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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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an.
    »Werfen Sie mir das Magazin zu«, sagte ich.
    »Holen Sie es sich doch.“
    Ich ging auf Nahdistanz. Ich hatte nicht den geringsten Zweifel, dass er mir einen ordentlichen Kampf liefern würde, falls es dazu kommen sollte. »Das Magazin«, erinnerte ich ihn.
    Wieder sagte er: »Holen Sie es sich doch, Sie taffer Typ.«
    »Kommen Sie, Ted. Zwingen Sie mich nicht dazu, dass ich Sie windelweich schlage. Ich habe seit vierzig Tagen nicht mehr gevögelt und bin schwer geladen.«
    »Freut mich, dass Ihnen der Jemen wenigstens ein bisschen gutgetan hat. Einer meiner Kollegen hat mir berichtet, dass Sie fett wurden und zu viel gesoffen haben.«
    Er hatte keine geladene Knarre, daher musste ich ihm zumindest ein bisschen Mut zugestehen. Aber vielleicht hatte er auch Unterstützung, und ich war im Fadenkreuz eines Scharf Schützengewehrs. Ich blickte zur Düne zurück, sah aber nirgendwo den unverkennbaren grünen Schimmer eines Nachtsichtgeräts. Ein paar hundert Meter vor der Küste war ein Fischerboot, aber vielleicht waren das gar keine Fischer. »Ich weiß, dass Sie ohne Knarre nicht den Mumm haben, so mit mir zu reden«, sagte ich zu ihm, »folglich müssen Sie Ihre Helferlein da draußen haben, feige Scheißer, die ihr seid.«
    Er überraschte mich mit einem linken Haken, den ich nicht kommen sah, aber ich konnte noch rechtzeitig den Kopf zurückreißen, so dass er nur meine Kinnlade streifte. Ich fiel rücklings in den Sand, und er machte den Fehler und hechtete auf mich. Ich trat ihm mit beiden Füßen in den Solarplexus und stieß ihn über mir in die Luft. Dann drehte ich mich um und stürmte durch den Sand auf ihn zu, aber er war schon wieder auf den Beinen und wich mit ein paar raschen Trippelschritten zurück, zog seine Waffe aus dem Holster und das Magazin aus der Hosentasche. Bevor er Teil A in Schlitz B schieben und pengpeng machen konnte, beugte ich mich vornüber wie ein Sprinter und sprang vorwärts. Aber der verdammte Sand war zu weich, so dass ich den Halt verlor und ihn nicht erreichte, ehe er die Glock geladen hatte. Er zog gerade den Schlitten zurück und lud durch, als ich ihn am Knöchel zu fassen bekam und mit aller Kraft das Bein wegriss.
    Er fiel in den Sand, und ich warf mich auf ihn, packte mit der linken Hand den Lauf seiner Knarre und verpasste ihm mit der rechten einen Schwinger an die Schädeldecke.
    Das betäubte ihn ein bisschen, genügte aber noch nicht und hielt ihn auch nicht davon ab, mir das Knie in den Unterleib zu rammen, was mir die Luft verschlug.
    Gemeinsam rollten wir den abschüssigen Strand hinab und in die Brandung. Ein paar Brecher schlugen über uns zusammen, während wir miteinander rangen und uns umklammerten, und die Unterströmung trug uns weiter hinaus, jeder von uns versuchte am Meeresboden Halt zu finden, damit wir einen guten Treffer landen konnten, aber ich ließ die Waffe in Teds Hand nicht los, und so waren wir eng umschlungen, während uns Flut und ablaufende Wellen weiter hinaustrugen.
    Jedes Mal, wenn ich an ihn und Kate in trauter Zweisamkeit dachte, verpasste ich ihm einen Kopfstoß, und allmählich wurden wir beide benommen. Inzwischen musste ihm klargeworden sein, dass ich vor lauter Hass auf ihn schier durchdrehte und mich nicht darum scherte, ob wir beide ertranken.
    Nachdem wir etwa eine Minute lang miteinander gerungen und jede Menge Salzwasser geschluckt hatten, wurde Ted von seinen schwereren Klamotten nach unten gezogen. Ich war in hervorragender Verfassung - dank dem Jemen - und wusste, dass ich ihn ertränken konnte, wenn ich wollte. Er wusste es auch, und plötzlich hörte er auf zu kämpfen. Wir schauten uns aus nächster Nähe an, und er sagte: »Okay ...« Er ließ die Glock los und schwamm ein paar Meter, bis er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, dann torkelte er an den Strand, ging noch ein paar Meter weiter, drehte sich um und ließ sich in den Sand fallen. Er hatte seine Schuhe verloren, war barfuß und voller Sand.
    Ich schleppte mich an den Strand und blieb schwer atmend ein paar Meter vor ihm stehen. Das Salzwasser brannte an meiner Kinnlade, wo mich seine Faust gestreift hatte, meine Eier schmerzten vom Kniekontakt, und von den Kopfstößen brummte mir der Schädel. Ansonsten ging es mir großartig.
    Es dauerte etwa eine Minute, bis er auf die Beine kam, vornübergebeugt stehenblieb, tief durchatmete und Salzwasser hustete. Schließlich richtete er sich auf, und ich sah Blut, das ihm aus der Nase lief. Mit einem

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