John Corey 04 - Operation Wildfire
bevor Sie setzen, kann John mir vielleicht berichten, wie es mit Major Schaeffer lief.«
Ich legte mein Blatt verdeckt hin, trank einen Schluck Scotch und sagte: »Da Sie wissen, dass wir im Point sind, nehme ich an, Sie haben mit ihm gesprochen - was hat er Ihnen erzählt?«
»Er sagte, dass Kate nicht an dem Gespräch teilgenommen hat.«
»Richtig. Ich habe von Cop zu Cop mit ihm gesprochen.«
»Das hatte ich befürchtet. Und?«
»Was hat er Ihnen gesagt?«, fragte ich.
»Er hat mir berichtet, dass Sie ihm von unserer Wette erzählt haben. Ich nehme an, Sie sind heute in Wettlaune.«
Das war in etwa das Witzigste, was Tom Walsh fertigbrachte, und ich wollte ihn dementsprechend ermutigen, daher lachte ich.
»Haben Sie getrunken?«, fragte er.
»Nein, Sir. Wir trinken immer noch.«
»Aha ... nun ja -«
»Sollten Sie Schaeffer nicht anrufen, bevor wir hinfahren, und ihm mitteilen, dass wir die zuständigen Ermittler sind?«
»Ein Versehen meinerseits vergessen Sie offenbar auch dann nicht, wenn Sie betrunken sind.«
»Tom, selbst wenn ich tot wäre, würde ich nicht vergessen, dass Sie mich verarschen.«
»Sie müssen mit Ihrer Wut umgehen lernen«, riet mir Mr. Walsh.
»Warum? Das ist das Einzige, was mich dazu motiviert, zur Arbeit zu gehen.«
Walsh ging nicht darauf ein. »Hat Schaeffer Ihnen weitergeholfen? Haben Sie irgendetwas erfahren?«
»Tom, alles, was Schaeffer mir erzählt hat, wird er auch Ihnen erzählen. Er mag das FBI.«
»Ich glaube, wir sollten dieses Gespräch fortsetzen, wenn Sie nicht so müde sind«, schlug er vor.
»Mir geht's bestens.«
»Hier handelt es sich offensichtlich nicht um einen Jagdunfall«, fuhr er fort, »daher behandelt es das Bureau als einen Mord.«
»Wie sind Sie denn darauf gekommen?«, fragte ich und fügte hinzu: »Faxen Sie mir den vollständigen Autopsiebericht, zu Händen von Schaeffer.«
Er ging nicht darauf ein. »Ein Agententeam aus New York und Washington ist eingetroffen, und sie würden morgen gern mit Ihnen sprechen.«
»Solange sie uns nicht festnehmen, reden wir mit ihnen.«
»Seien Sie nicht paranoid. Sie wollen von Ihnen beiden nur einen umfassenden Bericht.«
»Richtig. Unterdessen müssen Sie einen Bundesrichter auftreiben, der so schnell wie möglich einen Durchsuchungsbefehl für das Grundstück und das Haus des Custer Hill Clubs erlässt.«
»Darüber wurde bereits gesprochen.«
Kate schaltete sich ein. »Tom, John und ich glauben, dass Bain Madox an einer Verschwörung beteiligt ist, bei der es um weit mehr als ums Absprechen der Ölpreise geht.«
Einen Moment lang herrschte Schweigen, dann fragte Walsh: »Um was zum Beispiel?«
»Das wissen wir nicht.« Sie schaute mich an und bildete mit dem Mund die Worte »MAD«, »ATO« und »ELF«.
Ich schüttelte den Kopf.
»Was zum Beispiel?«
»Ich weiß es nicht«, erwiderte sie.
»Wie kommen Sie dann darauf?«
»Wir -«
»Das besprechen wir, wenn Sie nüchtern sind, Tom«, sagte ich.
»Rufen Sie mich morgen früh an. Ich weiß, dass es dort keine Zimmertelefone gibt und dass der Handy-Empfang nicht gut ist, aber veräppeln Sie mich nicht.« Und er fügte hinzu. »Sie brauchen gar nicht daran zu denken, die Rechnung für Ihre Unterkunft einzureichen.« Er legte auf.
»Du bist dran«, sagte ich zu Kate.
Sie warf drei blaue Chips in den Pott. »Du brauchst gar nicht ans Erhöhen zu denken. Du musst nicht mal ansagen.«
»Fünfzehn und noch mal fünfzehn.«
Sie warf drei weitere blaue Chips hinein und sagte: »Ich lass dich billig davonkommen.« Sie breitete einen Straight Flush samt dem Herzbuben aus und raffte den Einsatz zusammen. »Was hattest du?«
»Geht dich nichts an.«
Sie sammelte die Karten ein und mischte. »Du bist ein schlechter Verlierer.«
»Gute Verlierer sind Flaschen.«
»Macho, macho.«
»Du stehst doch drauf.«
Wir spielten noch ein paar Runden, und im Pokern lag ich leicht in Führung, aber im Pool nach wie vor zurück. »Komm, wir spielen Dart«, schlug ich vor. »Ein Dollar pro Punkt.«
Sie lachte und sagte: »Du bringst nicht mal mehr das Glas an den Mund. Ich halte mich nicht in einem Raum mit dir auf, wenn du Dartpfeile in der Hand hast.«
»Komm schon.« Ich stand auf, wenn auch ein bisschen unsicher, und sagte: »Das ist eine Art Kneipentriathlon - Poker, Pool und Dart.«
Ich fand die Pfeile, trat etwa drei Meter von der Scheibe zurück und warf sie. Einer traf die Scheibe, die anderen flogen sonst wohin und der letzte nagelte einen
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