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John Corey 03 - Nachtflug

John Corey 03 - Nachtflug

Titel: John Corey 03 - Nachtflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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hatte, die sein hübsches, ruhiges Hotel auf den Kopf stellten.
    Er erzählte mir nicht viel Neues, aber ich hörte trotzdem zu, falls etwas dabei sein sollte. Er fuhr fort: »Und dann stellte sich heraus, dass dieser Gast sich unter einem falschen Namen angemeldet hatte ... bei uns ist es Usus, dass wir solche Kunden nicht bedienen -«
    »Außer in der Nebensaison.«
    »Wie bitte?«
    »Fahren Sie fort.«
    »Wir müssen wissen, wer unsere Gäste sind. Und Christopher, der an der Rezeption arbeitete, hielt sich bis auf eine Ausnahme an das übliche Procedere ... aber inzwischen bestehen wir auf einer Kreditkarte, einem Führerschein oder irgendeinem Ausweis mit Foto.«
    Ich hatte Neuigkeiten für Mr. Rosenthal, aber das war nicht der richtige Zeitpunkt, sie bekanntzugeben. »Warum hat Christopher gekündigt?« fragte ich.
    »Nun ja ... wir hatten eine Meinungsverschiedenheit wegen seiner Verhaltensweise bei dieser Gästeanmeldung. Ich habe ihm keine Vorwürfe gemacht, aber ich wollte die Verfahrensweise noch einmal mit ihm durchgehen. Er wirkte nicht besonders aufgebracht, aber ein, zwei Tage später hat er gekündigt.« Und Mr. Rosenthal fügte hinzu: »Hotelpersonal -vor allem das männliche - ist manchmal etwas überempfindlich.«
    Ich dachte darüber nach und fragte dann: »Was ist aus den fünfhundert Dollar Sicherheit geworden?«
    »Die bewahren wir nach wie vor für den Gast auf.«
    Er lächelte. »Abzüglich sechsunddreißig Dollar für zwei halbe Flaschen Wein aus der Minibar und die fehlende Decke.«
    Ich erwiderte sein Lächeln und sagte: »Sagen Sie mir Bescheid, falls dieser Gentleman jemals zurückkehren und seine Rücklage abholen sollte.«
    »Das werde ich bestimmt tun.«
    Don Juan und seine Holde hatten also ein bisschen Wein verkostet, bevor oder nachdem sie am Strand gewesen waren. »Haben Sie auch volle Flaschen im Zimmer?« fragte ich.
    »Nein.« Er stockte kurz. »Einer der FBI-Männer hat mich das auch gefragt. Warum ist das so wichtig.?«
    »Ist es nicht. Und auf der Visitenkarte dieses Gastes stand also ... was?«
    »Ich kann mich nicht mehr an den Namen erinnern. Ich glaube, es war die Karte eines Anwalts.“
    »Hat dieser Christopher, der Rezeptionist, gesagt, dass dieser Typ wie ein Anwalt aussah?«
    Die Frage schien Mr. Rosenthal ein bisschen aus dem Konzept zu bringen. »Ich ... wie sieht denn ein Anwalt aus?« fragte er.
    Nur mit Mühe konnte ich mir eine bissige Pointe zu meiner Suggestivfrage verkneifen. »Fahren Sie fort«, sagte ich.
    Er berichtete eine Weile von den vier anderen Bundesagenten, die zu den dreien gestoßen waren, die bereits da waren - drei Männer und eine Frau, bei der es sich um Marie Gubitosi gehandelt haben dürfte. Mr. Rosenthal sagte: »Sie haben jeden befragt - Personal und Gäste, und es war ein bisschen störend, aber jeder wollte so hilfsbereit wie möglich sein, weil es etwas mit dem Absturz zu tun hatte. Alle waren sehr bestürzt über das, was passiert war, und keiner konnte über etwas anderes reden.« Mr. Rosenthal fuhr mit seinen Erinnerungen an diesen Tag fort.
    Meinem leichten Kater ging es inzwischen viel besser, und ich konnte sogar ohne Kopfschmerzen nicken. Ich holte mein Handy und den Pieper aus der Hosentasche, schaltete sie an und wartete auf einen Piepton. Man hat etwa zehn Minuten Zeit, bevor das Signal aufgespürt werden kann, normalerweise sogar länger, aber manchmal haben sie Glück und können einen innerhalb von zehn Minuten anpeilen. Ich wartete etwa fünf Minuten, während Mr. Rosenthal sprach, dann schaltete ich die Geräte ab. Mein Ärger darüber, dass Kate mich angelogen hatte, schlug allmählich in Unmut um, weil sie mich weder angerufen noch angepiept hatte. Wie soll man sich streiten, wenn man nicht miteinander redet?
    Mir kam der Gedanke, dass Kate womöglich in irgendein Chefbüro oder zum OPR zitiert worden war und in diesem Augenblick ein paar unangenehme Fragen beantworten musste. Und auch wenn ich Kate nichts von diesem Abstecher erzählt hatte und mir sicher war, dass mir niemand hierher gefolgt war, kam mir überdies der Gedanke, dass die Leute vom OPR vielleicht erraten hatten, wo ich krank feierte. Ich rechnete fast damit, dass Liam Griffith und drei Gorillas durch die Tür gestürmt kamen und mich abführten. Das würde Mr. Rosenthal bestimmt überraschen. Aber mich nicht.
    Er sagte gerade: »Viele Gäste sind vorzeitig abgereist, weil sie nicht mehr zum Strand hinuntergehen wollten ... weil ... allerlei Sachen

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