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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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sagt zum Beispiel, wir treffen uns alle gegen elf Uhr nachts, Ort wird noch bekanntgegeben. Aber Griffith und die zwei anderen Bundesheinis sind den ganzen Tag zugange, reden mit uns und sitzen bei manchen Vernehmungen dabei, und dann bedankt sich Griffith bei einem nach dem anderen und sagt uns, wir sollen Schluss machen, und die Besprechung findet nie statt, und ich konnte mit den drei anderen Detectives nicht mal die Notizen vergleichen. Ich glaube nicht, dass jemals eine Besprechung stattfinden sollte.«
    Ich hatte den Eindruck, dass Marie Gubitosi die Art und Weise, wie man sie und ihre Kollegen vom NYPD behandelt hatte, alles andere als gut fand. Und deswegen redete Marie mit mir, obwohl man ihr vor fünf Jahren gesagt hatte, sie sollte mit niemandem reden. Ich wollte zum Ergebnis der Ermittlung kommen, aber sie musste erst ein bisschen Dampf ablassen - und möglicherweise hatte sie mir auch nichts als heiße Luft zu bieten.
    »Möchtest du ein Bier?« fragte sie mich.
    »Nein danke. Ich bin außer Dienst.«
    Sie lachte und sagte: »Herrgott, ich bin schon so lange schwanger oder am Stillen, dass ich gar nicht mehr weiß, wie ein Bier schmeckt.«
    »Ich gebe dir eins aus, wenn du soweit bist.«
    »Du bist dran. Okay, ich habe mir also meine Liste vorgenommen und das Personal befragt. Erste Vernehmungen, und ich zeige die Skizze rum. Ich habe die Liste durch, bis auf vier Mitarbeiter und zwei Gäste, die in die engere Wahl kommen, und bitte sie, sich zu unterschiedlichen Zeiten in einem Büro hinten im Hotel mit mir zu treffen. Okay, ich vernehme also diese Lucita, ein Zimmermädchen, das grade den Dienst angetreten hat und vermutlich dachte, ich wäre von der Einwanderungsbehörde, und zeige ihr die Zeichnung von unserem Don Juan, und sie sagt, sie kennt ihn nicht, aber ich seh ihr irgendwas an der Miene an. Also bitte ich sie um ihre Sozialversicherungskarte oder einen Nachweis ihrer Staatsbürgerschaft, und sie bricht zusammen und fängt an zu weinen. Dann überschreite ich meine Befugnisse ein bisschen und verspreche, ihr zu einer Aufenthaltserlaubnis zu verhelfen, wenn sie mir hilft. Klingt nach einem guten Angebot für alle Beteiligten, und sie sagt, ja, sie hat gesehen, wie dieser Typ gegen sieben Uhr abends mit einer Frau aus Zimmer 203 gekommen ist. Bingo.«
    »Diese Aussage ist doch nicht unter Druck zustande gekommen?«
    »Nein. Naja, schon, aber sie stimmt. Ich weiß, wenn jemand Quatsch erzählt.«
    »Okay. Konnte sie die Frau beschreiben?«
    »Nicht besonders gut. Lucita war etwa zehn Meter entfernt, als sie das Pärchen aus Zimmer 203 kommen sah, auf der Veranda im ersten Stock, die an den Zimmern vorbeiführt. Sie wandten sich von ihr ab und gingen die Treppe runter. Lucita mag die beiden nicht allzu genau gesehen haben, aber sie kamen eindeutig aus Zimmer 203. Okay, die Frau war ein bisschen jünger als unser Don Juan, ein bisschen kleiner als er, schlank und trug braune Shorts, eine blaue Bluse und Sandalen. Und sie hatte eine Sonnenbrille und einen Schlapphut auf, so als ob sie vielleicht nicht erkannt werden wollte.«
    »Wohin gingen sie?«
    »Zweiter Treffer. Sie gingen zum Parkplatz. Der Typ hatte eine Decke dabei, die Lucitas Aussage zufolge so aussah, als ob er sie aus dem Zimmer mitgenommen hätte, deshalb hat Lucita sie beobachtet. Aber sie sagt auch, dass manche Leute das machen und die Decke für gewöhnlich wieder zurückbringen, daher hat sie kein Aufhebens davon gemacht. Folglich ist das unser Paar. Richtig?«
    »Richtig.« Ich fragte: »Hatten sie sonst noch was dabei?«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel ... irgendwas anderes.«
    Sie schaute mich an und erwiderte: »Genau das hat Liam Griffith das Zimmermädchen etwa dreimal gefragt. Wonach suchen wir, John?«
    »Nach einer Kühlbox?«
    »Nee. Bloß eine Decke.«
    Ich dachte darüber nach und kam zu dem Schluss, dass dieses Pärchen, wenn es sich denn um das fragliche handelte - und danach klang es -, die Kühlbox und die Videokamera bereits im Auto verstaut hatte. »Ich hoffe doch, Lucita hat sich Marke, Modell, Baujahr und Kennzeichen des Autos gemerkt, in das sie gestiegen sind«, sagte ich zu Marie.
    Sie lächelte. »So viel Glück haben wir nicht immer. Aber ihr ist der Wagen aufgefallen, auch wenn sie ihn nicht näher beschreiben konnte. Sie wusste bloß, dass dieses Paar eine Heckklappe geöffnet hat. Also gehe ich mit Lucita auf den Parkplatz und zeige ihr allerlei SUVs, Kombis und Minivans, und wir konnten die Sache bis

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