John Corey 04 - Operation Wildfire
weiß nicht, wie er uns in seinem Terminkalender untergebracht hat.«
»Ich glaube nicht, dass Harry in seiner Wochenendplanung vorgesehen war«, merkte Kate an.
Aber es wäre möglich.
Wir fuhren auf der Route 86 in Richtung Osten, und Kate machte es anscheinend einen Heidenspaß, auf die Gegenspur auszuscheren, wo riesige Laster auf uns zu rauschten. »Fahr langsamer«, sagte ich.
»Kann ich nicht. Das Gaspedal hat sich verklemmt, und die Bremsen sind ausgefallen. Mach einfach die Augen zu und schlaf ein bisschen.«
Kate, die in einer ländlichen Gegend aufgewachsen war, hat viele von diesen dämlichen Autofahrerwitzen auf Lager, die ich ganz und gar nicht komisch finde.
Ich hielt die Augen offen und starrte durch die Windschutzscheibe.
»Ich muss John Nasseff anrufen«, sagte Kate. »Kennst du ihn?«
»Nein, aber er hat einen schönen Vornamen.«
»Er ist von der NCID zur ATTF abgestellt.«
»W-A-S?«, erwiderte ich.
»Von der Naval Criminal Investigation Division, der Kriminalabteilung der Marine, John. Er ist Funkspezialist.«
»Frag ihn wegen meines Handys.«
Ohne darauf einzugehen, fuhr sie fort: »Ich habe über Fred nachgedacht, den Marineveteran. Wenn dieser Hinweis überhaupt was zu bedeuten hat, dann sollten wir einen Funkspezialisten der Navy nach ELF fragen und feststellen, ob wir auf irgendwas gestoßen sind.«
Ich war mir nicht ganz sicher, ob ich dieser Argumentation folgen konnte, aber Kate könnte da auf etwas gekommen sein.
Andererseits wollte ich nicht mit solchen Fragen an der Federal Plaza 26 anrufen. »Ich würde lieber nicht in der Dienststelle anrufen«, sagte ich.
»Wieso nicht? Wir arbeiten dort.«
»Ja, aber du weißt doch, dass dort alle klatschen.«
»Sie klatschen nicht. Sie liefern Erkenntnisse und tauschen sie aus. Wissen ist Macht. Richtig?«
»Nur, wenn man es für sich selbst behält. Lass uns lieber online gehen und zusehen, was wir über ELF erfahren.«
»Du gehst online. Ich rufe den Experten an.«
»Okay ... aber tu so, als ginge es um ein Gesellschaftsspiel. Nach dem Motto: »Hey, John, wir haben eine Wette über extrem tiefe Funkfrequenzen laufen. Meine Schwester sagt, man kann damit ein Ei kochen, mein Mann sagt, die verbrutzeln einem das Hirn. Okay?«
»Soll er uns für Idioten halten?«
»Genau.«
»Ich kann mich nicht so gut blöde stellen wie du.«
»Dann rufe ich ihn an.«
»Wir beide rufen ihn an.«
Wir kamen in das Kaff Ray Brook, und Kate fuhr langsamer. Etwa zwei Wimpernschläge später bogen wir auf den Parkplatz beim Hauptquartier der Staatspolizei. Es war 8.05 Uhr.
Kate nahm ihren Aktenkoffer, wir stiegen aus dem Taurus und gingen auf das Gebäude zu. Doch plötzlich stieß ein Wagen aus einer Parkbucht und hielt genau vor uns.
Ich war mir nicht ganz sicher, was das sollte, war aber auf der Hut.
Das Fenster auf der Fahrerseite senkte sich, und Hank Schaeffer steckte den Kopf heraus. »Springen Sie rein.«
Wir stiegen in seinen Wagen, einen zivilen Crown Victoria, ich vorn, Kate hinten.
Ich fragte mich, warum er auf dem Parkplatz auf uns wartete, statt in der Lobby, aber er klärte uns umgehend auf. »Ich habe heute Morgen Gesellschaft.« Ich brauchte nicht zu fragen.
Er fuhr auf die Straße und sagte: »Sechs Mann. Drei von der Außenstelle New York, zwei aus Washington und einer aus Ihrem Laden.«
»Die sind von der Regierung und wollen Ihnen beistehen«, sagte ich.
»Die stehen bei mir rum und schnappen sich meine Akten.«
»Entschuldigung«, sagte Kate von hinten. »Ich bin vom FBI.«
Ich drehte mich um. »Wir kritisieren das FBI nicht, mein Schatz.«
Keine Antwort.
»Wer ist von der ATTF hier?«, fragte ich Schaeffer.
»Ein gewisser Liam Griffith. Kennen Sie ihn?«
»Na klar. Er ist vom Büro für dienstliches Verantwortungsbewusstsein.«
»Was, zum Teufel, ist das denn?«
»Das ist die FBI-Umschreibung für Interne Angelegenheiten.«
»Wirklich? Na ja, er sucht Sie beide.«
Ich warf einen Blick zu Kate, die leicht beunruhigt wirkte.
Manche Menschen nannten Griffith den Vollstrecker, aber die jungen Typen, die zu oft Matrix gesehen hatten, nannten ihn den Agenten in Schwarz. Ich nannte ihn Arschloch.
Soweit ich mich erinnern konnte, hätte Griffith bei dem Treffen im Windows on the World sein sollen, aber er hatte sich entweder verspätet oder war nicht eingeladen worden. Jedenfalls war er dem Schicksal entronnen, das alle anderen ereilt hatte, die an diesem Morgen dort gewesen waren.
Außerdem hatte ich im
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