Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
Vom Netzwerk:
Abend nicht mehr nachdenken. «
    Ich schaute mich in dem abgedunkelten Zimmer um, das jetzt nur mehr vom Feuerschein erleuchtet wurde. Die lodernden Flammen spiegelten sich auf den glänzenden Ölgemälden an den Wänden. Der Wind hatte aufgefrischt, sodass ich ihn im Kamin heulen hörte und das Laub sah, das er am Fenster vorbeifegte. »Das ist tatsächlich romantisch«, sagte ich. »Jetzt wird mir der Unterschied klar.«
    Sie lächelte und erwiderte: »Du bist auf der richtigen Spur.«
    »Gut. Hey, ist dir klar, dass sich William Avery Rockefeller in diesem Zimmer verlustiert hat?«
    »Kannst du an nichts anderes denken? Ich meine, wir sind hier in einem der Great Camps in den Adirondacks, und dir fällt dazu nichts anderes ein, als dass irgendein Rockefeller in diesem Zimmer Sex hatte.«
    »Das stimmt nicht. Ich wollte mich gerade über die Stadtfluchtbewegung unter den Reichen am Anfang des letzten Jahrhunderts auslassen, die zum Bau dieser Landsitze führte, schlichten Zufluchtsstätten vor den Wirren des urbanen Lebens mit all seinem Lärm, dem Schmutz und den Menschenmassen.«
    »Das ist interessant.«
    »Außerdem waren die Rockefellers geil. Ich meine, schau dir an, was aus Nelson Rockefeller geworden ist. Und es gibt Austern a la Rockefeller. Austern. Kapiert? Wenn ich also erwähne, dass William Avery -«
    »John, du verlierst Punkte.«
    »Richtig.« Und so hörten wir Etta James, schauten ins Feuer und tranken Wein. Die Hitze machte mich dröselig, und ich gähnte.
    Kate stand auf, ging zum Bett, nahm die Steppdecke und ein Kissen und breitete sie vor dem Kamin aus.
    Dann schlüpfte sie in etwas Bequemes, also nichts, und ich sah zu, wie sie sich im Feuerschein entkleidete. Als sie nackt war, legte sie sich auf die Steppdecke und schaute mich an.
    Ich glaube, das war das Zeichen, dass ich mich zu ihr gesellen sollte, deshalb stand ich auf, zog mich langsam aus - in etwa fünf Sekunden -, und schon lagen wir uns in den Armen.
    Sie schubste mich auf den Rücken und rollte sich auf mich.
    Es war ein lausiger Tag gewesen, und morgen, vorausgesetzt, es gab ein Morgen, würde es nicht viel besser werden. Aber im Moment war das hier große Klasse.

ZEHNTER TEIL
Dienstag
ADIRONDACK MOUNTAINS, NEW YORK
    Die entfesselte Gewalt des Atoms hat alles ver ändert,
    nur unsere Denkweise nicht, und so gleiten wir auf eine
    Katastrophe zu, die die Welt noch nicht gesehen hat.
    - Albert Einstein
29
    Der Weckruf kam um Punkt sechs Uhr morgens, und ich fragte mich, was ich mir dabei gedacht hatte, als ich darum bat. In meinem Schädel schmissen kleine Schotten mit Steinen herum.
    Kate drehte sich auf die andere Seite, murmelte irgendetwas und vergrub den Kopf unter dem Kissen.
    Ich tastete mich im Dunkeln ins Badezimmer, benutzte die zur Verfügung gestellten Artikel und trat dann unter die Dusche, die sich nach einer Million Dollar anfühlte - oder wenigstens nach zwölfhundert Dollar.
    Ich ging ins Schlafzimmer zurück, zog mich im Dunkeln an und ließ Dornröschen weiter schlummern.
    Wir hatten alle beide nach einem überdrehten Tag eine unruhige Nacht verbracht. Zum ersten Mal seit langem träumte ich, ich stünde unter den brennenden Türmen, während Menschen aus den Fenstern sprangen. Außerdem hatte ich geträumt, dass ich mit Harry bei einer Beerdigung war.
    Ich öffnete eine weitere Tür zu unserem Zimmer und sah, dass sich dahinter ein kurzer Gang befand, der in den Großen Saal führte. Ich ging in den Saal, wo zwei runde Tische fürs Frühstück gedeckt waren und an zwei Seiten des Raumes Kaminfeuer loderten. Wenn ich kein Cop gewesen wäre, wäre ich, glaube ich, gern Rockefeller gewesen.
    Die Küchentür war offen, und ich hörte Leute herum lärmen und das Frühstück zubereiten. Ich meinte sogar einen Mann mit französischem Akzent zu hören, der »Schwäne im Schlaffrogg?« sagte, gefolgt von Gelächter. Aber vielleicht bildete ich mir das nur ein.
    Auf einem Beistelltisch standen Kaffee und Muffins. Ich goss mir eine Tasse schwarzen Kaffee ein, ging durch die doppelte Glastür auf die Terrasse und holte einen tiefen Zug Bergluft.
    Es war noch dunkel, aber ich sah, dass der Himmel klar war und ein weiterer schöner Tag in Gottes Land anbrach.
    Unter Ordnungshütern ist man, bestärkt durch Erfahrung und Statistiken, der Überzeugung, dass bei den Ermittlungen wegen einer Straftat die ersten achtundvierzig Stunden entscheidend sind. Nachrichtendienstliche Tätigkeit und Antiterroreinsatz wiederum gehen

Weitere Kostenlose Bücher