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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Aber was war es?
    »Mr. Corey?«
    »Ha?«
    Dr. Zollners blaue Augen musterten mich mit freundlichem Blick durch seine Nickelbrille. »Wollten Sie noch etwas fragen?«
    »Nein. Oder doch: Warum dürfen Sie Ihre Brille aufbe halten, wenn ich meine Uhr abnehmen musste?«
    »Brillen sind die einzige Ausnahme. Für die gibt's am Ausgang ein Reinigungsbad. Bringt Sie das auf eine weitere clevere Idee oder Theorie?«
    »Als Brillengläser getarnte Sequenz-Gels.«
    Er schüttelte den Kopf. »Idiotisch. Ich glaube, die Gel platten sind mit dem Essenswagen rausgeschmuggelt worden.«
    »Richtig.«
    Dr. Z. sah auf die Wanduhr. »Wollen wir die Besichtigung fortsetzen?«
    Wir standen auf und warfen unsere Papier- und Kunststoff abfälle in einen roten Treteimer, in dem ein roter Müllsack hing.
    Drau ßen auf dem Korridor sagte Dr. Zollner: »Wir betreten jetzt Zone drei. Dort ist das Ansteckungsrisiko natürlich höher, und falls jemand nicht mitkommen möchte, veranlasse ich, dass Sie in den Duschraum zurückbegleitet werden.“
    Aber alle schienen darauf versessen zu sein, noch tiefer in den Höllenschlund vorzudringen. Na ja, damit war unsere Reaktion vielleicht etwas übertrieben dargestellt. Als nächstes gingen wir durch eine rote Tür, auf der Zone drei stand. Hier, erklärte Dr. Zollner uns, arbeiteten seine Forscher mit lebenden Krankheitserregern - Parasiten, Viren, Bakterien, Pilzen und anderen Widerwärtigkeiten -, und er zeigte uns ein Labor, in dem eine Frau auf einem Hocker vor einer Wandnische saß. Sie trug eine Gesichtsmaske, und ihre Hände steckten in Latexhandschuhen. Vor ihrem Gesicht war ein durchsichtiger Schutzschild angebracht, der an die Abdeckung einer Salatbar erinnerte, aber sie ging nicht mit Kohlsalat um. »Aus der Nische, in der die Krankheitserreger sind, wird ständig Luft abgesaugt«, sagte Zollner, »so dass das Risiko, dass irgendetwas in den Raum gelangt, relativ gering ist.«
    »Warum«, fragte Max, »hat sie eine Maske und wir keine?«
    »Gute Frage«, pflichtete ich ihm bei.
    »Weil sie den Erregern viel näher ist«, antwortete Zollner. »Wollen Sie näher heran, um sie bei der Arbeit zu beobachten, besorge ich Ihnen eine Maske.«
    »Verzichte«, sagte ich.
    »Verzichte«, bestätigten auch die anderen.
    Wir verlie ßen den Raum.
    Dieser Teil des Gebäudes schien weniger bevölkert zu sein als Zone zwei, und die paar Leute, die uns begegneten, wirkten etwas weniger unbekümmert.
    »Hier gibt's an sich nicht viel zu sehen«, sagte Dr. Zollner, »aber wenn ich das sage, besteht Mr. Corey darauf, die hintersten Winkel der Labors zu sehen.«
    »Oh, Dr. Zollner«, sagte ich, »habe ich Ihnen Anlass gegeben, so über mich zu reden?«
    »Ja.«
    »Schön, dann wollen wir uns die hintersten Winkel der Labors ansehen.“
    Ich h örte die anderen vornehmlich ächzen, aber Dr. Z. sagte: »Also gut, folgen Sie mir bitte.«
    Wir verbrachten die nächste halbe Stunde damit, die hintersten Winkel der Labors zu besichtigen. Ehrlich gesagt sah Zone drei nicht viel anders aus als Zone zwei: ein Raum nach dem anderen, in dem Männer oder Frauen über Mikroskope gebeugt saßen und Abstriche, Ausstriche und Blut- und Gewebeproben von lebenden oder verendeten Tieren untersuchten. Manche dieser Leute hatten ihr Mittagessen mitgebracht und aßen, während sie mit diesen widerlichen Sachen herumspielten.
    »Die meisten dieser Viren und Bakterien können die Artenschranke nicht überwinden«, erklärte Zollner. »Zum Beispiel könnten Sie ein Reagenzglas mit Maul- und Klauen seuche-Viren trinken, ohne mehr als eine Magenverstimmung zu bekommen, während eine Kuh von einer Dosis verenden würde, die auf einem Stecknadelkopf Platz hätte.«
    »Warum?«
    »Warum? Weil ein Virus seinem genetischen Aufbau nach imstande sein muss... nun, es muss mit einer Zelle kompatibel sein, um sie infizieren zu können. Mit menschlichen Zellen ist das MKS-Virus nicht kompatibel.«
    »Aber es gibt Hinweise darauf, dass Menschen sich mit Rinderwahnsinn infiziert haben«, stellte Beth fest.
    »Möglich ist alles«, bestätigte Dr. Z. »Deshalb sind wir sehr vorsichtig.«
    Wir betraten einen weiteren hellerleuchteten Raum. »Hier arbeiten wir mit Parasiten«, sagte Zollner. »Der schlimmste ist die Larve der Schmeißfliege Lucilia macellaria. Zu ihrer Bekämpfung haben wir eine besondere Methode entwickelt. Da wir entdeckt haben, dass männliche und weibliche Larven sich nur einmal im Leben paaren, sterilisieren wir Millionen von

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