Süden. »Sehen Sie die Felsen dort drüben?« fragte er. »Die dienten früher als Artillerie- und Bombenziel. Wegen der vielen dort liegenden Blindgänger machen Boote lieber einen weiten Bogen um dieses Gebiet. Hinter den Felsen ist die Nordküste von Gardiners Island zu sehen, die der Familie Gardiner gehört und nicht öffentlich zugänglich ist. Hinter Great Gull Island liegt Fishers

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