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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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geräumige, rustikale Küche. Sie deutete auf einen runden Tisch, der in der Frühstücksecke neben einem sonnigen Erkerfenster stand, und sagte: »Ich will gerade Kaffee machen. Möchten Sie auch einen?«
    »Ja, danke.« Ich setzte mich und legte mein Funkgerät auf den Tisch.
    Sie ging zum Arbeitsbereich und braute Kaffee.
    Soweit ich das erkennen konnte, sah dieses Haus nach altem Geld aus -jede Menge antiquarische Möbel, die ich persönlich für wurmstichige, mit Ungeziefer verseuchte alte Holzkloben halte, die nur noch von Schwamm und Schimmel zusammengehalten werden. Aber was weiß ich schon?
    Als sie die Kaffeekanne aufsetzte, sagte Jill Winslow zu mir: »Ed Roberts von der Polizei von Old Brookville hat vorhin angerufen und gesagt, sie hätten den Rumtreiber gefasst.«
    »Das ist richtig.«
    »Was kann ich also für Sie tun, Mr ....?«
    »Corey. Ich stelle nur ein paar Nachforschungen an.«
    Sie holte zwei Kaffeetassen aus dem Hängeschrank, stellte sie auf ein Tablett, wandte sich zu mir um und fragte: »Und Sie sind von der Bezirkspolizei?«
    »Nicht ganz.«
    Sie ging nicht darauf ein.
    »Ich bin beim FBI.«
    Sie nickte, und ich sah, dass sie weder überrascht noch verdutzt war. Wir schauten einander ein paar Sekunden lang an, und ich hatte nicht den geringsten Zweifel, dass ich mit der Jill Winslow sprach, die vor fünf Jahren Ein Mann und eine Frau aus dem Bayview Hotel hatte mitgehen lassen.
    »Haben in letzter Zeit irgendwelche anderen Bundesagenten angerufen oder Sie besucht?« fragte ich sie.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Ich sagte zu ihr: »Sie wissen, warum ich hier bin.«
    Sie nickte.
    »Etwas Neues hat sich ergeben, und ich dachte, Sie könnten mir vielleicht weiterhelfen«, sagte ich.
    »Wir sind doch schon alles durchgegangen«, erwiderte sie.
    Sie hatte einen ausgesprochen vornehmen Tonfall, sanft, aber klar wie eine Glocke. Und mit ihren großen Augen schien sie mitten in mich hineinzublicken. »Wir müssen es noch mal durchgehen«, sagte ich.
    Sie schaute mich unverwandt an, und das einzige, das sich bewegte, war ihr Kopf. Sie schüttelte ihn, aber nicht verneinend; es wirkte eher schwermütig.
    Mrs. Jill Winslow hielt sich gut, und selbst zu dieser Uhrzeit, ohne Make-up und Kleidung, wirkte sie wie eine wohlerzogene Frau, die in dieses Haus gehörte.
    Und dennoch - vielleicht weil ich wusste, dass sie in Sex, Lügen und Videos verwickelt war - hatte sie irgendetwas an sich, das bei aller Patrizierhaftigkeit auf einen wilderen Zug hindeutete.
    Sie wandte sich ab und stellte Kaffeesahne und Zucker auf das Tablett, dazu Servietten und weiteres Zubehör.
    Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen, aber ihre Hände wirkten einigermaßen ruhig. Sie hatte mir den Rücken zugekehrt und sagte: »Vor ein paar Monaten ... im Juli ... habe ich die Gedenkfeier im Fernsehen gesehen. Kaum zu glauben, dass es schon fünf Jahre her ist.«
    »So ist es.« Ich blies meine Hände an, um meinen Mundgeruch zu überprüfen, der mittlerweile jenseits von schlecht war, und schnüffelte unauffällig an meinem Hemd.
    Mrs. Winslow drehte sich um, trug das Tablett mit einer Karaffe Kaffee zum Tisch und stellte es ab, als ich aufstand. »Bitte bedienen Sie sich«, sagte sie.
    »Danke.«
    Wir setzten uns beide, und ich sagte: »Ich bin gerade aus dem Jemen zurückgekommen, deshalb bin ich ein bisschen ... zerknautscht.«
    Ich sah, dass sie den Schorf und den blauen Fleck an meinem Kinn bemerkte, dann fragte sie: »Was haben Sie im Jemen gemacht? Oder dürfen Sie das nicht sagen?«
    »Ich habe den Bombenanschlag auf die USS Cole untersucht.« Und ich fügte hinzu: »Ich bin mit Terrorbekämpfung befasst.«
    Sie erwiderte nichts, wusste aber, worauf es hinauslief.
    Ich goss zwei Tassen Kaffee aus der Karaffe ein, und sie sagte: »Danke.«
    Ich schaltete das Polizeifunkgerät aus, trank dann einen Schluck Kaffee. Nicht schlecht.
    »Mein Mann ist heute Morgen golfen«, sagte sie zu mir. »Ich gehe um zehn in die Kirche.«
    »Das weiß ich«, erwiderte ich. »Wir sollten das hier hinter uns gebracht haben, bevor Sie sich für die Kirche fertigmachen müssen. Was Mr. Winslow angeht, so wird ihn diese Sache nicht betreffen, wie man Ihnen schon vor fünf Jahren versprochen hat.«
    Sie nickte und sagte: »Danke.«
    Ich goss mir eine weitere Tasse Kaffee ein, und Mrs. Winslow nippte an ihrer. »Gestern Abend«, sagte ich, »habe ich mit dem Mann gesprochen, der ursprünglich mit diesem Fall betraut war - Ted Nash. Können Sie sich an ihn

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