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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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über den Schalter, und ich sah, dass er lackierte Nägel hatte. Ich füllte die Karte aus, die, wie ich feststellte, eine harte, glänzende Beschichtung hatte, auf der man Fingerabdrücke sichern konnte, wenn sich jemand die Mühe machte, die Karte einzustäuben.
    Der Angestellte, dessen Namen dem Messingschild zufolge Peter lautete, fragte mich: »Wie möchten Sie Ihre Rechnung begleichen, Sir?«
    »In bar.«
    »Sehr schön. Darf ich einen Abzug von Ihrer Kreditkarte machen.«
    Ich schob ihm meine Anmeldekarte zu und sagte: »Ich halte nichts von Kreditkarten. Aber ich kann Ihnen fünfhundert Dollar in bar als Sicherheit geben.«
    Er warf einen Blick auf die Anmeldekarte, dann auf mich und sagte: »Das wäre bestens, Mr. Corey. Darf ich eine Fotokopie von Ihrem Führerschein machen?«
    »Den habe ich nicht bei mir.« Ich legte meine Visitenkarte auf den Schalterund sagte: »Die können Sie behalten.“
    Er schaute auf die Karte, auf der das FBI-Emblem prangte, zögerte kurz und fragte dann: »Haben Sie irgendeinen anderen Ausweis?«
    Ich hatte natürlich meinen FBI-Ausweis, aber ich wollte sehen, ob ich auf die gleiche Tour wie Don Juan zu einem Zimmer kam. »Meine Name ist in meine Unterwäsche eingenäht«, sagte ich. »Wollen Sie's sehen?«
    »Sir?«
    »Das ist alles, Peter. Bargeld fürs Zimmer, Sicherheit und meine Visitenkarte. Ich brauche ein Zimmer.« Ich drückte ihm zwei Zwanziger in die Hand und sagte: »Das ist für Ihre Mühe.«
    »Ja, Sir ...« Er sackte das Geld ein, holte einen Quittungsblock unter dem Schalter hervor und fing an zu schreiben, schaute dann auf meine Karte, schrieb meinen Namen und sagte: »Sie sind ... beim FBI?«
    »Ganz recht. Eigentlich brauche ich gar kein Zimmer. Ich muss mit Mr. Rosenthal sprechen.« Ich hielt meinen Dienstausweis so lange hoch, dass er das Foto erkennen konnte, und sagte: »Es geht um eine dienstliche Angelegenheit.«
    »Ja, Sir - darf ich -«
    »Mr. Rosenthal. Danke.«
    Er wählte eine dreistellige Nummer und sagte ins Telefon: »Susan, hier ist ein Gentleman vom FBI, der Mr. Rosenthal sprechen möchte.« Er hörte einen Moment lang zu und sagte: »Nein ... habe ich nicht ... in Ordnung.« Er legte auf und sagte zu mir: »Ms. Corva, Mr. Rosenthals Assistentin, wird gleich vorbeikommen.«
    »Großartig.« Ich nahm meine Visitenkarte und die Anmeldekarte vom Schalter und steckte sie in die Hosentasche, aber da ich nun mal ein Softie bin, ließ ich ihm die vierzig Kröten für die nächste Maniküre. Ich schaute mich in der Lobby um, die jede Menge dunkles Mahagoni, Zimmerpflanzen, wuchtiges Mobiliar und Spitzenstores zu bieten hatte.
    Links von mir war eine offene Doppeltür, die in eine Bar samt Restaurant führte, in dem ein paar Mittagsgäste saßen. Essensduft stieg mir in die Nase, und mein Magen knurrte.
    Rechts war eine weitere Doppeltür, die in einen Salon und in die Bibliothek führte, die Marie erwähnt hatte. Weiter hinten befand sich eine breite Treppe, deren Stufen eine junge, attraktive Frau herab schritt, die einen dunklen Rock, eine weiße Bluse und vernünftige Schuhe trug. Sie kam auf mich zu und sagte: »Ich bin Susan Corva, Mr. Rosenthals Assistentin. Womit kann ich Ihnen behilflich sein?«
    Wie vorgeschrieben hielt ich meinen Ausweis hoch und sagte höflich: »Ich bin Detective Corey vom Federal Bureau of Investigation, Ma'am. Ich würde gern Mr. Leslie Rosenthal sprechen.«
    »Darf ich fragen, worum es geht?«
    »Es ist eine dienstliche Angelegenheit, Ms. Corva, über die ich keine Auskunft geben darf.«
    »Naja ... er ist im Moment ziemlich beschäftigt, aber ...«
    »Ich bin ebenfalls ziemlich beschäftigt.« Und wie immer fügte ich hinzu: »Ich werde ihn nicht lange aufhalten. Ich folge Ihnen einfach.«
    Sie nickte, drehte sich um, und wir stiegen gemeinsam die Treppe hoch. »Hübsches Haus«, sagte ich.
    »Danke.«
    »Wie lange Sind Sie schon hier?«
    »Das ist mein zweiter Sommer.«
    »Schließt ihr im Winter?«
    »Nein, aber nach Labor Day ist es ziemlich ruhig.«
    »Was wird aus dem Personal?“
    »Na ja ... die meisten Mitarbeiter werden entlassen. Sie wissen das von Anfang an. Wir haben meistens Springer.«
    »Springer?«
    »Einheimische und auch ein paar Auswärtige, die nur den Sommer über arbeiten. Lehrer, Studenten. Aber auch Fachpersonal, das während der Hauptsaison hierherzieht und nach Labor Day in den Süden geht.«
    »Aha. Kriegen Sie jeden Sommer wieder die gleichen Mitarbeiter?«
    »Viele von ihnen kommen wieder«,

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