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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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sein mochten - das Risiko wert waren.
    Ein letzter Gedanke: Die Liebenden waren nicht verliebt. Wenn sie es gewesen wären, hätten sie am Abend des 17. Juli 1997, als sie das Flugzeug explodieren sahen, eine Offenbarung gehabt - es wäre für sie ein Hinweis gewesen, dass das Leben kurz war, dass sie Zusammensein mussten, ohne Rücksicht auf Ehepartner, Familie oder wohlgeordnetes Leben. Und Jill Winslow würde nicht mehr mit Mark Winslow an der Quail Hollow Lane Nummer 12 wohnen.
    Trotz alledem könnte es auch gut sein, dass Mr. Mark Winslow ein interessanter und attraktiver Mann war, ein liebevoller und aufmerksamer Ehepartner, während Jill Winslow eine stadtbekannte Schlampe war und ihr Liebhaber der Typ, der den Swimmingpool saubermachte.
    Wenn ich Zugang zu Mrs. Winslow und ihrer Welt bekommen wollte, musste ich feststellen, ob ich sie dazu überreden konnte, mir genau zu erzählen, was an diesem Abend geschehen war, was sie gesehen und auf Video aufgenommen hatte. Wenn sie Nash die Wahrheit gesagt hatte, dann war die Sache hier zu Ende und ich konnte heimfahren und mich auf meinen La-Z-Boy fläzen. Wenn mehr dran war, als Nash mir gesagt hatte, oder ich irgendwas erfuhr, das sie Nash nicht erzählt hatte, dann war sie noch nicht zu Ende - dann war das der Anfang eines wiederaufgerollten Falles. Ich war mir nicht ganz sicher, was mir mehr zusagte.
    Sergeant Roberts legte auf und sagte: »Typisch Samstagabend. Jede Menge Hauspartys - für gewöhnlich Kids, deren Eltern weg sind.« Er rief über Polizeifunk einen Streifenwagen und schickte ihn zu dem Haus, in dem zu laut gefeiert wurde. »Ich habe heute Nacht vier Wagen im Einsatz«, sagte er zu mir.
    »Manchmal melden mir die zentralen Überwachungsunternehmen einen Einbruchalarm, dann hab ich einen Verkehrsunfall, dann die alten Damen, die einen Rumtreiber melden - immer dieselben beiden alten Damen.«
    Er ließ sich eine Zeitlang über die Schwierigkeiten der Polizei in einer Kleinstadt aus, wo die Einwohner meinten, die Cops gehörten zum Hauspersonal. Es war nicht spannend, aber ich bekam einen ganz guten Eindruck.
    »Wissen Sie, ob die Winslows verreist sind?« fragte ich Sergeant Roberts.
    Er spielte mit seinem Computer und sagte: »Ich habe keinerlei Hinweise, dass sie verreist sind.«
    »Haben Sie vielleicht auch ihre Telefonnummer?«
    Er drückte ein paar Tasten und sagte: »Ich habe die meisten nicht eingetragenen Telefonnummern, aber nicht alle ...« Er schaute auf den Bildschirm und sagte: »Ihre hab ich. Brauchen Sie sie?«
    »Danke.«
    Er kritzelte die Nummer auf ein Blatt Papier und gab es mir. Ich musst unbedingt dran denken, dass ich Dom Fanelli von der hiesigen Ortspolizei und ihrer Orwellschen Datei berichtete.
    Sergeant Roberts sagte zu mir: »Wenn Sie sie anrufen oder ihrem Haus einen Besuch abstatten wollen, sollten Sie wissen, dass Mark Winslow ein Typ ist, der beim Fernsehquiz nicht eine Frage beantwortet, ohne dass sein Anwalt zugegen ist. Wenn Sie also mit ihr reden wollen, müssen Sie ihn außen vor halten, es sei denn, Sie wollen seinen Anwalt dabeihaben. Aber das haben Sie nicht von mir gehört. Okay?«
    »Verstanden.« Genaugenommen gab es zwingendere Gründe, weshalb ich ihn nicht dabeihaben wollte. »Tun Sie mir einen Gefallen und rufen Sie sie an«, sagte ich zu Sergeant Roberts.
    »Jetzt?«
    »Ja. Ich muss sichergehen, dass sie daheim sind.«
    »Okay ... wollen Sie, dass ich irgendwas sage? Ich meine, auf ihrer Anruferkennung taucht Polizeirevier Brookville auf.«
    »Sagen Sie Mr. Winslow, eine außerordentliche Sitzung des Planungsausschusses wäre einberufen worden. Sie hätten grade erfahren, dass an der Main Street ein spanischer Nachbarschaftsclub eröffnet werden soll.«
    Er lachte. »Genau. Das bringt die ganze Stadt auf die Straße.«
    Ich lächelte über unseren politisch ein bisschen unkorrekten Witz und schlug vor: »Wie wär's, wenn Sie ihm sagen, dass sich jemand in der Gegend rumtreibt. Die zentral überwachte Alarmanlage von jemandem wäre gerade losgegangen.«
    »Okay ...«
    Er wählte die Nummer, und ich sagte zu ihm: »Schalten Sie den Lautsprecher ein.«
    Er drückte die Lautsprechertaste, und ich hörte das Telefon klingeln. Beim vierten Läuten meldete sich eine Männerstimme. »Hallo?«
    »Mr. Winslow?« fragte Sergeant Roberts.
    »Ja?«
    »Mr. Winslow, hier ist Sergeant Roberts von der Polizeidienststelle Old Brookville. Tut mir leid, dass ich Sie um diese Uhrzeit störe, aber uns wurde ein Rumtreiber

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