John Corey 03 - Nachtflug
sollte, aber er war beschäftigt, deshalb bat ich ihn bloß um mein Handy.
Ich wählte Dom Fanellis Handynummer, worauf er sich prompt meldete.
»Ich bin wieder da«, sagte ich.
»Hey! Ich habe mir Sorgen um dich gemacht. Ich habe jeden Tag die Nachrichten aus Kuwait verfolgt.«
»Ich war im Jemen.«
»Wirklich? Ist doch derselbe Scheiß. Richtig?«
»Vermutlich. Ich bin am JFK. Kann nicht lange reden, falls sie immer noch hinter mir her sind. Wo bist du?“
»Im Büro. Aber ich kann reden.«
»Gut. Wie geht's meinem Apartment?«
»Klasse ... ich hätte geputzt, wenn ich gewusst hätte ... jedenfalls, wie war's im Jemen?«
»Das ist ein gutgehütetes Geheimnis.«
»Aha? Wie sind die Mädels?«
»Eins sag ich dir - dort war's wie in Skandinavien, aber mit Sonnenschein.«
»Ohne Scheiß? Gibt's dort Nacktbadestrände?«
»Dort dürfen die Frauen am Strand nicht mal Badeanzüge tragen.« Was stimmte.
»Mama mia! Vielleicht sollte ich mich doch bei der ATTF bewerben.«
»Mach es schnell, bevor sich die Sache rumspricht.«
»Yeah. Richtig. Du willst mich veräppeln. Wie geht's Kate?« fragte er.
»Kommt in ein paar Tagen heim.«
»Ist ja klasse. Lass uns mal zusammen ausgehen.«
»Ich werd's versuchen. Ich habe zehn Tage Sonderurlaub und nehme noch ein paar reguläre Urlaubstage dazu, damit Kate und ich nach Paris fahren können.«
»Großartig. Du hast es verdient. Was machst du heute Abend?«
»Sag du's mir.«
»Ach, richtig. Die Namen.«
»Ich muss in ein paar Minuten das Telefon abschalten, Dom. Also rede.«
»Okay. Gonzalez Perez kannst du vergessen. Brock, Christopher, zwei Kandidaten, die in Frage kommen, einer in Daytona Beach, einer in San Francisco. Willst du nähere Einzelheiten?“
»Schieß los.«
Er nannte mir die Adressen und Telefonnummern, und ich schrieb sie auf eine Cocktailserviette.
»Roxanne Scarangello«, sagte er. »Ich glaube, ich habe da die Richtige gefunden. Bereit zum Mitschreiben?«
»Bereit.«
»Okay ... wo hab ich denn bloß den ... ?«
»Am Schwarzen Brett?«
»Nein ... hier ist er. Okay, Scarangello, Roxanne, Alter siebenundzwanzig, im dritten Jahr Doktorandin an der University of Pennsylvania - das ist in Philadelphia. Hat einen BA und einen MA von der gleichen Uni - Quatsch, mehr Quatsch und jede Menge Scheiße.«
»Hat sie ein neues Semester angefangen?«
»Yeah. Na ja, sie war jedenfalls eingeschrieben. Eigentlich hätte sie heute anfangen müssen.«
»Derzeitige Adresse?«
»Wohnt mit einem Freund namens Sam Carlson an der Chestnut Street.« Er nannte mir die Adresse, die Apartment- und die Telefonnummer. Und er fügte hinzu: »Ich habe routinemäßig ihre Kreditfähigkeit überprüft - diese Mistkerle von der Kreditauskunft wissen mehr über die Leute als das FBI -, und ich habe rausgefunden, dass sie früher immer den Sommer über im Bayview Hotel in Westhampton Beach gearbeitet hat. Das ist die Kleine, richtig?«
»Richtig.«
»Ich habe sogar ein Foto aus ihrem College-Jahrbuch. Hübscher Käfer. Willst du es haben?«
»Vielleicht. Sonst noch irgendwas? Strafrechtlich? Zivilrechtlich?“
»Nein. Sauber. Aber sie hat, soweit ich das ersehen konnte, keinerlei finanzielle Unterstützung, außer vielleicht durch den Freund, aber der ist Student und sein Kreditrahmen ist ebenfalls ziemlich eng. Und ich habe ihre Eltern überprüft, die auch nicht gerade reich sind.«
»Stipendium?«
»So ist es. Eine Art Stipendium mit einem Taschengeld. Und da ich weiß, worauf du hinauswillst, habe ich weiter nachgecheckt und rausgefunden, dass es sich um ein von der US-Regierung gefördertes Stipendium handelt, aber vielleicht ist das auch nur ein Zufall.«
»Vielleicht. Gute Arbeit.«
»Ein Kinderspiel. Triff dich mit mir auf ein Bier. Du schuldest mir eins.«
»Mach ich, aber ich habe ein bisschen Jetlag.«
»Quatsch. Du willst nach Philadelphia. Gönn dir 'ne Pause, John. Triff dich mit mir im Judson Grill. Dort wimmelt's vor Mädels aus Hampton, die vom Labor Day zurück sind. Hey, vielleicht kriegst du da 'nen Hinweis.«
Ich lächelte und sagte: »Dom, ich habe meinen Schwanz sechs Wochen lang in der Hose gelassen. Führe mich nicht in Versuchung.«
»Sechs Wochen? Woher willst du wissen, ob er überhaupt noch funktioniert?«
»Putz lieber mein Apartment. Ich komme heute spätabends heim, oder morgen in aller Frühe. Ciao.«
»Ciao, Baby. Willkommen daheim. Überleg dir gut, was du da machst - du willst doch nicht wieder in den
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