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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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Videokamera, und das Paar hätte nichts gesehen oder fotografiert, was in irgendeinem Zusammenhang mit der Explosion stünde.« Sie rührte ihren Drink um.
    »Weiter.«
    »Okay, damit ist also ziemlich offensichtlich, dass er es bereut, dass er am Abend zuvor den Mund aufgemacht hat, und ich sage: Tja, schade , oder so was Ähnliches, und wir belassen es dabei. Aber ich wende mich an die Polizei in Westhampton Village, und die sagen, das FBI war bereits da und hat den schriftlichen Bericht mitgenommen, und sie warten noch darauf, dass sie vom FBI eine Kopie zurückbekommen.« Und sie fügte hinzu: »Vermutlich warten sie immer noch. Aber ich habe den Namen von dem Polizisten erfahren, der am Strand war und den Bericht geschrieben hat, und ich habe mit ihm geredet, obwohl er sich nicht sicher war, ob er mit mir reden sollte, und er klärt mich auf und sagt, dass er das FBI darauf hingewiesen hätte, dass die Decke aus einem Hotel oder Motel stammen könnte. Ich stecke bis über beide Ohren in Zeugenvernehmungen, deshalb habe ich nicht nachgehakt, und ich habe, um ehrlich zu sein, auch keinen Grund dazu gesehen. Dafür waren Ted und die anderen zuständig. Aber etwa eine Woche später bin ich wieder ein paar Tage im Büro und habe, wie schon gesagt, ein paar Hotels und Motels in der Gegend dort angerufen, und dabei bin ich auf dieses gestoßen - das Bayview - und habe mit dem Direktor gesprochen, einem gewissen Leslie Rosenthal, der mir mitteilte, dass das FBI bereits dagewesen sei, die Decke vorgezeigt und mit seinem Personal und den Gästen gesprochen habe. Rosenthal sagt, der verantwortliche FBI-Typ habe ihm nichts gesagt, außer dass er mit niemandem über diese Sache reden sollte.« Sie schaute mich an und sagte: »Das ist alles.«
    »Wer war der verantwortliche FBI-Typ?«
    »Liam Griffith. Wie du sicher schon von deiner Kontaktperson auf Staten Island erfahren hast.«
    »Stimmt genau, aber warum hast du mir das nicht gesagt?«
    »Weil ich dir von vornherein eins erklärt habe - keine Namen. Deswegen habe ich dir auch nichts von Ted erzählt.«
    »Und was hast du mit dieser Auskunft von Mr. Rosenthal angefangen?«
    »Nichts. Was sollte ich denn damit anfangen? Ich habe darüber nachgedacht, aber bevor ich allzu lange darüber nachdenken konnte, wurde ich zum OPR zitiert, wie schon gesagt.« Sie trank ihr Glas aus und sagte: »Ich bin mir sicher, dass Ted sich darüber im klaren war, dass ich herumgeschnüffelt und mir deswegen einen Tadel eingehandelt hatte, aber meinst du, der sagt: »Hey, tut mir leid, dass ich das dir gegenüber erwähnt habe? Nein, er kehrt mir bloß die kalte Schulter zu.«
    »Ach, mein armer Schatz.«
    »John, du kannst mich mal. Ich habe nichts zu verbergen, und ich muss mich auch für nichts schämen. Lass es einfach gut sein.«
    »Du hast mich angelogen.«
    »Richtig. Ich habe dich angelogen, weil ich so eine beschissene Szene wie jetzt vermeiden wollte. Was spielt es denn für eine Rolle, wie ich an diese Information gekommen bin? Neunundneunzig Prozent von dem, was ich dir gesagt habe, stimmen, und das, was ich dir nicht gesagt habe, hatte keinerlei Einfluss darauf, was du gemacht oder gewusst hast. Also freu dich lieber, dass du jetzt weißt, dass Ted Nash genauso blöde ist wie jeder andere, wenn er betrunken ist. Okay?«
    Ich ging nicht darauf ein, sondern stand nur da und war immer noch auf hundertachtzig.
    Sie legte mir die Hand auf den Arm, rang sich ein Lächeln ab und sagte: »Darf ich dir einen Drink ausgeben?«
    Wenn ich zwei mehr intus gehabt hätte, hätte ich mich vielleicht beruhigt, aber ich hatte erst einen halben Drink im Leib und kam nicht darüber hinweg, dass meine Frau mich angelogen hatte. Außerdem war ich mir nicht hundertprozentig sicher, dass sie mir jetzt die ganze Wahrheit erzählte, was das Wo und Wie anging, als Ted Nash sich ihr anvertraut hatte - da ich wusste, wie zugeknöpft Ted Nash für gewöhnlich war, konnte ich mir nicht recht vorstellen, dass er in einer Bar irgendwelches Zeug babbelte, wohl aber in einem Schlafzimmer.
    »Komm schon, John. Lass uns einen trinken«, sagte sie.
    Ich drehte mich um und ging.

22
    Ich wachte mit einem ziemlich schweren Kater auf meiner Couch auf.
    Ich konnte mich noch erinnern, dass ich mir vom Delmonico's aus ein Taxi zum Dresner's genommen hatte, einer Kneipe in meiner Gegend, wo mir Aidan, der Barkeeper, ein paar zu viel einschenkte. Danach weiß ich nur noch, dass ich mir irgendetwas vom Gesicht wischen wollte,

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