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John Corey 01 - Goldkueste

John Corey 01 - Goldkueste

Titel: John Corey 01 - Goldkueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Kollegin, Detective Beth Penrose. «
    Sie starrte auf meine Shorts, und ich glaubte schon, meine Hosentür stehe offen. Beth zeigte Mrs. Wiley ihren Ausweis, was die alte Dame zu beruhigen schien. Was sie von mir halten sollte, wusste sie anscheinend nicht.
    Ich l ächelte Margaret Wiley an. Sie hatte klare graue Augen, silbergraues Haar und ein interessantes Gesicht mit fast durchsichtiger Haut - ein Gesicht, das mich an ein altes Gemälde erinnerte.
    Sie sah mich an und stellte fest: »Sie haben sehr spät angerufen.«
    »Ich habe nicht schlafen können. Dieser Doppelmord hat mir den Schlaf geraubt, Mrs. Wiley. Ich bitte um Entschuldigung.«
    »Das ist nicht nötig. Was kann ich für Sie tun?«
    »Uns interessiert das Grundstück, das Sie den Gordons verkauft haben.«
    »Ich glaube, ich habe Ihnen alles erzählt, was ich darüber weiß.«
    »Ja, Ma'am, das haben Sie vermutlich. Aber ich hätte noch ein paar Fragen.«
    »Kommen Sie, setzen wir uns.« Sie führte uns zu ein paar grüngestrichenen Holzklappstühlen unter einer Trauerweide. Wir nahmen Platz.
    Solche St ühle, die in meiner Kindheit in Mode waren, hatten ein großes Comeback erlebt und waren jetzt überall zu sehen. Aber diese Stühle in Mrs. Wileys Garten waren vermutlich nie weg gewesen, so dass kein Comeback nötig gewesen war. Das Haus, der Garten, die alte Dame in ihrem langen Baumwollkleid, die Trauerweide, die rostige Schaukel und der Autoreifen, der an einem Seil vom Baum hing - das alles erinnerte an eine handkolorierte Fotografie aus den späten vierziger oder frühen fünfziger Jahren.
    Margaret Wiley war der dritte alte Mensch, mit dem ich heute sprach, und ich war entschlossen, besser mit ihr aus zukommen als mit Agnes und Edgar. Au ßerdem spürte ich, dass Mrs. Wiley sich nichts von mir gefallen lassen würde. Ich bin bei Vernehmungen erfolgreich, weil ich Menschentypen und Persönlichkeiten richtig einschätzen und mein Verhalten danach ausrichten kann. Das heißt nicht, dass ich mitfühlend, feinfühlig oder einfühlsam bin. Ich bin ein überhebliches, egozentrisches und eigensinniges männliches Chauvinisten schwein. Aber ich höre zu und sage, was gesagt werden muss. Das gehört zu meinem Job.
    »Leben Sie hier ganz allein?« fragte ich Mrs. Wiley.
    »Ja. Manchmal kommen mein Sohn und meine beiden Töchter vorbei, die alle verheiratet sind und ganz in der Nähe wohnen. Ich habe vier Enkel. Mein Mann Thad ist vor sechs Jahren gestorben.«
    Beth sagte, das tue ihr leid.
    Nachdem das abgehakt war, fragte Beth: »Gehören die Weinberge ums Haus Ihnen?«
    »Mir gehört ein Teil von Grund und Boden. Teilweise habe ich an Winzer verpachtet. Normale Bauern pachten für ein Jahr. Die Weinleute brauchen zwanzig fahre, sagen sie. Von Weinbau verstehe ich nichts.« Sie sah Beth an. »Ist Ihre Frage damit beantwortet?«
    »Ja, Ma'am.« Dann fragte Beth weiter: »Warum haben Sie den Gordons einen halben Hektar Grund verkauft?«
    »Was hat das mit ihrer Ermordung zu tun?«
    »Das wissen wir erst, wenn wir die Hintergründe dieses Geschäfts kennen.«
    »Es ist ein einfacher Grundstücksverkauf gewesen.«
    Ich sagte: »Mir ist offen gesagt unverständlich, Ma'am, warum die Gordons so viel Geld für ein Grundstück ausgegeben haben, das nicht bebaut werden darf.«
    »Ich glaube, ich habe Ihnen gesagt, Detective, dass es ihnen um den Blick auf die Meerenge ging.“
    »Ja, Ma'am. Haben die beiden erwähnt, was sie sonst noch damit machen wollten? Wollten sie zum Beispiel dort angeln oder campen?«
    »Sie wollten dort zelten. Und sie haben davon gesprochen, am eigenen Strand nachts in der Brandung zu fischen. Und sie haben erwähnt, dass sie sich ein Teleskop für astronomische Beobachtungen kaufen wollten. Sie sind mehrmals im Custer Institute gewesen. Kennen Sie das?«
    »Nein, Ma'am.«
    »Ein kleines Observatorium in Southold. Die Gordons hatten angefangen, sich für Astronomie zu interessieren.«
    Das war mir neu. Man w ürde vermuten, dass Leute, die den ganzen Tag am Mikroskop arbeiten, nicht auch noch nachts eine Linse vor Augen haben wollen. Aber man weiß eben nie. »Und Boote?« fragte ich weiter.
    »Dort kann man kein Boot zu Wasser lassen, bestenfalls ein Kanu. Das Grundstück liegt auf einer hohen Klippe, über die man nur ein Kanu zum Strand hinunterbringen könnte.«
    »Aber man könnte mit einem Boot am Strand anlegen?«
    »Vielleicht bei Flut, aber es gibt dort gefährliche Unterwasserfelsen. Aber man könnte bei Ebbe draußen ankern und

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