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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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sie weg waren. Nirgendwo lag etwas rum. Also habe ich meine Karre reingeholt und das Bett abgezogen.«
    »Okay, sie haben also in dem Bett geschlafen?«
    »Na ja ... vermutlich nicht. Es war einfach so, dass die Zudecke am Fußende des Bettes lag, die Überdecke war weg, und vermutlich haben sie sich aufs Laken gelegt, haben vielleicht ein Nickerchen gemacht, ferngesehen oder ... sonst was. Aber es sah nicht so aus, als ob sie über Nacht drin geschlafen hätten.« Sie lachte. »Ich war ziemlich gut, was solche Nuancen in einem Hotelzimmer angeht.“
    »Ich habe keinen Englischabschluss. Was ist eine Nuance?«
    Wieder lachte sie. »Sie sind komisch.« Sie überraschte mich, als sie sich eine Zigarette anzündete. »Ich rauche nur, wenn ich trinke«, sagte sie. »Wollen Sie eine?«
    »Klar.« Ich nahm eine Zigarette, und sie gab mir Feuer. Ich habe früher geraucht, deshalb musste ich nicht husten.
    »Die Überdecke war also weg?« sagte ich.
    »Ja. Und ich habe es mir notiert, um der Wirtschaftsleiterin Bescheid zu sagen.«
    »Mrs. Morales.«
    »Richtig. Ich frage mich, was aus ihr geworden ist.«
    »Die ist noch da.«
    »Tolle Frau.«
    »Das ist sie.« Ich fragte: »Haben Sie Lucita gekannt? Die Putzfrau?«
    »Nein.«
    »Was ist mit Christopher Brock, dem Angestellten an der Rezeption?«
    »Den habe ich gekannt, aber nicht näher.«
    »Haben Sie mit ihm gesprochen, nachdem das FBI Sie vernommen hatte?«
    »Nein, man hat uns gesagt, dass wir mit niemandem reden sollen. Und die haben das ernst gemeint.«
    »Was ist mit dem Direktor, Mr. Rosenthal? Haben Sie mit dem gesprochen?«
    »Er wollte mit mir reden«, erwiderte sie, »aber ich habe gesagt, ich darf nicht.«
    »Na schön. Und kurz darauf haben Sie das Hotel verlassen?«
    Sie erwiderte eine Weile nichts, dann sagte sie. »So ist es.«
    »Warum?“
    »Wissen Sie das denn nicht?«
    »Nein.«
    »Naja ... diese FBI-Typen sagten, es wäre besser, wenn ich meinen Job im Hotel aufgeben würde. Weil ich vielleicht in Versuchung geraten und mit den Presseleuten reden könnte, und vielleicht würde ich durch den Medienrummel und all das unter Druck gesetzt. Also habe ich gesagt, ich könnte es mir nicht leisten, meinen Job aufzugeben, und sie haben gesagt, sie kämen für meinen Lohn auf, wenn ich mich bereit erklären würde zu gehen ... und Stillschweigen zu wahren.«
    »Ziemlich gutes Angebot.«
    »Das war es. Ich meine, für die Bundesregierung sind das doch Peanuts. Man gibt den Farmern Geld dafür, dass sie kein Getreide anbauen. Stimmt's?«
    »Richtig. Mir gibt man Geld dafür, damit ich mich um die Büropflanzen kümmere.«
    Sie lächelte.
    »Worüber sollten Sie denn auf Wunsch des FBI nicht sprechen?« fragte ich.
    »Genau das ist es ja. Ich wusste gar nichts. Aber irgendwie gab es einen Riesenwirbel um dieses Paar aus Zimmer 203, das zum Strand gegangen und den Flugzeugabsturz gesehen haben könnte. Meiner Meinung nach war da nichts weiter dabei, aber die haben ein Riesending draus gemacht, und die Presse hat Wind davon bekommen, dass irgendwas vor sich geht. Und eh ich mich versehe, habe ich gekündigt und bin weg.«
    Ich nickte. Die FBIler rollen an wie eine Schlägerbande, bringen die Kacke zum Dampfen und versuchen sie hinterher mit Geld wieder wegzuwischen.
    »Ist man Ihnen bei Ihrem Stipendium behilflich gewesen?« fragte ich sie.
    »Irgendwie. Glaube ich jedenfalls. Wissen Sie das denn -nicht?«
    »Das war nicht meine Abteilung.«
    Ms. Scarangellos Handy klingelte, und sie meldete sich. Ich erkannte, dass sie mit ihrem Freund redete, dem sie sagte: »Ja, ich bin hier. Aber lass dir Zeit. Ich bin in der Bar, und ich bin einem meiner alten Profs über den Weg gelaufen. Mir geht's bestens. Bis später.« Sie beendete das Gespräch und sagte zu mir: »Das war Sam - mein Freund. Er ist jetzt im Apartment.« Und sie fügte hinzu: »Ich soll TWA 800 nie wieder erwähnen. Stimmt's?«
    »Richtig.«
    »Also, sehen Sie, war das nicht gut?«
    »Ausgezeichnet. Sehe ich denn wie ein Professor aus?«
    Sie lachte. »Nein. Aber Sie sind einer, wenn Sam kommt.«
    Karaffe Nummer zwei, Cuba libre Nummer zwei.
    »Also«, sagte ich, »gehen Sie mit mir alles durch, was Sie in diesem Zimmer gesehen und getan haben, Sachen, die Sie möglicherweise gerochen oder berührt haben, die Ihnen ungewöhnlich vorkamen oder auch völlig gewöhnlich.«
    »Ach, Jesses ... das ist fünf Jahre her.«
    »Ich weiß. Aber wenn Sie anfangen zu reden, dann fällt es Ihnen wieder ein.«
    »Das

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