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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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betreten, sich umzusehen, Gegenstände zu entfernen oder irgendetwas anzufassen.«
    Zollner zuckte mit den Schultern, was unter diesen Umständen die einzig angemessene Reaktion war. »Woher hätte ich das wissen sollen? Verstehen Sie etwas von meiner Arbeit?«
    »Ich wollte's Ihnen nur sagen, damit...«
    »Damit ich nächstes Mal gewarnt bin? Also gut, wenn wieder einmal zwei meiner führenden Wissenschaftler ermordet werden, achte ich darauf, ihr Labor nicht zu betreten.«
    Beth Penrose war klug genug, jetzt den Mund zu halten.
    Meiner Ansicht nach wurde sie den einzigartigen Umständen dieses Falls durch ihr Beharren auf den Vorschriften für Ermittlungen in Mordsachen nicht ganz gerecht. Aber ich musste anerkennen, dass sie alles richtig zu machen versuchte. Hätte sie zur Besatzung der Titanic gehört, hätte sie Schwimm westen nur gegen Unterschrift ausgegeben.
    Wir sahen uns im Labor um, aber hier gab es keine Notizbücher, keine Glasgefäße mit der Aufschrift Heureka, keine rätselhaften Notizen an der Pinnwand, keine Leichen im Geräteschrank und eigentlich nichts, was ein durchschnittlicher Laie hätte verstehen können. Falls es hier etwas Interessantes oder Belastendes gegeben hatte, war es verschwunden - dank Tom und Judy Gordon, dank Zollner oder vielleicht dank den Herren Foster und Nash, falls sie sich bei ihrem morgendlichen Besuch bis hierher vorgewagt hatten.
    Ich stand also da und versuchte, mit den Geistern zu kommunizieren, die uns vielleicht noch unsichtbar umschwebten. Judy, Tom... gebt mir einen Hinweis, ein Zeichen.
    Ich schloss die Augen und wartete. Fanelli sagt, dass die Toten mit ihm reden. Sie nennen ihre Mörder, aber sie sprechen immer polnisch oder spanisch, manchmal griechisch, so dass er sie nicht versteht. Ich glaube, dass er mich damit nur verarschen will. Er spinnt noch mehr als ich.
    Bedauerlicherweise war das Labor der Gordons eine Pleite, und wir gingen weiter.
    Wir sprachen mit einem Dutzend Wissenschaftler, die alle mit und für die Gordons gearbeitet hatten. Dabei zeigte sich, dass a) jeder Tom und Judy geliebt hatte, b) Tom und Judy brillant gewesen waren, c) Tom und Judy nicht imstande gewesen wären, einer Fliege etwas zuleide zu tun - außer zur Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse im Dienste von Mensch und Tier, d) die Gordons zwar beliebt und geachtet, aber doch anders gewesen waren, e) die im persönlichen Umgang sehr korrekten Gordons imstande gewesen wären, den Staat zu bescheißen und einen kostbaren Impfstoff zu stehlen. Ich hatte den Eindruck, als läsen alle aus dem gleichen Buch vor.
    Wir gingen weiter und stiegen die Treppe zum ersten Stock hinauf. Mein verletztes Bein wollte nicht mehr recht, und meine Lunge ächzte so laut, dass ich glaubte, jeder müsse ihr Pfeifen hören.
    Dr. Zollner sprach über die Fortbildungsprogramme für Wissenschaftler, Graduierte und Veterinäre aus aller Welt, die hier lernten und lehrten. Er erwähnte auch die Austausch programme mit vergleichbaren Einrichtungen in Israel, Kenia, Mexiko, Kanada und England. »Tatsächlich«, sagte er, »sind die Gordons vor etwa einem Jahr in England gewesen. Im Pirbright Laboratory südlich von London. Das sind unsere britischen Kollegen.«
    »Kommen auch Besucher vom Army Chemical Corps?« fragte ich.
    Er starrte mich an. »Sie haben anscheinend zu allem, was ich sage, eine Frage. Freut mich, dass Sie so aufmerksam zuhören.«
    »Ich würde gern eine Antwort auf meine Frage hören.«
    »Meine Antwort lautet, dass Sie das nichts angeht, Mr. Corey.«
    »Falsch, Doktor. Verdächtigen wir die Gordons, Organismen gestohlen zu haben, die für biologische Kriegführung verwendet werden können, und deswegen ermordet worden zu sein, müssen wir wissen, ob hier solche Organismen existieren. Mit anderen Worten: Gibt es hier in diesem Gebäude Spezialisten für biologische Kriegführung? Arbeiten sie hier? Experimentieren sie hier?«
    Nach einem Blick in Richtung der Herren Fester und Nash antwortete Zollner: »Es wäre gelogen, wenn ich behaupten würde, dass niemand vom Army Chemical Corps zu uns kommt... Die Vereinigten Staaten haben auf Erforschung, Herstellung und Einsatz biologischer Kampfmittel verzichtet - aber es wäre nationaler Selbstmord, keine Abwehrmethoden zu entwickeln. Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass die Gordons nichts mit den Militärs zu tun hatten, nicht in diesem Bereich tätig waren und keinen Zugang zu tödlichen...«
    »Außer zu Ebola.«
    »Ah, Sie haben

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