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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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würden. Aber beim NYPD sah die Sache anders aus.
    »Hast du direkt mit jemand vom NYPD zusammengearbeitet?«
    »Mit ein paar Leuten, anfangs.« Und sie fuhr fort: »Wir hatten es zunächst mit über siebenhundert guten Zeugen zu tun und mit rund hundert, bei denen wir uns nicht ganz schlüssig waren. Und am Anfang konnten wir nicht gleich feststellen, welche Zeugen einen Lichtschweif und welche Zeugen nur die Explosion gesehen hatten. Schließlich haben wir die Zeugen nach ihrer Glaubwürdigkeit und aufgrund dessen, was sie von dem Absturz sahen, eingeteilt. Innerhalb von ein paar Tagen hatten wir über zweihundert Zeugen, die behaupteten, sie hätten einen Lichtschweif gesehen.«
    »Und das waren die Zeugen, die das FBI vernommen hat?«
    »Richtig. Aber anfangs, in dem ganzen Durcheinander, bekam das NYPD eine Menge guter Zeugen, und das FBI bekam eine Menge schlechter Zeugen.«
    »Eine schreckliche Vorstellung.«
    Ohne darauf einzugehen, fuhr sie fort: »Wir bekamen das auf die Reihe, und die Zeugen, die den Lichtschweif gesehen hatten, wurden nur vom FBI vernommen. Danach wurden die handverlesenen Zeugen - etwa zwanzig Personen, die darauf beharrten, dass sie einen Lichtschweif aus dem Ozean hätten aufsteigen sehen, wie zum Beispiel Captain Spruck - an eine höhere Abteilung des FBI weitergereicht.«
    »Und an die CIA. Zum Beispiel an Ted Nash.«
    »Allem Anschein nach.«
    »Hatte irgendeiner dieser Zeugen einen Unfall?«
    Sie lächelte. »Nicht einer.«
    »Tja, da geht meine Theorie dahin.“
    Ich dachte darüber nach, und mir wurde etwas klar, das ich aufgrund meiner jüngsten Erfahrungen und Beobachtungen ohnehin wusste: Die Detectives des NYPD, die in Diensten der Antiterror-Task Force standen, wurden meistens mit der anfänglichen Laufarbeit betraut. Wenn sie auf etwas stießen, gaben sie das an einen FBI-Agenten weiter. So gefiel es Gott.
    Ich sagte zu Kate: »Ich gehe jede Wette ein, dass die Leute -sowohl vom NYPD als auch vom FBI -, die die Vernehmungen durchgeführt und mit Menschen gesprochen haben, die diesen Lichtstreif sahen, den Kern der Gruppe bilden, die nicht daran glaubt, dass es ein Unglück war.«
    »Es gibt keine Gruppe.« Sie stand auf und ging ins Schlafzimmer, um sich für die Arbeit anzuziehen.
    Ich trank meinen Kaffee aus und begab mich ebenfalls ins Schlafzimmer.
    Ich schnallte meine 9mm Glock um, die mir gehört und eine Kopie meiner alten Dienstwaffe von der Polizei ist. Kate schnallte ihre Glock um, eine FBI-Dienstwaffe mit 40er Kaliber. Ihre ist schwerer als meine, aber ich fühle mich sehr sicher, daher stört mich das nicht besonders.
    Wir zogen unsere Jacketts an, sie schnappte sich ihren Aktenkoffer, ich schnappte mir den Sportteil der Post, dann verließen wir das Apartment.
    Vor meinem inneren Auge sah ich sechs Typen vom OPR an der Federal Plaza Nummer 26, die ihre Knöchel knacken ließen, während sie auf uns warteten.

14
    Alfred, unser Portier, besorgte uns ein Taxi, und wir traten die halbstündige Fahrt zu unserem Arbeitsplatz an der Federal Plaza 26 in Lower Manhattan an. Es war neun Uhr morgens, und an diesem warmen, sonnigen Julitag lichtete sich der Berufsverkehr allmählich.
    Wir sollen in einem Taxi nicht über vertrauliche Dinge sprechen, vor allem dann nicht, wenn der Fahrer Abdul heißt, wie dieser Typ, dessen Name auf seiner Taxilizenz stand, deshalb fragte ich Abdul aus reinem Zeitvertreib: »Wie lange sind Sie schon in diesem Land?«
    Er warf mir einen kurzen Blick zu und erwiderte dann: »Oh, etwa zehn Jahre, Sir.«
    »Was ist Ihrer Meinung nach mit TWA-Flug 800 passiert?«
    »John«, sagte Kate.
    Ich beachtete sie nicht und wiederholte die Frage.
    Abdul antwortete zögernd: »Oh, was für eine schreckliche Tragödie war das.«
    »Richtig. Glauben Sie, die Maschine wurde von einer Rakete abgeschossen?«
    »Ich weiß es nicht, Sir.«
    »Ich glaube, die Israelis haben sie abgeschossen und es so hingestellt, als wären es die Araber gewesen. Was halten Sie davon?«
    »Naja, das ist schon möglich.«
    »Genau wie bei dem Bombenanschlag auf das World Trade Center.«
    »Möglich ist es.«
    »John.“
    »Sie glauben also«, sagte ich zu Abdul, »dass es eine Rakete war.«
    »Naja ... viele Leute haben diese Rakete gesehen.«
    »Und wer könnte eine so leistungsstarke Rakete haben?«
    »Ich weiß es nicht, Sir.«
    »Die Israelis. Genau die.«
    »Naja, möglich ist es.«
    »Was steht denn in Ihrer arabischen Zeitung da vorn auf dem Sitz?«
    »Oh ... ja, da wird

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