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John Corey 04 - Operation Wildfire

John Corey 04 - Operation Wildfire

Titel: John Corey 04 - Operation Wildfire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nelson DeMille
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unsere Begegnung zurückdenke, in seinen Augen und in seinem Auftreten etwas erkannt zu haben, das mir den Eindruck vermittelte, dass er auf einer Mission war, ein Mann, der sich auserwählt fühlte, über alle anderen Menschen erhaben.
    Ich war mir sicher, dass er Gründe für sein Vorhaben hatte, was immer das auch sein mochte, Gründe, die er für gut hielt und die er sogar bei Scotch und Kaffee hatte anklingen lassen. Aber mir waren seine Gründe egal, ebenso wie seine inneren Dämonen, die göttlichen Stimmen oder sein Größenwahn; nicht egal war mir jedoch, dass er offenbar in eine kriminelle Unternehmung verstrickt war und auf dem Weg zu seinem großen Ziel, das zweifellos mehr als kriminell war, höchstwahrscheinlich einen Freund von mir umgebracht hatte.
    »Woran denkst du?«, fragte Kate.
    »An Madox. Harry. Atombomben, Funksignale. Und dergleichen mehr.«
    »Ich weiß, dass wir dahinterkommen werden.«
    »Tja, Kate, und selbst wenn wir nicht dahinterkommen, ist das Schöne an diesem Rätsel, das wir noch früh genug erfahren werden, wohinter wir nicht gekommen sind.«
    »Ich meine, wir sollten lieber dahinterkommen, bevor es so weit ist.«
    Wir kamen zur Rückseite der Main Lodge, ohne unterwegs irgendwelchem wilden Raubgetier zu begegnen, und ich sah eine Tür mit einem Holzschild, auf dem MOHAWK stand.
    Wir traten durch die nicht verschlossene Tür, und ich verriegelte sie, war mir aber nicht sicher, ob die Tür einem Bären standhielt. Vielleicht sollte ich die Kommode davorschieben.
    »Oh, ist das herrlich«, sagte Kate.
    »Was?«
    »Das Zimmer. Schau dir das an.«
    »Okay.« Ich schaute. Es war ein großes, mit gebeiztem Kiefernholz getäfeltes Zimmer mit einer hohen Decke. Das große Bett wirkte ganz bequem, war aber so hoch, dass man nicht herausfallen wollte. Auf dem Bett stand ein Korb voller Toilettenartikel.
    Allerhand Möbel standen in dem Zimmer, und jede Menge Kissen und Decken lagen herum, was Frauen mögen, wie ich weiß.
    Während Kate die Überzüge betastete und an den Blumen schnupperte, schaute ich mir das Badezimmer an. Ich bin Badezimmernarr, und das hier war okay. Ich lege Wert auf eine gute Kloschüssel. Ich wusch mir das Gesicht und kehrte dann ins Zimmer zurück.
    An der gegenüberliegenden Wand befand sich ein großer, steinerner Kamin, in dem Kloben und Anschürholz lagen, an das Kate gerade ein Streichholz hielt. Als das Feuer flackerte, meinte sie: »Das ist ja so romantisch.«
    Über dem Kamin hing ein riesiges Hirschgeweih, was mich daran erinnerte, dass ich geil war. »Ich bin geil«, sagte ich.
    »Können wir nicht einfach nur das Zimmer genießen?«
    »Du hast gesagt, es ist romantisch. Also?«
    »Romantik und Sex sind nicht das Gleiche.«
    Ich wusste, dass ich gar nichts kriegen würde, wenn ich widersprach, daher sagte ich: »Ich bin sehr empfindsam, was das angeht. Komm, ich lege ein bisschen Musik auf.« Am Schreibtisch stand ein CD-Player, daneben lag ein Stapel Platten.
    Binnen kürzester Zeit stieß ich auf eine CD von Etta James, die sie meines Wissens mochte, und legte sie auf. Etta legte los und schmachtete ihr »At Last«.
    Kate fand eine Flasche Rotwein auf dem Esstisch, die sie öffnete. Dann goss sie zwei Gläser ein und gab mir eins. »Auf uns.«
    Wir stießen an, tranken einen Schluck und küssten uns kurz auf den Mund. Ich bin kein großer Weintrinker, aber ich hatte herausgefunden, dass Wein auf Romantik hinausläuft, und Romantik auf ... was auch immer.
    Kate ging umher und schaltete die Lampen aus. Wir zogen unsere Schuhe aus und setzten uns in die bequemen Polstersessel, die vor dem lodernden Feuer standen.
    »Das war eine gute Idee«, sagte Kate, »auch wenn es zu teuer ist.«
    »Hey, ich habe von Bain einen Öltipp gekriegt. Wir kaufen morgen Ölfutures, sobald die Börse öffnet. Danach rufe ich meinen Buchmacher an und wette auf das Datum des Kriegsausbruchs. Meinst du, dieser Krieg hat irgendwas mit dem zu tun, was Madox vorhat?«
    »Möglicherweise.«
    »Ja ... vielleicht will Madox in Bagdad eine Atombombe hochgehen lassen und uns den Krieg ersparen. Könnte es darauf hinauslaufen?«
    »Ich weiß es nicht. Was sollen die Mutmaßungen?«
    »Das bezeichnet man als Analyse. Dafür werden wir bezahlt. «
    »Ich bin außer Dienst.«
    »Würde ein Atomschlag auf Bagdad den Ölpreis hochtreiben? Und wie kann ich auf den Kriegsausbruch wetten, wenn der Krieg durch eine Kernexplosion hinfällig wird? Was meinst du?«
    »Ich meine, du solltest heute

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