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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Abenddämmerung zu sehen, der weiße Sandstrand und der rotgolden funkelnde Ozean im Schein der untergehenden Sonne. Ich hörte Jills Stimme aus dem Off: »Das ist so herrlich.«
    Bud erwiderte ebenfalls aus dem Off: »Vielleicht sollten wir lieber nicht nackt runter zum Strand gehen. Dort könnten Leute sein.«
    »Na und?« sagte Jill. »Wen kümmert's, solange wir keinen kennen.«
    Bud entgegnete: »Yeah, aber wir sollten lieber was zum Anziehen -«, worauf sie ihn unterbrach: »Das Leben ist gefährlich, Bud.«
    Und willkürlich sagte ich: »Bud ist ein Waschlappen.“
    Jill lachte und pflichtete mir bei: »Ein Waschlappen.«
    Ein paar Sekunden lang war weder ein Ton zu hören noch jemand zu sehen, dann kam sie von links außen ins Bild und rannte über den Strand zum Wasser. Noch immer kein Bud. Dann drehte sie sich beim Laufen um und rief: »Komm schon!« Aber sie war so weit von der Kamera entfernt, dass ich sie wegen der Hintergrundgeräusche von Wind und Brandung kaum hören konnte.
    Ein paar Sekunden später tauchte er am Bildschirm auf und rannte hinter ihr her. Sein Hintern war ein bisschen schlaff und wabblig.
    Er holte sie kurz vor dem Meer ein, und sie blieb stehen, wandte sich um und drehte dann Bud zu der Kamera auf der Düne herum. Jill rief irgendwas, aber ich konnte es nicht verstehen.
    »Was haben Sie gesagt?« fragte ich.
    »Oh ... irgendwas von wegen mit den Haien schwimmen. Ziemlich dämlich.«
    Sie nahm seine Hand und watete mit ihm ins Wasser.
    Bud ließ sich meiner Meinung nach an seinem Schwanz herumführen. Im Grunde genommen ging von ihm keinerlei Initiative aus, und die Sache schien ihm auch nicht so viel Spaß zu machen wie, sagen wir mal mir, wenn ich in dieser Situation gewesen wäre. »Wie lange ging diese Affäre?« fragte ich Jill.
    »Zu lange. Rund zwei Jahre.« Und sie fügte hinzu: »Wegen der Sexszene auf Video schäme ich mich nicht so sehr wie darüber, mit wem ich es getrieben habe.«
    »Er sieht sehr gut aus.«
    »Ich auch.«
    Guter Einwand.
    Sie tollten jetzt in der ruhigen See herum, wuschen sich einander Bauch und Rücken ab und schauten dann hinaus auf Meer und Himmel. Sie schien irgendwas zu sagen, aber es war völlig unverständlich. »Was haben Sie da gesagt?« fragte ich sie.
    »Ich weiß es nicht mehr. Nichts Wichtiges.«
    Ich schaute auf die mitlaufende Zeit in der rechten unteren Bildschirmecke. Es war 20:19. TWA-Flug 800 hob gerade am Kennedy-Flughafen ab und setzte zum Steigflug über dem Ozean an.
    Jill und Bud redeten miteinander, während sie bis zur Hüfte im Wasser standen, und ich sah an Buds Miene, dass er sich über irgendetwas ärgerte, das sie gesagt hatte. Bevor ich fragen konnte, sagte sie zu mir: »Ich glaube, ich habe ihm endlich gesagt, dass er immer viel zu vorsichtig ist, und er wurde sauer auf mich. In ein paar Sekunden greife ich ihm an den Hintern ... da ... er war immer noch sauer und wollte gehen, aber ich wollte es am Strand treiben, wie in Verdammt in alle Ewigkeit, also ...«
    Sie ergriff seine Zauberrute und sagte irgendwas. Er sah nicht so glücklich aus, wie er in diesem Moment hätte sein sollen, und schaute sich um, als wollte er feststellen, ob sie allein waren. Sie führte ihn nicht buchstäblich an seinem Schwanz herum, aber im übertragenen Sinne schon, obwohl sie jetzt seine Hand hielt, als sie ihn zurück zum Strand führte.
    Auf der mitlaufenden Zeitanzeige war es 20:23. TWA-Flug 800 war jetzt seit etwa drei, vier Minuten in der Luft und legte sich in eine Linkskurve in Richtung Osten, nach Europa.
    Jill und Bud standen jetzt am Strand, beide splitterfasernackt, aber anscheinend hatten sie die Kamera vergessen, denn keiner schaute hinauf zu der etwa fünfzig Meter entfernten Düne, auf der sie aufgebaut war. Die Sonne war jetzt untergegangen, aber am Horizont war noch ein schmaler heller Streifen, und ich konnte ihre nackten Körper sehen, die sich vor See und Himmel abzeichneten.
    Till sagte etwas zu Bud, worauf er sich gehorsam rücklings in den Sand legte. Sie stieg über ihn, und ich sah, wie sie mit der Hand nach unten griff und ihm hineinhalf.
    »Bekommt mein Mann das jemals zu sehen?« fragte mich Jill.
    Ich hielt das Bild bei 20:27 und 15 Sekunden an. Ich betrachtete den Himmel auf der rechten Seite, um festzustellen, ob ich die Lichter eines Flugzeugs erkennen konnte, aber ich sah nichts. Ich suchte den Horizont nach Fischerbooten ab, aber dort war nichts.
    »Mr. Corey? Bekommt mein Mann das jemals zu sehen?«
    Ich

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