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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Nacht, und hier draußen konnte ich die Sterne sehen, aber keine schwarzen Hubschrauber. Ein paar Autos fuhren auf der Route 25A vorbei, doch ansonsten war alles ruhig, von ein paar quakenden Baumfröschen einmal abgesehen.
    Ich stieg in meinen Mietwagen, fuhr zur Cedar Swamp Road zurück und hielt mich dann in Richtung Norden, wie es mir Sergeant Roberts erklärt hatte.
    Vorausgesetzt, dass Ted Nash noch nicht mit Mr. Rosenthal gesprochen und herausgefunden hatte, dass ich Jill Winslows Namen erfahren hatte, und vorausgesetzt, dass es die richtige Jill Winslow war, dann würde ich irgendwann nach Mr. Winslows erstem Abschlag die Antworten auf die Fragen bekommen, von denen ich noch keine Ahnung hatte, bevor Kate so freundlich gewesen war und sie mir anvertraut hatte. Seither war ich mit einer Reise in den Jemen, Ted Nashs Wiederauferstehung und dem Evangelium des Ted belohnt worden. Wie gut ist das?
    Wenn ich Kate am Montag vom Flughafen abholte -vorausgesetzt, ich war bis dahin nicht wieder im Jemen, im Knast oder tot -, konnte ich zu ihr sagen: »Willkommen daheim. Ich habe gute und schlechte Nachrichten. Die gute Nachricht lautet, dass ich die Frau am Strand gefunden habe. Die schlechte lautet, dass Ted Nash am Leben ist und mich umbringen will.“

44
    Ich fuhr durch das Eisentor von Banfi Vintners, folgte dann Sergeant Roberts' Anweisung und bog auf die Chicken Valley Road ein. Die Straße war dunkel, und ich fuhr langsamer und tippte die Bremse an, falls Hühner auf der Straße sein sollten. Nach ein paar Minuten entdeckte ich ein Straßenschild mit der Aufschrift Quail Hollow Lane. Ich bog rechts ab und folgte der schmalen, kurvigen Straße.
    Ich konnte kaum die Häuser sehen, geschweige denn die Hausnummern, aber am Straßenrand standen Briefkästen auf Pfosten, und ich entdeckte die Nummer 12. Ich fuhr aufs Bankett, schaltete die Scheinwerfer aus, stellte den Motor ab und stieg aus.
    Oberhalb einer langen, von Bäumen gesäumten Auffahrt konnte ich ein eindrucksvolles rotes Ziegelhaus im georgianischen Stil erkennen, das an einem Hang stand. An einem Fenster im Obergeschoß brannte Licht, das ausging, während ich noch hinschaute.
    Ich stieg wieder in mein Auto, steckte den Zündschlüssel ins Schloss und schaltete das Radio ein. Auf der Uhr am Armaturenbrett war es 2:17, und ich richtete mich auf eine lange, ungemütliche Nacht ein.
    Der behämmerte DJ, der sich Werewolf Jack nannte, knurrte und heulte, und ich fragte mich, ob das vielleicht Jack Koenig sein könnte, der sich ein bisschen was dazuverdiente.
    Werewolf Jack nahm Anrufe von Zuhörern entgegen, die, wie ich vermutete, größtenteils vom Bezirksirrenhaus aus anriefen. Ein Typ schrie: »Hey, Werewolf, hier ist Dave aus Garden
    City!“
    »Hey, Dave!« schrie Werewolf Jack zurück. »Was kann ich für dich tun, mein Guter?«
    »Ich will All I Want Is You von U2 hören«, erwiderte Dave ebenso lautstark, »und ich will's meiner Frau Liz widmen, die sauer auf mich is.«
    »Wird gemacht, Dave! Liz, hörst du zu? Das ist von deinem dich liebenden Mann Dave, nur für dich, mein Schatz.«
    U2 s ülzte mit »All I Want is You« los.
    Ich war versucht, den Sender zu wechseln, aber dann wurde mir klar, dass Werewolf Jack genau das war, was ich heute Nacht brauchte.
    Ab und zu knisterte mein Polizeifunkgerät, und einer der vier Streifenwagen meldete sich bei der Zivilangestellten, oder sie meldete sich bei ihnen. Ich machte einen Kontrollanruf bei Roberts und erinnerte ihn daran, dass er mich verständigen sollte, falls irgendein anderer Bundesagent aufkreuzte, obwohl ich es für unwahrscheinlich hielt, dass ich jemals Rückmeldung erhalten würde, falls Nash und Konsorten tatsächlich meinten, ich wäre bei der Polizeidienststelle Old Brookville gewesen. Höchstwahrscheinlich kreuzten sie dann hier auf und führten mich ab.
    Ich gähnte, döste ein, wachte wieder auf und döste erneut ein. Werewolf Jack verabschiedete sich um drei Uhr, versprach aber, nächste Nacht wiederzukommen und seinen Zuhörern die Kehle aufzuschlitzen. Der Sender verabschiedete sich mit der Nationalhymne, und ich setzte mich aufrecht hin, bis sie zu Ende war. Danach schaltete ich auf einen Nachrichtensender um. Gegen vier Uhr früh fuhr ein Streifenwagen der Polizei von Old Brookville langsam an mir vorbei, und wir winkten uns zu.
    Ich döste wieder weg, und als ich aufwachte, zeigte sich im Südosten die erste schwache Dämmerung. Es war 5:29. Ich meldete mich über Funk bei

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