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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Unterschrift und einer Zimmernummer, in diesem Fall 105. Ein handschriftlicher Vermerk lautete: »Zurückgegeben«.
    »Müssen die Gäste einen Ausweis vorlegen?« fragte ich Peter.
    »Normalerweise nicht. Bei allen anfallenden Unkosten, sei es an der Bar, im Restaurant und so weiter, genügt es, wenn der Name und die Zimmernummer, die man angibt, mit den Eintragungen im Computer übereinstimmen. Das ist in den meisten guten Hotels so üblich«, teilte er mir mit.
    »Okay ...« Nachdem ich in den letzten sechs Wochen in einem schlechten Hotel gewohnt hatte, konnte ich das nicht wissen. Ich dachte an Don Juans Holde, die möglicherweise nicht wusste, unter welchem Namen er sich angemeldet hatte. »Und angenommen, sie stimmen nicht überein?« fragte ich Peter.
    »Nun ja, manchmal ist das nicht der Fall, weil eine zweite Person in dem Zimmer nicht den gleichen Familiennamen hat wie der gemeldete Gast. Dann genügt es für gewöhnlich, wenn man den Zimmerschlüssel vorzeigt oder einfach den Namen des Gastes nennt, auf den das Zimmer eingetragen ist.«
    »Okay, wenn ich meinen Zimmerschlüssel vergessen habe und mich nicht an den Namen der Person erinnern kann, mit der ich schlafe, würden Sie mir dann ein Buch ausleihen?«
    Das war Peters Chance, sich zu revanchieren, und er schaute mich eingehend an und sagte: »Nein.«
    Ich blätterte das Quittungsheft durch, sah aber keinerlei weitere Hinweise auf die Gäste, von der Unterschrift und der Zimmernummer mal abgesehen. Hier und da stand ein zweiter Name auf dem Beleg, vermutlich der Name des angemeldeten Gastes, wie ich anhand von Peters Auskunft annahm, der nicht mit dem des Ausleihers übereinstimmte.
    »War seit meinem letzten Besuch jemand vom FBI hier?« fragte ich Peter.
    »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Okay, tragen Sie mich für Zimmer 203 ein.«
    Peter tat das, was er am besten kann, und innerhalb von fünf Minuten war ich mittels meiner American-Express-Karte, die im Jemen kaum zum Einsatz gekommen war, in Zimmer 203 angemeldet. In der Nachsaison war der Preis auf hundertfünfzig Kröten gesunken, was ziemlich billig war, wenn ich hier fündig wurde, und falls ich belastende Spuren für das OPR hinterließ, eher nicht.
    Mr. Rosenthal ließ sich Zeit, und da ich sowohl ein Mann der Tat als auch überaus ungeduldig bin, überlegte ich, ob ich ein paar Türen eintreten sollte, genau wie im Kino. Aber das könnte Peter womöglich unnötig aufregen.
    Ich setzte mich in einen Ohrensessel in der Lobby und wartete auf Mr. Rosenthal, der die Schlüssel zu den Archiven hatte, und möglicherweise auch den Schlüssel zu der Tür, die auf kürzestem Weg durch den ganzen Quatsch führte.

36
    Mr. Leslie Rosenthal kam in einer legeren Hose samt Sporthemd, aber ohne Walschlips, in die Lobby.
    Ich stand auf und sagte: »Guten Abend.«
    »Guten Morgen trifft es eher«, erwiderte er und fragte mich: »Sind Sie wieder zu einem weiteren Aktenabgleich hier?«
    »So ist es.«
    »Um halb zwei Uhr morgens?«
    »Das FBI schläft nie, Sir.«
    »Ich schon. Ich habe das Gefühl, dass Sie nicht in einem Routineauftrag hier sind«, stellte er fest.
    »Was war Ihr erster Anhaltspunkt?«
    »Die Uhrzeit zum einen. Was soll das Ganze überhaupt?«
    »Das darf ich leider nicht sagen. Haben Sie Ihre Schlüssel mitgebracht?«
    »Jawohl. Haben Sie meine fehlenden Akten mitgebracht?«
    »Ehrlich gesagt, bin ich im Nahen Osten gewesen, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben. Sehen Sie meine Bräune? Möchten Sie meinen Flugschein sehen?«
    Er ging nicht darauf ein, sondern fragte mich: »Was wollen Sie denn sehen?«
    »Ihre Quittungshefte für den Videoverleih.«
    Ich sah, wie er darüber nachdachte. Dann sagte er: »Wir haben den Videoverleih vor drei Jahren aufgelöst und sämtliche Kassetten einem Krankenhaus gespendet.«
    »Das ist sehr lobenswert. Aber Sie haben selbstverständlich die Quittungshefte aufbewahrt.“
    »Ich glaube, ja. Es sei denn, irgendein Trottel hat sie weggeworfen.«
    »Wer außer Ihnen hat denn Schlüssel zum Aktenraum?«
    »Niemand.«
    »Tja, sehen Sie. Schauen wir uns doch mal da unten um.«
    Ich folgte ihm zur Kellertür, die er aufschloss. Er schaltete das Licht ein, dann stiegen wir die Treppe hinab.
    Er schloss die Tür zum Archivraum auf und ging sofort in den hinteren Teil, wo eine Reihe Pappkartons auf Metallregalen standen. Jeder Karton war gekennzeichnet und datiert, und innerhalb einer Minute fanden wir den Karton mit der Aufschrift »Videoverleihbelege - Feb.

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